Doch gerade aufgrund der Brutalität und der Irrationalität, mit der die Attentäter um sich schossen, ist klarer Verstand notwendig, um die schrecklichen Taten auch nur halbwegs aufarbeiten und darauf reagieren zu können.
Erleichternd ist in dieser Hinsicht bisher die politische und gesellschaftliche Reaktion in Deutschland. Während in Frankreich der Ausnahmezustand herrscht, die USA das Reisen weltweit nicht mehr für sicher halten und wenig hilfreich raten, an öffentlichen Plätzen und beim Benutzen von Bussen und Bahnen „besonders wachsam“ zu sein, reagieren deutsche Politiker und Sicherheitskräfte hierzulande sehr besonnen.
Dies war unter anderem auch beim Event „Videoüberwachung in der Allianz Arena“ zu spüren, das der Protector eine Woche nach den Anschlägen von Paris veranstaltete (wir berichten in der Ausgabe 1-2/2016 ausführlich). So betonte der Geschäftsführer der Allianz Arena, Jürgen Muth, „Böller-Geräusche“ hätten zwar nun eine andere Qualität, Kontrollen würden verschärft und die Polizei tausche sich noch intensiver mit Sicherheitsverantwortlichen aus.
Die allgemeine Sicherheitslage in Deutschland werde aber weiter als unverändert eingestuft. Dies hat nichts mit Nachlässigkeit zu tun, im Gegenteil. Die Polizei, so Jürgen Muth, betone einerseits die Wichtigkeit, nüchtern mit dem Geschehenen umzugehen, um effektiv arbeiten zu können. Sie sage aber auch: „Wir wissen nicht, was morgen ist.“
Wachsamkeit ja, Panik nein. Das scheint im Moment die angemessenste Reaktion zu sein. Hoffen wir, dass sie sich weiterhin als richtig erweist und wir so schreckliche Bilder wie vor Kurzem in Paris niemals wieder sehen müssen.
Wir wünschen Ihnen schöne und besinnliche Weihnachten und einen guten Start ins neue Jahr.