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Test HD-IP-Kamera 28. April 2015

Vivotek IP8165HP

Die Vivotek IP8165HP ist eine Netzwerkkamera in Box-Bauweise.
Die Vivotek IP8165HP ist eine Netzwerkkamera in Box-Bauweise.

Die Vivotek IP8165HP ist eine Netzwerk-kamera in Box-Bauweise mit C/CS-Objektivanschluss – ein motorisiertes Vario-Objektiv mit 2,8 bis acht Millimeter Brennweite wird mitgeliefert. Die Blendensteuerung erfolgt über P-Iris, eine Remote-Fokus-Funktion sorgt für unkom-pliziertes Scharfstellen. Die Kamera verfügt über einen 1/2,8 Zoll CMOSSensor mit zwei Megapixeln Auflösung. Im One-Stream-Modus kann das Vivotek-Modell erhöhte Bildfrequenzen von bis zu 60 Bilder pro Sekunde bei 1080p-Auflösung liefern; Dual-Streaming in H.264 oder M-JPEG ist ebenfalls in 1080p mit 30 Bildern pro Sekunde verfügbar. Als Mindestbeleuchtung wird 0,17 Lux in Farbe und 0,001 Lux in Schwarzweiß angegeben (jeweils bei F1.2). Integriert sind Tag/Nacht-Umschaltung, Wide Dynamic Range (WDR Pro), 3D-Rauschunterdrückung, elektronische Bildstabilisierung, Zweiwege-Audio, SDKartensteckplatz sowie Bewegungserkennung und Manipulationsalarm.

Einrichtung

Die Installation und Konfiguration der Kamera verläuft im Test ohne Probleme und geht recht zügig vonstatten. PoE-Unterstützung und (der gut arbeitende) Remote-Back- Focus beschleunigen die Inbetriebnahme zusätzlich. Generell ist das Menü im Browser- Interface übersichtlich und logisch gegliedert. Alle benötigten Funktionen sind schnell gefunden und den jeweiligen Anforderungen entsprechend angepasst. Auch das Gehäuse der Box-Kamera macht einen soliden Eindruck, es wirkt durchaus wertig und langlebig. Onvif-Kompatibilität ist zur Version 2.01 und S-Profile des Standards gegeben.

Bildqualität

Beim Testaufbau mit Normallicht erfasst die Vivotek-Kamera den Motivtisch subjektiv betrachtet sehr ausgewogen. Die Dynamik wird gut genutzt, so dass sowohl helle als auch dunkle Partien mit genügend Zeichnung und ohne Überstrahlen wiedergegeben werden. Farben und Hauttöne wirken ebenso natürlich, Schärfe und Auflösung erreichen gute Werte. Rauschen wird so gut wie nicht sichtbar – auch sonstige Artefakte sucht man vergebens. Das Testchart wird ebenso sauber abgebildet, alle Farbfelder sind dank eines neutralen Weißabgleichs einwandfrei zu differenzieren. Jedoch werden diese fast schon etwas zu kräftig dargestellt. Dank hoher Schärfe lassen sich kleinere Schriften gut lesen, wobei das Bild aber leicht scharfgezeichnet wirkt. Einzig die Automatik verschenkt Dynamik nach oben – das Bild könnte noch ein wenig heller eingestellt werden. Rauschen tritt erfreulicherweise nicht in Erscheinung.

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Der Encoder der IP8165HP arbeitet zuverlässig und im H.264-Modus zudem sehr effizient. Stellt man ihn im 720p-Modus auf variable Bitrate in Standard-Qualität, so werden bei 25 Bildern pro Sekunde und ruhender Bildvorlage nur niedrige 300 Kilobit Datenrate erzeugt. Kommt starke Bewegung ins Spiel, so reagiert der Encoder mit mit leichten Sprüngen in der Datenrate: In der Spitze werden moderate 700 Kilobit übertragen, im Mittel etwa 550 Kilobit pro Sekunde. Die Bildwiederholrate bleibt recht konstant bei den eingestellten 25 Bildern pro Sekunde.

Schwieriges Licht

Das Low-Light-Szenario meistert die Kamera sehr ordentlich. Das Bild ist nach wie vor angenehm, wenn auch generell etwas flauer. Die Dynamik sinkt etwas, dafür steigt das Rauschen. Beides liegt aber in Anbetracht des Schummerlichts absolut im Rahmen. Die Farben wirken nun weniger kräftig, sind aber noch gut zu unterscheiden. Der Weißabgleich arbeitet zuverlässig und stellt ein neutrales Bild ohne Farbstich ein. Obwohl die Schärfe ebenfalls etwas sinkt, sind Bilddetails noch gut erkennbar. Auch die Zeichnung ist in hellen wie dunklen Partien in ausreichendem Maße vorhanden.

Im Gegenlicht-Test zeigen sich sowohl Stärken als auch kleinere Schwächen der IP8165HP. Das Überstrahlen um den Scheinwerfer ist zwar sehr begrenzt, jedoch entsteht gleichzeitig (womöglich objektivbedingt) ein rötlicher Farbstich, der die neutrale Wiedergabe der Farben beeinträchtigt. Dennoch sind unterschiedliche Farben noch zu differenzieren. Die Lichter fressen minimal aus und die Schatten werden tendenziell dunkler, jedoch wird die Dynamik trotz starker Kontraste gut genutzt – es zeigt sich in allen Bereichen ein mehr als brauchbares Bild. Rauschen wird nur wenig sichtbar, und auch Schärfeleistung und Auflösungsvermögen sind auf gutem Niveau.

Sensor:
Objektiv-Anschluss:
Auflösungen:
Codecs:
Streaming:
Onvif-Version:
Anschlüsse:
Leistungsaufnahme:
Empf. VK-Preis:

Die Reaktion auf das Ein- und Ausschalten des Gegenlichts erfolgt erfreulich zielsicher, das Bild wird schnell nachgeregelt.

Michael Gückel



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