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CCTV als Serviceleistung 16. April 2015

Videoüberwachung auf der Isle of Man

Auf der englischen Isle of Man entwickelt der Douglas Borough Council (DBC) das Konzept „CCTV as a Service“ für die öffentliche Hand, für Schulen, Parkhäuser, Bibliotheken oder Polizei. Der Service basiert auf den skalierbaren CCTV-Systemen von Security Products, einem Segment der Siemens-Division Building Technologies.

Die englische Isle of Man nutzt „CCTV as a Service“ für die öffentliche Hand.
Die englische Isle of Man nutzt „CCTV as a Service“ für die öffentliche Hand.

Die durch diese Dienstleistung erzielten Einnahmen sollen nicht nur die Kosten für die Bereitstellung der Pakete, sondern auch die Eigenkosten der Stadt Douglas für die inselweite Videoüberwachung von Einkaufsstraßen und anderen öffentlichen Bereichen decken.

Die Videoüberwachung in öffentlichen Bereichen ist nicht in allen Ländern gut akzeptiert, auf der Isle of Man wie auch in ganz Großbritannien jedoch gang und gäbe. Die Idee für das Projekt „CCTV als Service“, das vom Stadtratsvorsitzenden David Christian MBE und vom Stadtingenieur Ian Clague MBE unterstützt wurde, stammte von Daniel Looney, dem Leiter für Informations- und Kommunikationstechnologie der Stadt Douglas, der mit der Videoüberwachung der belebten Straßen im Stadtzentrum beauftragt war. Seine Überlegung war, dass es nach Einrichtung einer Leitstelle relativ einfach sein würde, den Service auf andere öffentliche Einrichtungen auf der Insel auszudehnen. Dadurch ergäbe sich ein doppelter Vorteil: Einerseits erhielte die Stadt Douglas Einnahmen, durch die die eigenen Kosten für die Videoüberwachung gedeckt würden, und andererseits hätten andere Nutzer die Möglichkeit, CCTV-Leistungen zu weitaus niedrigeren Kosten zu beziehen als bei der Installation eigener Systeme.

Kameras unterschiedlicher Hersteller einbinden

Als Looney seine Idee mit Aidan O’Reilly von Eye-Spy Security, einer lokalen Fachfirma für die Planung und Installation von Videoüberwachungssystemen, diskutierte, stellte sich schnell heraus, dass zur Umsetzung dieser Idee zwei Grundvoraussetzungen erfüllt sein müssten: Das CCTV-System müsste nicht nur äußerst flexibel sein, damit vorhandene Kameras von unterschiedlichen Herstellern auch weiterhin eingesetzt werden können, sondern auch problemlos skalierbar, damit die Kapazität bei zunehmender Anzahl von Nutzern einfach und kostengünstig erweitert werden kann.

Nach sorgfältiger Recherche kam O’Reilly zum Schluss, dass die Vectis-HX- Digitalvideorecorder (HVR) und die Vectis-HX-NVS-Netzwerkvideosoftware (NVS) von Siemens die beste Lösung darstellten. Obwohl sie speziell für hochauflösende Bilder bis zu 1080p konzipiert sind, eignen sich die Vectis-HX-HVR gleichermaßen für Bilder von älteren Kameras mit niedrigerer Auflösung – egal, ob es Analog- oder IP-Modelle sind.

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Onvif wird unterstützt

Die HVR unterstützen außerdem das offene Netzwerkprotokoll Onvif, das von zahlreichen Herstellern von Videoüberwachungskameras verwendet wird. Dies bedeutet, dass Systeme, die auf den Vectis-HX-HVR basieren, mit praktisch jeder Art von Kamera kompatibel sind und ältere Kameras jederzeit problemlos gegen moderne HD-Modelle ausgewechselt werden können. Sowohl die Vectis HX HVR als auch die zugehörige Software bieten volle Unterstützung für IP- Konnektivität und setzen die neueste H.264-Videokomprimierungstechnologie ein, die den Speicherplatzbedarf minimiert, ohne die Bildqualität zu beeinträchtigen. Dadurch können Nutzer auf der gesamten Isle of Man, auf der ein GigabitGlasfaser- Backbone vorhanden ist, mit der Leitstelle und den Überwachungsanlagen verbunden werden. Außerdem verfügt die Software über leistungsstarke integrierte Videoanalysefunktionen, um den bereitgestellten Service zu erweitern.

Bei der Bereitstellung von CCTV-Systemen für den DBC konnte sich SP (Security Products) auf sein fundiertes Wissen nationaler und internationaler Normen und Bestimmungen stützen und so sicherstellen, dass die gelieferten Geräte und ihre Installation allen örtlichen Anforderungen vollumfänglich entsprechen.

Die Implementierung umfasst zwei 64-Kanal-Server mit NVS-Software und einer Gesamtspeicherkapazität von 49 Terabyte sowie umfassende Überwachungsanlagen in der Leitstelle. Das System empfängt Bilder von 97 Kameras im Stadtzentrum von Douglas. Viele dieser Kameras sind neue Siemens-HD- Modelle mit IP-Konnektivität. Vorhandene Analogkameras, die nach wie vor Bilder in zufriedenstellender Qualität liefern, werden weiterhin verwendet, beispielsweise in Parkhäusern.

Schulen als Pioniere

Die ersten Drittnutzer des Systems sind Schulen. Der Service des DBC erweist sich als deutlich kostengünstiger als ein eigenständiges System. Statt Schulen mit Kameras zu überschwemmen und teure Aufnahme- und Überwachungsanlagen zu installieren, analysiert der DBC die jeweiligen Anforderungen genau und installiert Kameras nur in Problembereichen. Die Überwachung und Aufzeichnung findet in der Leitstelle statt. Die Schule zahlt nur eine geringe Servicegebühr pro Kamera und hat abgesehen davon keine weiteren Kosten oder Investitionen. Darüber hinaus ist die Bildqualität weit höher als die von billigeren eigenständigen CCTV-Systemen, zu deren Verwendung viele Schulen aus Kostengründen gezwungen sind. Es ist geplant, das Überwachungssystem auf die Stadtpromenade von Douglas auszudehnen und inselweit zusätzliche Nutzer zu gewinnen.

Der DBC bietet Nutzern auch erweiterte Pakete; sie umfassen beispielsweise automatische Alarmierung basierend auf den anspruchsvollen Videoanalysefunktionen sowie in besonders kritischen Bereichen auch Überwachung rund um die Uhr durch Betriebspersonal in der Leitstelle. Alle diese Pakete liefern hochwertige Aufzeichnungen zur Speicherung von Bildern im Einklang mit den Vorschriften, die für die Zulassung vor Gericht erfüllt werden müssen.

Positives Fazit

„Wir sind von der neuen Installation und den damit verbundenen Möglichkeiten begeistert“, sagt Daniel Looney. „Alle, die damit in Berührung kommen, sind sehr beeindruckt, und die Qualität der Bilder erhält besonders gute Noten. Wir verwenden 720p und hören immer wieder von Besuchern, die teils umfassende Erfahrung im CCTV-Bereich haben, dass unser System die besten Bilder erzeugt, die sie je gesehen haben.“

Stadtrat Christian ergänzt: „Unser Konzept des CCTV als Service – also die Grundlage unseres Geschäftsmodells – stößt auf großes Interesse. Unsere Nutzer erhalten nicht nur einen zuverlässigen und preisgünstigen Videoüberwachungsservice, sondern profitieren auch vom Know-how unseres ICT-Teams.“

Die Stadt Douglas konnte in Partnerschaft mit Eye-Spy Security und Siemens überzeugend unter Beweis stellen, dass ihr Modell der CCTV-Umsetzung im öffentlichen Sektor attraktiv und gangbar ist. Man darf davon ausgehen, dass dieses Modell auch anderswo übernommen wird.

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