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Flexibilität ist gefragt

In Stadien und Gebäuden, in denen Großveranstaltungen durchgeführt werden, sind Videoüberwachungsanlagen schon lange „zu Hause“. Stationär installierte Systeme lassen sich gut planen und können auf die Besucherströme optimal angepasst werden. Problematischer wird es bei Open-Air-Veranstaltungen.

Im „Viewmobil“ laufen die Videodaten zusammen.
Im „Viewmobil“ laufen die Videodaten zusammen.

Sicherheitstechnik bei Open-Air-Veranstaltungen muss ähnlich hohe Anforderungen erfüllen wie Sicherheitstechnik in Gebäuden. Dabei sind häufig wichtige Kenngrößen einer zu überwachenden Veranstaltung hoch dynamisch oder sogar gänzlich unbekannt.

Technische Herausforderungen

Die Anforderungen an eine temporär zu errichtende mobile Videoüberwachungsanlage für die Unterstützung des „Crowd-Managements“ (Überwachung einer Bewegung oder Versammlung von Menschen) einer Open Air-Veranstaltung sind vielfältig: Publikumsströme müssen flexibel und in Echtzeit beobachtet, „Hot Spots“ (spontane Menschenansammlungen an zum Teil unerwarteten Stellen) schnell lokalisiert werden.

Außerdem werden Fahrzeuge im Publikumsbereich kontrolliert. Es ist zudem wichtig, die Personendichte an kritischen Bereichen (zum Beispiel vor einer Bühne) permanent zu analysieren. Hilfsbedürftige in der Menge müssen aufgefunden werden können. Brandherde sind frühzeitig zu erkennen. Straftaten und Straftäter müssen schnell und möglichst identifizierend (vgl. DIN 50132) erfasst werden können. Die gewonnen Übersichts- und Detailinformationen sind gezielt an die Einsatzkräfte vor Ort zu leiten, aber auch eine nachträgliche Auswertung der aufgezeichneten Videodaten muss schnell und effizient möglich sein.

Es mangelt auch nicht an technischen Herausforderungen für eine mobile Installation: Die Infrastruktur wie beispielsweise Stromnetz, Container, zu überwachende Bühne und Zaunanlagen steht üblicherweise nur temporär zur Verfügung. Auf- und Abbau erfolgen in engen Zeitfenstern und unter großem Zeitdruck. Netzwerke, auch Funknetze, sind während einer Großveranstaltung häufig überlastet und können nicht zuverlässig genutzt werden. Örtliche Gegebenheiten wie Entfernungen, Hindernisse, Größe des Geländes und die Forderung nach Echtzeit bedingen den Einsatz verschiedener Technologien: analoge verzögerungsfreie PTZ-Domkameras, hochauflösende IP-Kameras, Bildübertragung analog, IP, Zwei-Draht, Funk, die letztlich aber in einem Video- Management-System (VMS) zusammengeführt werden müssen. Das VMS muss auch für nicht geschulte Bediener einfach zu bedienen und von mehreren Stellen aus (Veranstaltungsleitung, Einsatzleitung, Krisenstab) simultan nutzbar sein.

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Mobile Lösung

Die WPN AG aus St. Gallen in der Schweiz hat ein mobiles Video-Crowd-Management-System in einem autonomen Anhänger mit bis zu drei Arbeitsplätzen und einem sechs Meter hohen Kameraturm entwickelt. Im „Viewmobil“ werden Videodaten von vier analogen PTZ-Dom-Kameras, einer IPDom- Kamera und weiteren neun hochauflösenden IP-Kameras in einem VMS von Digivod zusammengeführt. Das mobile System ist flexibel an jedem Ort einsetzbar und kann nach Bedarf in vorhandene Crowd- Management-Konzepte integriert werden. Mit intelligenten IP-Kameras des Herstellers Riva werden Videodaten dort analysiert, wo sie entstehen – in der Kamera. Das System bringt Video- und Analysedaten in Echtzeit zusammen und unterstützt mit seinem integrierten Alarm-Management die Bediener. Videodaten werden für die Übertragung an entfernte Bedienerplätze zum Beispiel über das Internet durch Digivod automatisch auf die jeweils zur Verfügung stehende Bandbreite optimiert. Last but not least berät die WPN AG ihre Auftraggeber im Vorfeld zum Thema Datenschutz, so dass Videoaufzeichnungen im Bedarfsfall auch rechtssicher verwendbar sind.

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