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Fireprotec 2014 24. April 2014

Fachausstellung und Symposium vereint

Das Fireprotec Symposium fand vom 26. bis 27. Februar in Frankfurt am Main statt und wurde von 1.047 Teilnehmern bestbesucht. Zum ersten Mal traten die bisher als „Baurecht & Brandschutz Symposium“ bekannte Veranstaltung und die Fachausstellung unter dem gemeinsamen Namen Fireprotec auf.

Die begleitende Ausstellung bot viele Gelegenheiten für individuelle Fachgespräche.
Die begleitende Ausstellung bot viele Gelegenheiten für individuelle Fachgespräche.

Die Fireprotec sieht sich selbst als ein Forum, auf dem an der Schnittstelle von Baurecht und Sicherheitsfragen aktuelle Entwicklungen beim vorbeugenden und abwehrenden Brandschutz erörtert und bewertet werden. Ausgerichtet wurde das Symposium vom Branchenexperten und fachlichen Kompetenzpartner Bureau Veritas Construction Services GmbH – übrigens ursprünglich einmal gegründet als Informationsbüro für maritime Versicherungen 1828 in Antwerpen/Belgien.

Auf der Veranstaltung in Frankfurt konnten sich die Teilnehmer zu den Fokusthemen hinsichtlich der Qualität von Brandschutzmaßnahmen sowie Brandschutzfragen bei Sonderbauten informieren. Zur Begrüßung der Teilnehmer des Symposiums gab der Direktor der Branddirektion Frankfurt am Main, Prof. Dipl.-Ing. Reinhard Ries eine Einführung in die Thematik vor Ort und lud zur Besichtigung des Feuerwehr- und Rettungstrainingscenters der Frankfurter Feuerwehr ein.

Diese Gelegenheit bekam man an beiden Kongresstagen, um allen Teilnehmern die Besichtigung zu ermöglichen. Es war eine gute Möglichkeit, einen Blick hinter die Kulissen der Trainingseinrichtungen zu werfen, die unter anderem einen Schockraumsimulator und eine Übungshalle mit Brandübungshaus und Schrägdach umfassen.

Großbauprojekte

Der erste Tag wurde durch einen Impulsvortrag zu den Problemen bei der Realisierung von Großbauprojekten in Deutschland von Dr. Jens Karstedt, Präsident der Baukammer Berlin, eingeleitet. Demnach gibt es im Kern fünf Problemfelder, die einer effizienten Verwirklichung von Großprojekten, entgegenstehen: Konflikte innerhalb der Gesellschaft über den Sinn von Großprojekten; eine oftmals vorherrschende mangelnde Transparenz der Politik, fehlender Bausachverstand bei der öffentlichen Hand, fehlender Mut der Planer und schließlich die Verrechtlichung des Bauens und Überbürokratisierung.

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Nach dieser Einleitung folgten die weiteren Vorträge zum vorbeugenden und abwehrenden Brandschutz. Als Beispiel für eine gelungene Kombination aus Brandschutz und Zweckmäßigkeit von Sonderbauten führten die Referenten Timo Weidner von Bureau Veritas und Benjamin Ebbecke von der HWP PlanungsgesellschaftmbH den Umbau des OP-Zentrums des Klinikums Ludwigsburg an. Hier konnten Brandschutzlösungen harmonisch in die Architektur und Funktionalität des Gebäudes implementiert werden.

Auch die Frage nach der Bedarfs- und Entwicklungsplanung von Feuerwehren wurde anhand der Situation in Frankfurt durch Dipl.-Ing. Andreas Ruhs, Branddirektor bei der Feuerwehr Frankfurt, diskutiert. Rechtliche Thermen behandelte Dr. Till Fischer, der unter anderem die Risiken für Planer bei Brandschutzanforderungen an Sonderbauten hervorhob.

Vorbeugend und abwehrend

Der zweite Tag stand im Zeichen der Themen Veranstaltungssicherheit, neuer Sonderbauvorschriften, Brandschutz für besonders schutzbedürftige Personen und Arbeitsschutz. Auch die Schnittstelle zwischen vorbeugendem und abwehrendem Brandschutz wurde in den Fokus gerückt. Stefan Kluge, Sicherheitsingenieur, beim ZDF in Mainz referierte etwa über die Sicherheit bei Produktionen und Veranstaltungen, gerade was die Brandgefährdung von Dekorationen betrifft.

Michael Öhlhorn, Geschäftsführer der Vabeg Eventsafety, gab Tipps zur Sicherung von Freiluftveranstaltungen gegen Blitzeinwirkung. In puncto neue Rechtsvorschriften gaben Georg Spangardt, Branddirektor der Berufsfeuerwehr Köln und Dr. Markus Bauch, Leiter der Werkfeuerwehr bei Infraserv, in ihren Vorträgen eine Einschätzung zur Versammlungsstättenverordnung 2014 sowie zur Industriebaurichtlinie 2014 und den darin enthaltenen Neuerungen.

Im Bereich Arbeitsschutz wurden am Ende der Veranstaltung nochmal Akzente gesetzt, wobei es vor allem um den richtigen Umgang mit allen Arten gefährlicher Stoffe ging. Neben den Vorträgen und den Diskussionen bot auch die begleitende Fireprotec Fachausstellung mit 38 Unternehmen vielfältige Gelegenheiten für ein effektives Networking und zahlreiche Fachgespräche mit den Brandschutzexperten in Frankfurt.

Prof. Ulrich Dietmann, Geschäftsführer Bureau Veritas, zog ein positives Fazit der gesamten Veranstaltung: „Wir freuen uns über die vielen Teilnehmer, die einmal mehr zeigen, wie wichtig das Symposium für ein gemeinsames Verständnis von Brandschutzthemen ist. Dies ist gerade gegenüber der Politik sehr wichtig, denn aufgrund der föderalistischen Struktur der Bandschutzlandschaft gibt es mitunter zahlreiche Unterschiede. Eine gemeinsames Auftreten kann bei vielen Themen Klarheit und auch mehr Effizienz bringen.“

Messe-Doppel

Parallel zur Fireprotec präsentiert die Frankfurter Messe wiederum die „Facility Management“. Diese Managementdisziplin umfasst die professionelle Abwicklung vieler Supportprozesse eines Unternehmens. Insbesondere technische Fragen zum Energiemanagement und den technischen Anlagen eines Gebäudes, sind oft eng mit den Themen Brandschutz und Sicherheit verbunden. Die thematische Nähe der beiden Veranstaltungen machen Fireprotec und Facility Management zu einem attraktiven Messe-Doppel für die Besucher.

Das nächste Fireprotec-Symposium wird vom 25. bis 26. März 2015 in der Halle 11.1 des Frankfurter Messegeländes stattfinden.

Hendrick Lehmann/Hans-Jörg Vogler

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