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K3 Medizintechnik 10. Januar 2012

Antimikrobielle Türgriffe aus Karbon

In Deutschland sterben jährlich mehr als 15.000 Menschen an nosokomialen Infektionen (die sogenannte Krankenhauserkrankung). Jetzt hat der Gesetzgeber reagiert und das Infektionsschutzgesetz verschärft. Kohlenstofffaserverstärkter Kunststoff für Türgriffe soll dabei helfen.

Die Hybridoberfläche des Türgriffs soll Keime einfangen und eliminieren.
Die Hybridoberfläche des Türgriffs soll Keime einfangen und eliminieren.

Krankenhäuser, Seniorenheime und medizinische Einrichtungen sollen die Anzahl der Infizierten um ein Drittel reduzieren. Einer der Wege sind die so genannten baulich-funktionellen Maßnahmen, im Besonderen die Unterbindung der Übertragung von Keimen, die sich auf Oberflächen (Türgriffe, Tasten, Lichtschalter) befinden.

Eine neu entwickelte Hybridoberfläche soll hier einen wirkungsvollen Schutz bieten, indem sie die Keimübertragung von Mensch zu Mensch zwischen den vorgeschriebenen Reinigungsphasen unterbindet. Das funktioniert laut Hersteller mit Kohlenstoff auf der Berührungsfläche, der sich wie feste Seide anfühlt und auf natürlichem Wege wegen der großen inneren Oberfläche aufgebrachte Keime einfängt.

Bakterien sollen von der Oberfläche nicht mehr wegkommen – zu mehr als 99 Prozent. Der Kohlenstoff selbst ist mit Edelmetallen umgeben, die die verbleibenden Keime liquidieren. So entsteht eine dreifach effektive Oberfläche: Sie fängt die Keime ein, tötet sie ab und verhindert somit eine Übertragung.

Der hier verwendete Kohlenstoff wurde bislang hauptsächlich im militärischen Bereich zum Schutz von Soldaten gegen chemische und biologische Waffen angewendet. Durch Entwicklung einer Spezialbeschichtung schaffte es die Firma 3K Medizintechnik, dieses Material dauerhaft auf Oberflächen zu fixieren und bakterizid auszurüsten.

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