Direkt zum Inhalt
High-End-System im Archiv 25. August 2014

Historie im Blick

Das Generallandesarchiv Karlsruhe ist heute zuständig für das Schriftgut der Landesbehörden und Gerichte im Regierungsbezirk Karlsruhe und die dort angesiedelten regionalen Bundesbehörden. Es bewahrt aber auch bedeutende historische Unterlagen aus der badischen Landesgeschichte auf. Um seine wertvollen Stücke bestmöglich zu schützen, vertraut das Archiv auf ein High-End-Fernseh-Sicherheitssystem.

Der Erweiterungsbau beherbergt seit 2011 die Besucherräume.
Der Erweiterungsbau beherbergt seit 2011 die Besucherräume.

Der eigentliche Name Generallandesarchiv geht auf die Umbruchszeit nach 1803 zurück, in der aus der Markgrafschaft das Großherzogtum Baden wurde. Den historischen Kern des Generallandesarchivs bildet die Überlieferung der Markgrafen von Baden. Was nach den großen Kriegsverlusten des 17. Jahrhunderts von den Archiven der Linien Baden-Baden und Baden-Durlach geblieben war, wurde Ende des 18. Jahrhunderts in Karlsruhe vereinigt.

Durch die Säkularisation 1802/03 fielen die Archive verschiedener Hochstifte an Baden, dazu Archive der Ritterorden und vor allem viele Archive aufgehobener Klöster. In die Verwahrung des Generallandesarchivs kam auch das Großherzogliche Familienarchiv, dessen Verwaltung vertragsgemäß seit 1919 dessen Leiter obliegt. 1905 konnte das Generallandesarchiv einen für die damaligen Verhältnisse ungemein modernen und weitsichtig entworfenen Archivzweckbau beziehen, in dem es heute noch seinen Sitz hat. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz.

Breites Spektrum

Der im Jahre 2011 fertiggestellte Erweiterungsbau bietet eine anschauliche und hochmoderne Atmosphäre, die Macht und Ohnmacht eines deutschen Mittelstaates, seines Hofs, seiner Ministerien und Behörden ebenso dokumentiert wie das Leben der badischen Gesellschaft. Viele Überlieferungen geben dem Interessenten Einblick in vergangene Zeiten und laden zum Verweilen ein.

Neben dem großen Interesse der Bevölkerung ist das Generallandesarchiv auch der Partner von Behörden und Gerichten des Regierungsbezirks Karlsruhe, um durch Übernahme aussagekräftiger Quellen staatliches Handeln und sozialen Strukturwandel in einer modernen, mobilen Gesellschaft zu dokumentieren. Zudem bietet das Archiv seit 2000 auch Tagungen als wichtiges Austauschforum für Lehrer mit dem Ziel an, Schwellenängste vor „schwierigen“ Projektarbeiten zu nehmen und interessierten Archivaren Anregungen zu bieten, wie für die Zielgruppe „Schule“ ein passendes und effektiv zu betreibendes Programm erarbeitet werden kann.

Anzeige

Zwar ist das Archiv mit ungefähr 36 Kilometer Archivalien nicht das größte in Baden-Württemberg, aber das am meisten genutzte historische Archiv. Wesentlich war und ist für das Generallandesarchiv die Förderung der Landesgeschichte durch sein Angebot an die Öffentlichkeit, seien es Schulen, Universitäten, historische Vereine oder interessierte Bürger.

Hohe Qualität gefordert

Aufgrund des regen Interesses und des hohen Publikumverkehrs entschloss sich das Archiv, seine wertvollen Stücke bestmöglich zu schützen. Für diese Aufgabe wurde ein High-End-Fernseh-Sicherheitssystem aus dem Hause Neuscheler gewählt. Einer der wichtigsten Aspekte, sich für diese Lösung zu entscheiden, war das moderne, sehr diskrete Design der Kameras und die bestechende Bildqualität in der Zentrale. So verfügt die eingesetzte Atzteek-Serie über eine integrierte Tag/Nacht Umschaltung mit IR Cut Filter und der Progressiv Scan Technik. So werden zur gleichen Zeit zwei Bilder, mit jeweils den hellen beziehungsweise dunklen Bildpartien, unabhängig voneinander ausgelesen und anschließend mit dem Chip wieder zu einem Bild zusammengesetzt. Somit kann die Kamera, selbst bei sehr hellem Gegenlicht mit Spitzlichtern, Bild-Übersteuerungen und Smear-Effekte vermeiden.

Die komplette Aufschaltung erfolgt im Kommandoraum, wo alle Kamerabilder auf den Zentralrechner Seneka aufgeschaltet werden und das Bedienpersonal eine schnelle Lageübersicht erhält. Hier bietet sich durch das integrierte Datenschutzpaket auch eine flexible Lösung bei sehr sensiblen Bereichen. So verfügt das System unter anderem über Privatzonen, die individuell eingestellt und an neue Anforderungen angepasst werden können.

Somit ist das Generallandesarchiv Karlsruhe bestens gegen unliebsame Situationen gerüstet und kann sich voll und ganz dem wichtigen widmen – der Ordnung, wie sie der geheime Rat Brauer einst ersann: von A wie „Archivsachen“ bis S wie „Studien“.

Passend zu diesem Artikel