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Wie ein Lego-Spiel

Heutige Sicherheitslösungen sind meist Insellösungen und spezialisieren sich auf einen Bereich. Das hat Vor- und Nachteile: Einerseits sind die Systeme optimal für ihren Zweck ausgelegt, andererseits sind die Möglichkeiten, wenn es um Erweiterungen um zusätzliche Sicherheitsfunktionen geht, oft durch monolithische Architekturen oder proprietäre Schnittstellen eingeschränkt. PSIM-Lösungen ermöglichen die Integration verschiedener Systeme.

Im Objektschutz kann PSIM beliebige Sicherheitskomponenten wie Videoüberwachung und Zaunsensoren miteinander verschmelzen.
Im Objektschutz kann PSIM beliebige Sicherheitskomponenten wie Videoüberwachung und Zaunsensoren miteinander verschmelzen.

Viele Lösungen – seien es Videoüberwachung, Zugangskontrolle, Zeiterfassung, Warenwirtschaft oder Alarmsysteme – sind zwar mächtig in ihren Funktionen, jedoch haben viele unbequeme Benutzeroberflächen, die die Bedienung und Überwachung unnötig erschweren. Die Idee von PSIM (Physical Security Information Management) ist es, mit unabhängiger Software samt flexibler Architektur und moderner GUI (Graphical User Interface, grafische Benutzeroberfläche) die Integration von beliebigen Systemen zu ermöglichen.

Eine grafische Oberfläche

Beispielsweise soll es in Krisensituationen möglich sein, Videoüberwachungsanlagen unterschiedlicher Hersteller und an unterschiedlichen Standorten mit Einsatzleitsystemen sowie Sensoren zu verknüpfen. Aber auch für „profanere“ Anwendungen wie den klassischen Objektschutz bietet das PSIM-Konzept vielfältige Möglichkeiten. So können beliebige Sicherheitskomponenten miteinander verschmolzen werden. Der Anwender hat eine grafische Oberfläche, aus der heraus er beispielsweise Videokameras, Türsprechanlagen, Zugangskontrollen und Zeiterfassung uniform bedienen kann.

Entscheidend für dieses Konzept ist die grafische Oberfläche (GUI) der Software – sie muss intuitiv bedienbar sein. Sie muss vor allem alle relevanten Funktionen der verbundenen Sicherheitslösungen homogen anbieten, ohne den Eindruck von „Patchwork“ entstehen zu lassen. Das setzt ein Oberflächenkonzept voraus, das von vornherein auf User Experience (UX Design) ausgelegt ist: statt Sicherheitsfunktionen bietet eine solche Oberfläche durchdachte User Stories an. Alle GUI-Elemente sind Bestandteil der User Stories – sei es Alarmierung in einer Sicherheitszentrale, sei es Lokalisierung und Entsendung von Patrouillen (Computer Aided Dispatch), oder sei es auch die schlichte Live-Überwachung mittels Videokameras, Sensoren und vorkonfigurierter Ereignisse.

User Stories und Lageplan

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So entstehen durch die Integration eines Sicherheitssystems nicht nur weitere Masken und Knöpfe, sondern die bestehenden User Stories werden um Sicherheitsfeatures erweitert. Beispielsweise können auf einer zentralen Geoinformationssystem-basierten Karte Kameras, Gebäude, Zugangskontrollen und Alarmsysteme hinterlegt sein. Die Zuschaltung von einem Zaunsystem könnte grafisch intuitiv in der Karte dargestellt werden. Die Bedienung der Zaunsensoren erfolgt per Drag and Drop und Mausklicks direkt im Zaun-Icon.

Als weiteres Beispiel können nützliche Features im Zusammenspiel zwischen einzelnen separaten Sicherheitssystemen entstehen. So können Personen, die durch eine Zugangskontrolle in einen Raum gekommen sind, gezählt, deren Anzahl auf dem grafischen Lageplan aktualisiert, und bei Überfüllung eines Raumes ein Alarm ausgelöst werden. Desweiteren kann ein auf einer Zugangskarte gespeichertes Foto bei der Benutzung der Karte neben dem Live-Videostream angezeigt werden, sodass das Sicherheitspersonal es mit dem Live-Bild vergleichen kann.

Flexible Architektur

Neben einer benutzerfreundlichen Oberfläche ist die flexible Architektur der PSIMSoftware ebenso wichtig. Gerade bei hochspezialisierten, reifen Sicherheitssystemen sind die Schnittstellen nicht immer offen und standardisiert. Die PSIM-Software muss durch ihre Flexibilität die fehlende Offenheit der Schnittstellen „wettmachen“. So sollten zumindest alle gängigen technischen Netzwerkprotokolle unterstützt werden. Ebenso nützlich ist ein Framework innerhalb der Software, dabei unterschiedliche Analysemetadaten zu unterstützen.

Herstellerunabhängige PSIM-Software kann Sicherheitslösungen zu einem mächtigen Ganzen zusammenkitten. Die Nachfrage nach ganzheitlichen Lösungen steigt, seien es branchenneutrale Sicherheitssysteme oder hochspezialisierte Branchenlösungen. Unabhängige PSIM-Software erlaubt eine breite Auswahl von Systemen und somit das flexible Maßschneidern von sicherheits-, aber auch branchenspezifischen Lösungen.

Sicherlich ist das Wort PSIM ein neues „Buzz-Word“. Die wachsende Nachfrage nach Gesamtlösungen ist jedoch eine vielbestätigte Tatsache. Videomanagement-Softwarelösungen (VMS) mit einfacher Oberfläche und flexiblen Architekturen sind prädestiniert für solche Integrationen. Einerseits bringen sie alle Erfahrungen und Features von IP-basierter Videoüberwachung in eine Plug-and-Play-Oberfläche. Andererseits bieten sie Mehrwert durch die Integration von beliebigen Zugangskontrollsystemen, Alarmanlagen, Zaunsystemen, Warenwirtschaft, Zeiterfassung oder auch Analysen und zusätzlichen Sensoren – all das spielend einfach dank der dynamischen Architektur. All diese Systeme können in eine moderne, offene und intuitive Benutzeroberfläche überführt werden.

Sicherheit ist nicht einfach. Aber Sicherheitslösungen sollten es sein. Videomanagement-Software als PSIM erlaubt das – mit Mausklicks, Drag and Drop, Zooming oder sogar einem Joystick.

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