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Redundanz

Doppelt hält besser

Redundanz, also das mindestens doppelte Vorhandensein identischer Komponenten, ist gerade in der Sicherheitstechnik erstrebenswert, um einem möglichen Systemausfall vorzubeugen. Fällt eine Komponente aus, wird sie durch eine zweite, identische Komponente abgefangen.

Bei der virtualisierten Lösung werden auf einem größeren physikalischen Rechnerverbund aus meist hochredundanten Servern „virtuelle Recorder“ installiert, die für das Videosicherheitssystem wie eigenständige Geräte arbeiten.
Bei der virtualisierten Lösung werden auf einem größeren physikalischen Rechnerverbund aus meist hochredundanten Servern „virtuelle Recorder“ installiert, die für das Videosicherheitssystem wie eigenständige Geräte arbeiten.

Ziel ist dabei, die Verfügbarkeit des Sicherheitssystems sicherzustellen. Denn wie alles auf dieser Welt haben auch technische Kompo-nenten eine begrenzte Lebensdauer und können ausfallen. Das benötigte Niveau an Ausfallsicherheit ist dabei sehr individuell und stark vom Gefährdungspotential, von der Systemarchi-tektur und natürlich vom verfügbaren Budget abhängig. Die Konzepte und Varianten sind daher vielfältig.

Zuverlässige Hardware

Es beginnt bei der Hardware. Denn sie ist die Plattform, auf der alles andere aufsetzt. Der Hersteller Geutebrück setzt beispielsweise für sein Betriebssystem fast durchgängig auf so genannte „Solid State Disks“ (SSD). Diese Speicher arbeiten ohne bewegte Teile. Das Ergebnis ist eine längere Lebensdauer. Bei der Auswahl der übrigen Komponenten nutzt das Unternehmen ausschließlich hochwertige Marken. Das allein garantiert jedoch keine Ausfallsicherheit. Daher werden je nach Recorderserie die Komponenten Netzteil, Lüfter, Netzwerkanbindung, Festplatten, Raid-Controller sowie für das Betriebssystem SSD standardmäßig oder optional in redundanter Ausführung angeboten.

Intelligente Software

Sollten dennoch einmal ein oder mehrere Geräte komplett ausfallen, beugen so genannte „Failover Konzepte“ vor, die dank intelligenter Steuerung durch die Software die Verfügbarkeit sichern. Das System an sich wird auf Basis von sogenannten Primärrecordern aufgebaut. Den Ausfall von Primärrecordern kompensieren ein oder mehrere zusätzliche Recorder. Geutebrück bezeichnet dies als „NVR-Failover“, also mindestens einen zusätzlichen Recorder als Standby für alle übrigen, beziehungsweise als „Multicast-Failover“, das heißt, es gibt eine gespiegelte Infrastruktur. In beiden Fällen sorgt das Security Information Management G-SIM dafür, dass der Ersatz eines defekten Geräts für den Nutzer transparent erfolgt. Namen, Nummern und Zugriffsorte der Kameras bleiben identisch. Man bewegt sich also weiterhin auf vertrautem und damit sicheren Terrain. Auch Aufzeichnungen werden automatisch von G-SIM gesteuert und von der richtigen Bilddatenbank geholt, sofern der ausgefallene Recorder wieder in Betrieb ist. Lästiges manuelles Suchen nach dem richtigen Speicherort entfällt.

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Beispiele für Failover sind:

Virtualisierte Lösung

Bei größeren und komplexen Systemen können Verwaltung, Wartung und Service vieler einzelner Recorder schnell sehr aufwendig werden. Auch sind Energieeffizienz und Platzbedarf in Serverräumen ein Thema. Parallel wird meist die Verfügbarkeit hochprofessioneller Server-Hardware gefordert. All diese Herausforderungen lassen sich mit Virtualisierung meistern. Bei diesem Ansatz werden auf einem größeren physikalischen Rechnerverbund aus meist hochredundanten Servern „virtuelle Recorder“ installiert, die für das Videosicherheitssystem wie eigenständige Geräte arbeiten. Die Recordersoftware belegt also einen zugewiesenen Teil der physikalisch verfügbaren Rechnerkapazität. Fällt ein Teil der Hardware – also ein physikalischer Server – aus, so „ziehen die virtuellen Maschinen von dieser Hardware um“ und zwar auf einen anderen Teil der Hardware. Der Umzug wird durch die zentrale Managementsoftware des Betriebssystems gesteuert.

Systemüberwachung und -analyse

Redundante Hardware und intelligente Failover-Lösungen sind wichtige Elemente für ein hohes Verfügbarkeitsniveau. Doch wenn etwas nicht stimmt, ist auch die möglichst frühzeitige Information des Service-Technikers wichtig. Neben automatischen Systemmeldungen bei Hardware-Fehlern oder Defekten beispielsweise via E-Mail, bieten leistungsfähige Systeme daher noch mehr.

Das Videoanalyseverfahren „Scene Validation“ überprüft in regelmäßigen Abständen automatisch, ob alle Kameras die vordefinierte Szene überblicken und ob die Bildqualität noch stimmt. Verschmutzung oder Defokussierung, typische Ursachen für unbrauchbare Bilder, werden ebenso gemeldet wie Sabotage durch Abdecken, Zusprühen oder Blenden.

„Health Monitoring“ geht noch einen Schritt weiter und erlaubt sogar das präventive Eingreifen: Bei einigen Komponenten kündigt sich der bevorstehende Ausfall an – zumindest, wenn man genau hinschaut und sie rechtzeitig einem „Gesundheitscheck“ unterzieht. Beispielsweise werden defekte Festplattensegmente eine Zeit lang vom Festplattencontroller kompensiert, bevor die Platte vollständig den Geist aufgibt. Das Geutebrück-System nutzt derartige Informationen, um frühzeitig zu warnen. Das bringt Zeit für die Planung des Service-Einsatzes und verhindert unangenehme Ausfälle oder Zusatzkosten für Notfalleinsätze.

Mit regelmäßiger Systemanalyse können dann sogar kontinuierliche Optimierungen vorgenommen werden: Zur Kontrolle, Übersicht und Planung bietet Geutebrück übersichtliche Systemstatusreports. Statistische Übersichten über die Verfügbarkeit einzelner Komponenten und des Gesamtsystems geben Aufschluss über die Stabilität. Sticht eine bestimmte Kamera durch häufige Fehlermeldungen ins Auge? Ist an einem Gerät das Netzteil überdurchschnittlich oft ausgefallen? Dann könnte es auch an den Umgebungsbedingungen liegen. Auch hier kann vorgebeugt werden. Beispielsweise könnten häufige Blitzeinschläge oder Spannungsschwankungen im Versorgungsnetz die Ursache sein. Deren Folgen wiederum lassen sich durch technische Maßnahmen reduzieren oder sogar eliminieren.

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