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Saubere Lösung

Nach dem teuren Diebstahl von Edelstahlabdeckplatten entschied man sich im Klärwerk Etzelmühle zur Installation eines IP-Videosystems. Entscheidendes Element dessen ist die Videomanagement-Software Digivod.

Diebstahl auf Baustellen und von öffentlichen Anlagen ist ein zunehmendes Problem in Deutschland. Auch wenn insgesamt die Kriminalitätsrate rückläufig ist, wird nach aktuellen Presseberichten insbesondere der Diebstahl von Metall und Metallteilen geradezu zum Volkssport. So zählte die Bundespolizei im ersten Halbjahr 2010 allein 1.267 Diebstähle von Schienen und Oberleitungen der Deutschen Bahn.

Die Rohstoffdiebe scheinen alles mitzunehmen, was sich auf Schrottplätzen wiederverkaufen lässt – Regenrinnen und Fensterbänke werden abgebaut, ganze Eisenbahnbrücken demontiert und Kabel aus Wänden gerissen. Der Hintergrund: Die Rohstoffpreise steigen kontinuierlich. Nicht umsonst ist gerade Kupfer einer der Spitzenreiter in der Diebstahlstatistik: Eine Tonne des Metalls kostet heute mit 8.170 Dollar inzwischen fast dreimal soviel wie noch 2008 – denn kein Computer, kein Handy, kein Auto kommt ohne Kupfer aus.

Die Deutsche Bahn setzt als Reaktion auf verstärkte Sicherheitsmaßnahmen – und auch andere Unternehmen müssen sich gegen die zunehmenden Diebstähle wehren, deren Schäden in die Millionen gehen können. So wurden beim Klärwerk Etzelmühle im letzten Jahr Edelstahlabdeckplatten eines Nachklärbeckens gestohlen – kein großer Gewinn für die Diebe, aber ein großer Schaden für das Klärwerk, das zum Abwasserverband Mittlere Salzböde gehört und zusammen mit zwei anderen Klärwerken die zentrale Abwasserentsorgung für drei mittelhessische Gemeinden mit insgesamt 24.000 Einwohnern übernimmt.

30.000 Euro Schaden durch Materialdiebstahl

„Der Diebstahl der Abdeckplatten hat den Dieben beim Wiederverkauf schätzungsweise 3.000 Euro eingebracht – wir mussten aber insgesamt 30.000 Euro investieren, bis die Anlage wiederhergestellt war“, sagt Ralf Ande, Abwassermeister und Leiter der Kläranlage Etzelmühle, „wir sahen uns dadurch gezwungen, intensiv über Sicherungsmaßnahmen nachzudenken“.

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Nach einigen Beratungsrunden entschied man sich in Etzelmühle für den Einbau einer Videoüberwachungsanlage. Nach einem Auswahlverfahren kam die Hubert Müller Sicherheits- und Kommunikationstechik GmbH zum Zuge, die dem Klärwerk das Überwachungssystem der Digivod GmbH anbot. „Bei diesem Anbieter überzeugten uns einerseits die angebotene Technik, andererseits aber auch der günstige Preis und die Zuverlässigkeit – andere Anbieter haben uns nicht einmal ihre Systeme im Einzelnen vorgestellt. Systemtechnisch gefiel uns besonders die einfache Bedienung dank der Digivod-Software sehr gut“, sagt Ande.

Mit dem skalierbaren Videomanagement-System bietet Digivod einen durchgängigen digitalen MPEG-4/H.264-Ansatz. Direkt in der Kamera werden die Bilddaten in das MPEG-4/H.264-Format umgewandelt, was einerseits für eine hohe Bildqualität, andererseits auch für eine hohe Bildrate und damit mehr Sicherheit sorgt. Mit der integrierten Echtzeit-Bildanalyse und der datenbankgestützten Ereignisindizierung kann nun eine umfassende Überwachung einfach sichergestellt werden.

Gezielte Bildauswahl und -verarbeitung

Die Installation lief schnell und reibungslos ab – lediglich zwei Tage benötigten die Mitarbeiter der Hubert Müller Sicherheits- und Kommunikationstechik GmbH, um die Kabel für die Kameras zu verlegen und die Software zu installieren. Die Kläranlage wurde mit einigen Außenkameras ausgestattet, zwei davon überwachen nun die beiden Einfahrten rund um die Uhr mit festen Objektiven, eine High-Speed-Dome-Kamera zum Beispiel sorgt auf dem Faulturm außerhalb der Arbeitszeiten für einen 360-Grad-Rundblick über das gesamte Gelände. Alle Bilder werden zehn Tage lang gespeichert – und sind dank der einfach zu bedienenden Digivod-Software gut auswertbar.

„Sehr praktisch ist, dass man direkt in der Software einzelne Abschnitte markieren, zoomen und sofort als Videostream exportieren kann – im Fall des Falles können wir so die betreffenden Bilder gleich an die Polizei weitergeben“, sagt Ande zufrieden. Noch ist ein solcher Fall zum Glück nicht eingetreten – aber allein die Abschreckung durch die neue Überwachungsanlage lässt die Mitarbeiter der Kläranlage Etzelmühle nun wieder ruhiger schlafen.

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