Vielfältig wie ein Ü-Ei
Am 5. und 6. April fand im Kongresshotel Potsdam der VfS-Kongress 2016 statt. Der Verband hatte sich für die Veranstaltung bewusst nicht nur auf den Grundpfeiler Sicherheit beschränkt, sondern auch die Elemente „kreativ“ und „konstruktiv“ mit ins Programm aufgenommen.
Es war eine geballte Ladung Information, die die Teilnehmer des Kongresses genießen konnten. 30 Vorträge in zwei Tagen, dazu 50 Aussteller und ein angenehmes Rahmenprogramm sorgten dafür, dass die Gäste rundum versorgt waren mit Informationen über Sicherheit und mit einem Ambiente für Networking und anschauliche Praxis-Demos.
Und so beschrieb der Geschäftsführer des VfS, Wilfried Joswig, seinen Kongress beinahe wie ein Überraschungsei: „Der Kongress bietet Spannung, Spiel, Information und ein kommunikatives Catering im Ausstellerbereich.“ Bunt gemischt wie der Inhalt eines Ü-Eies waren auch die Vorträge an den beiden Kongresstagen.
So standen Politik und Weltgeschehen genauso auf dem Programm wie Wirtschaftsschutz, kritische Infrastrukturen, Compliance oder auch IT-Security, Videoüberwachung, Gefahrenmeldetechnik oder Smart-Home-Security.
Zur Abrundung trat sogar ein menschlicher Lügendetektor auf, der für unterhaltsame und erhellende Momente sorgte.
Politik und Bedrohungen
Den Anfang machte der Keynote-Speaker und Vizepräsident des Bundesnachrichtendienstes, Guido Müller. Er gab einen Überblick über die aktuelle Sicherheitslage und vielfältige Bedrohungsszenarien, die Deutschland potenziell betreffen. Darüber hinaus stellte er heraus, welche Rolle dem BND beim Schutz Deutschlands zukomme. Letzteres driftete manches Mal ein bisschen weit in Richtung Image-Werbung für den wenig beliebten Nachrichtendienst ab, war in der Sache aber sicher richtig.
Direkt im Anschluss referierte Rainer Wendt von der Deutschen Polizeigewerkschaft über Herausforderungen der inneren Sicherheit und der Polizeiarbeit. Dabei sprach er über die Gefahren des Terrorismus, über die Auswirkungen der Flüchtlingskrise und über ein steigendes Gewaltpotenzial rechts- und linksextremer Kräfte in Deutschland. Angesichts dieser Lage forderte er ein beherztes Handeln der Politik und mehr Investitionen in Sicherheitstechnik und Personal.
Nach diesen beiden gemeinsamen Vorträgen teilte sich das Publikum auf. Aus drei parallel stattfindenden Panels konnte sich jeder Teilnehmer sein persönliches Programm zusammenstellen und entsprechende Informationsschwerpunkte im sehr umfangreichen Gesamtangebot setzen.
So standen unter anderem Vorträge über Drohnen und ihre Abwehr, über die Herausforderungen smarter Sicherheitstechnik sowie Industrie 4.0, über die Auswirkungen des Klimawandels auf die Sicherheit, über Wirtschaftsspionage und Lauschabwehr, über Islamisierung und Grenzsicherung, über Cyber-Attacken sowie den Schutz kritischer Infrastrukturen auf der Agenda.
Zwischen den Vorträgen blieb in den Pausen genügend Zeit, durch die Ausstellung mit gut 50 Ständen zu streifen und dort Technik hautnah zu erleben und selbst auszuprobieren. Vertreten waren diverse Hersteller, Errichter, Integratoren, Ingenieure und Dienstleister.
Auch bot sich ausreichend Gelegenheit mit anderen Experten ins Gespräch zu kommen und sich zu vernetzen. Ein Sektempfang und ein Abendessen am ersten Kongresstag rundeten die sehr gelungene Veranstaltung ab. Der nächste VfS-Kongress findet am 9. und 10. Mai 2017 wieder im Kongresshotel Potsdam statt. MG
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