"Getting in bed with Robin Sage"
Ihre Freunde vertrauen ihr offenbar, denn sie schicken ihr vertrauliche Infos, aktuelle Einsatzdaten der Streitkräfte, etc. Robin Sage bekommt Einladungen zu Konferenzen, sogar Job-Angebote, eine Spitzenkraft eben.
Klingt zu schön, um wahr zu sein? Sie haben Recht. Robin Sage gibt es nicht, und es hat sie nie gegeben. Sie war eine digitale Identität, erfunden von einem US-amerikanischen IT-Nerd, der anschließend auf einer Hacker-Konferenz stolz davon berichtete. Denn sein Experiment „Robin Sage“ war einzig und allein dafür geschaffen, um etwas zu beweisen: dass man auch Sicherheitsexperten mit „Social Engineering“ erfolgreich angreifen kann, wenn man nur die richtigen Knöpfe drückt.
Was zeigt das? Zunächst einmal: Beim Thema Datenschutznovelle sollte man nicht vergessen, welche Verlässlichkeit Bewerberchecks in sozialen Netzwerken überhaupt haben können... Und noch wichtiger: Sicherheitssoftware hin, Awareness-Training her, die „Sicherheitslücke Mensch“ bleibt offen und gefährlich. Da ist wenig zu machen, das Spionagewesen lebt seit Jahrhunderten gut davon. Bleiben wir in der Sicherheit also fürs Erste bei folgender Regel: Vertrauen? Unbedingt. Vertraulichkeit? Ja, bitte. Vertrauensseligkeit? Nein, danke.
Neugierig geworden? Einfach mal googeln: „Getting in bed with Robin Sage“. Spannende Lektüre!
Wieland Mundt, stellvertretender Geschäftsführer VSWN e.V.
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