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Mehrwerte generieren

„Nur Bares ist Wahres“ – dieser Spruch gilt in Deutschland nach wie vor. Über 80 Prozent aller Transaktionen werden laut einer Studie der Deutschen Bundesbank in bar abgewickelt. Zwar nahm der Trend zwischenzeitlich leicht ab, aber durch die absolute Zunahme des Gesamtvolumens machen Barzahlungen immer noch einen bemerkenswerten Anteil der Transaktionen aus. Die Rolle der Sicherheitsdienstleister im Bargeldkreislauf ist dabei erheblich.

Einzahltresor, der bereits bei einigen Handelskunden zum Einsatz kommt.
Einzahltresor, der bereits bei einigen Handelskunden zum Einsatz kommt.

Nach einer Erhebung des Sicherheits-dienstleisters Prosegur fallen in Summe rund 95 Prozent der Prozesskosten des Barkreislaufes allein bei Handel (rund 60 Prozent) und Banken (rund 35 Prozent) an. Die Dienstleistungen der Geld- und Wertunternehmen verursachen nur fünf Prozent der Kosten im Bargeldprozess.

Liegen die Kosten im Verhältnis zum Umsatz bei der Kreditkarte knapp über einem Prozent und etwa 0,4 Prozent bei der Girocard, betragen sie für Bartransaktionen weniger als 0,2 Prozent des Umsatzes. Sie entstehen beispielsweise beim Zählen des Geldes, der Ver- und Entsorgung sowie der Versicherung. Auch wenn Bargeldtransaktionen im Vergleich mit Elektronischem Lastschriftverfahren (ELV), Girocard und Kreditkarte heute die geringsten Prozesskosten verursachen: Hier gibt es nach wie vor Optimierungspotenzial.

Kennen die Entscheider in Banken und im Handel erst einmal die relevanten Stellschrauben, können sie enorme Einsparmöglichkeiten realisieren. Die gesamte Prozesskette zu analysieren ist somit der erste und wichtigste Schritt zur Kostenoptimierung.

Hoher täglicher Aufwand

Kunden bringen seit jeher ihr Geld zu ihrer Bank oder Sparkasse und werden dort auch mit Bargeld versorgt. Diesen Anspruch täglich zu erfüllen ist mit einem hohen Aufwand verbunden. Geldautomaten werden gewartet und befüllt, Bestände und Verfügbarkeit regelmäßig kontrolliert. Gleichzeitig müssen Kreditinstitute einem zentralen Selbstverständnis gerecht werden: Sie sind der kompetente Ansprechpartner für die Finanzangelegenheiten ihrer Kunden. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, haben Automaten den traditionellen Kassenschalter ersetzt.

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Diese Entwicklung hat die Effizienz der Kreditinstitute gesteigert. Spezialisierte Serviceanbieter sahen und sehen sich dabei in der Pflicht, diesen Wandel zu unterstützen. Sie übernehmen zeitaufwendiges Bargeldhandling und verknüpfen gleichzeitig die verschiedenen Prozesse intelligent miteinander. Die Filialmitarbeiter werden von unproduktiven Routinetätigkeiten entlastet und können sich auf ihre Kunden konzentrieren. Schon heute gehört es zum Standard, dass innovative Dienstleister Prozesse übernehmen und dabei Schnittstellen reduzieren, die Effizienz in der Prozesskette steigern und die Kosten insgesamt verringern.

Warum also nicht auf diese Art das Management von Geldautomaten auslagern? Derzeit verfügt Deutschland über ein Netz von mehr als 59.000 Geldautomaten, die es täglich zu überwachen, warten und befüllen gilt. Prosegur kooperiert beispielsweise mit der Biw Bank und hat das Monitoring von bundesweit 22 Geldautomaten übernommen. In diesem Zuge wurden alle Geräte direkt bei Prosegur aufgeschaltet. Damit hat der Sicherheitsdienstleister jederzeit Kenntnis über den Status und den Füllstand aller Geldautomaten. Der Sicherheitsdienstleister veranlasst bei Bedarf selbständig die Neubefüllung der Automaten mit Bargeld oder wird für die Beseitigung von Störungen aktiv. Der zentrale Überblick über alle Geräte ermöglicht es darüber hinaus, die Belieferungen optimal zu gestalten: Touren können besser geplant und miteinander verknüpft werden.

Kunden profitieren

Auch der Einzahlprozess hält Optimierungspotenzial bereit. So haben Geschäftskunden von Kreditinstituten die Möglichkeit, ihr Geld rund um die Uhr an SB-Terminals einzuzahlen. Externe Dienstleister kümmern sich nicht nur um die Geldabholung und -zählung, sondern stellen die Technik, kümmern sich um die Versicherung und erledigen die Gerätewartung und Inhaltskontrollen. Dank IT-Schnittstelle werden die Einzahlungen direkt verbucht. Das Kreditinstitut lagert damit einen zeitaufwändigen Prozess aus, für den es lediglich eine Pauschale zahlt. Damit hat das Kreditinstitut Planungssicherheit und weiß genau, wann welche Kosten für welche Dienstleistung anfallen. Da der Kooperationspartner nicht nur ein oder zwei, sondern eine Vielzahl von derartigen Services abwickelt, führt er die einzelnen Prozesse wesentlich effizienter aus und kann sie besser miteinander verknüpfen.

Viele Beispiele zeigen: Die Bargeldprozesskosten innerhalb von Banken und Sparkassen lassen sich deutlich reduzieren. Warum aber hier schon aufhören? Automaten sind nicht an den Standort eines Geldinstituts geknüpft. Mit innovativen Prozessen und unterstützt von Geräten und Software bringen Servicepartner die Automation auch direkt zum Handelskunden und ermöglichen ihnen beispielsweise, dass sie ihre Tageseinnahmen direkt vor Ort oder sogar in ihrem eigenen Geschäft einzahlen können.

Dr. Lothar Thoma ist Geschäftsführer der Prosegur GmbH, Düsseldorf.

Tel.: +49 211 171650

E-Mail: Welcome@Prosegur.com

Online angebundene Tresorsysteme zählen das Geld, überprüfen es auf Echtheit und verbuchen den Betrag auf dem Konto. Eine ausgefeilte Software überwacht die Tresore, gleicht Sollbeträge aus Kassen- oder ERP-Systemen mit eingezahlten Beträgen ab und stößt alle erforderlichen Buchungsvorgänge zum Abschluss der Transaktionen an. Das Beleg- und Berichtswesen wird nach Bedarf papierlos oder beleghaft dargestellt. Reparaturen, Befüllungs- und Entsorgungstermine werden von den Systemen automatisch gemeldet.

Handling sowie Bereitstellung der Infrastruktur erfolgen über den Kooperationspartner und lassen sich pauschal oder je Transaktion abrechnen. Dies garantiert vollkommene Sicherheit und entlastet darüber hinaus die Mitarbeiter. Dank Bereitstellung umfangreicher Abrechnungsdaten für die Hintergrundsysteme des Händlers (Kassenanwendung, Buchhaltung, Mitarbeiterabrechnung und weitere) erfolgt die Verbuchung auf dem Konto unmittelbar danach.

Um den physischen Transport kümmert sich der Dienstleister. Er holt das Geld nach Bedarf aus dem Kassentresor ab und zahlt es über die Deutsche Bundesbank zu Gunsten der Hausbank des Händlers ein. Im Anschluss findet die Verrechnung zwischen Kreditinstitut und Kundenkonto statt.

Wo geht die Reise hin?

Effizientes Bargeldmanagement bleibt eine Herausforderung für Kreditinstitute und den Handel. Gute Dienstleister können hier unterstützen und differenzieren sich durch eine besondere Herangehensweise: Sie analysieren offen und unvoreingenommen die Bedürfnisse des Kunden, ohne bereits eine präferierte Soft- oder Hardware in der Schublade zu haben. Nur wer das Geschäft seiner Kunden kennt und sich mit den täglichen Schwierigkeiten ihrer Abläufe auseinandersetzt, qualifiziert sich als der richtige Partner in einer Geschäftsbeziehung.

Gute Dienstleister werden immer in der Lage sein, Lösungen zu bieten, die allen am Prozess Beteiligten Mehrwerte und Effizienzsteigerungen bringen.

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