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Tödliche Gefahr vermeiden

Die Stromerzeugung mit alternativen Energiequellen steht hoch im Kurs. Eine wichtige Rolle spielen dabei Photovoltaik-Anlagen. Für die Feuerwehren bergen diese jedoch im Brandfall eine große Gefahr, die es zu vermeiden gilt. Beim Löschen kann man ansonsten der hohen Spannung ausgesetzt werden und einen tödlichen Stromschlag erleiden.

Im Zusammenhang mit Feuerwehreinsätzen bei brennenden Photovoltaik-Anlagen wird immer häufiger gefordert, die Anlagen im Brandfall automatisch abzuschalten oder zumindest vorzusehen, dass die Feuerwehr aus sicherer Entfernung die Abschaltung selbst vornehmen kann. Momentan hat dieser Umstand zur Folge, dass die Feuerwehr solche Häuser kontrolliert abbrennen lässt, wenn keine entsprechende Abschaltmöglichkeit besteht. Auch der Deutsche Feuerwehrverband fordert inzwischen, dass die Elektro- und Brandschutzbranche technische Lösungen schafft, um die Gefahr der Einsatzkräfte einzudämmen.

Ein neues Produkt des Spezialisten für Brandmeldetechnik Esser kann hier in bestimmten Fällen Abhilfe schaffen: Der FCT-Koppler ist in der Lage, eine Vielzahl von Schutzvorrichtungen zu steuern und gleichzeitig auch zu überwachen. Er ist die Antwort auf die komplexen Anforderungen, die mittlerweile an Brandmeldesysteme gestellt werden und kommt vor allem dort zum Einsatz, wo im Brandfall Forderungen anstehen, wie die Steuerung von Fahrstühlen und Brandschutzklappen (BSK), das Öffnen von Feuerwehrzufahrten (einschließlich der Überwachung von erforderlichen Endstellungen), die programmierbare, zeitversetzte Steuerung von bestimmten Anlagen und die Steuerung von Produktionsabläufen mit Rückmeldungen von Fehlsteuerungen, Ansteuerung einer Sprachalarmierungsanlage (SAA) sowie die Fluchttürentriegelung im Brandfall.

Ansteuerung von Brandschutzklappen

Obwohl die Ansteuerung und Überwachung der BSK in die Kategorie Brandfallsteuerung fällt und somit deren normativen Anforderungen unterliegt, ist folgender Aspekt zu berücksichtigen: BSK werden meist nicht direkt durch die Brandmeldeanlage angesteuert und überwacht, sondern durch ein komplett separates Bus-System. Es werden somit zu Brandschutzzwecken in einem Gebäude zwei komplett getrennte Busleitungen verlegt und zwei Zentralen (die Brandmelder- und BSK-Steuerzentrale) installiert. Lüftungsanlagen werden für den täglichen Betrieb im Gebäude benötigt und durch ein dafür vorgesehenes Gebäudeleitsystem kontrolliert.

BSK sind ein mechanischer Teil dieser Lüftungsanlagen, aber auch Teil des ganzheitlichen Brandschutzkonzeptes und sollten idealerweise auch von der Brandmeldeanlage kontrolliert werden; denn im Brandfall ist es für die Feuerwehr von entscheidender Bedeutung, welche BSK korrekt geschlossen wurden und welche - zum Beispiel aufgrund eines Defekts - offen geblieben sind. Nur so können die Einsatzkräfte erkennen, in welchem Gebäudeteil sich der gefährliche Rauch verbreitet. Und die erste Anlaufstelle der Einsatzkräfte ist die Brandmelderzentrale.

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  • Brandmelder sind flächendeckend in einer Vielzahl von Gebäuden installiert. Daher existieren Busleitungen, die in der Regel als redundanter Ring von der Brandmelderzentrale in praktisch jeden Raum verlaufen und sich somit anbieten, weitere Informationen und Steuerbefehle mitzuführen.
  • Brandmeldeanlagen in Europa unterliegen strengen Normen im Bezug auf elektrische Sicherheit, EMV-Schutz und Ausfallsicherheit. Bauherren, Planer und Errichter können von diesen hohen Standards auch im Falle der BSK-Ansteuerung und Überwachung profitieren, wenn diese Anwendungen durch das Bussystem der Brandmeldeanlage betrieben werden.
  • Die Erfüllung der hohen Standards wird sowohl durch die Hersteller als auch durch unabhängige, staatlich akkreditierte Prüfstellen gewährleistet.

Korrekte Ansteuerung und Überwachung

Die korrekte Ansteuerung und Überwachung der BSK ist ein sehr komplexes Thema, das von einfachen, herkömmlichen Brandmeldesystemen nicht durchgeführt werden kann. Moderne Anlagen sowie entsprechende Input- und Output-Elemente, die speziell für solche Anwendungen entwickelt wurden, können diese Aufgaben jedoch erfüllen. Daher ist es sowohl aus brandschutztechnischer Sicht als auch aus Kostengründen sinnvoll, die Steuerung und Überwachung von BSK von nur einem System, nämlich der Brandmeldeanlage, durchführen zu lassen. Und für zertifizierte Errichter von Brandmeldeanlagen ergibt sich dadurch eine attraktive Möglichkeit, in Projekten ein weiteres Gewerk anzubieten und zu errichten.

Grundsätzlich ist zu unterscheiden zwischen Anwendungsfällen innerhalb Deutschlands und solchen im europäischen beziehungsweise nicht-europäischen Ausland. Neben der Vielzahl von Anwendungen zum Beispiel in Polen und Österreich, in denen FCT-Koppler bereits zur Steuerung und Überwachung von BSK eingesetzt werden, sei zusätzlich besonders hervorgehoben, dass auf diese Weise die Feuerwehr vor Gefahren geschützt wird. So könnten unter Umständen - nach individueller Prüfung der Gegebenheiten - Maßnahmen ergriffen werden, die eine Abschaltung der Photovoltaik-Anlage ermöglichen. Für Applikationen in Deutschland sind zusätzlich baurechtliche Vorgaben objektspezifisch zu prüfen.

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