Ein Recyclingbetrieb bietet eine besondere Herausforderung für die Branddetektion. Der Abfall ist ein sehr inhomogenes Materialgemisch, in dem brandgefährliche Fremdstoffe enthalten sein können, die das getrocknete Stabilat entzünden. Um den angelieferten Abfall auf Glutnester zu überprüfen, wurden im Anlieferungsbereich an der Decke und an den Wänden Hot-Spot-Melder angebracht, die auf Wärme reagieren. Hierbei detektieren Infrarotsensoren Glutnester im ausgeschütteten Abfall, welche daraufhin gelöscht werden können, bevor sich ein Schwelbrand entwickelt.
In der 2.000 Quadratmeter großen „Rottehalle“ wurden Gassensor-Meldeeinheiten, die auf Rauchgase ansprechen, sowie Sinteso-Brandmelder, die sowohl Rauch als auch Wärme erkennen, installiert. Die Gassensor-Melder und Hot-Spot-Melder sind eine Sonderlösung, die Siemens gemeinsam mit der Firma GTE Industrieelektronik entwickelte.
Die Signale aller Brandmelder laufen in einer Brandmeldezentrale von Siemens zusammen, die auf die Feuerwehr-Leitstelle aufgeschaltet ist. Dank dieser kombinierten und durchgängigen Lösung wird nicht nur der Brand gemeldet, sondern auch die Brandquelle genau lokalisiert. Auf diese Weise können technische Anlagen geschützt werden. Um insbesondere den Kran in der Rottehalle zusätzlich zu schützen, wurde dessen Steuerung mit der Brandmeldezentrale verknüpft. Hierfür entwickelte Siemens eine eigene Software. Im Brandfall wird der Kran automatisch aus dem Gefahrenbereich bewegt.