Behörden als kritische Infrasturkturen
Als kritische Infrastrukturen gelten vor allem die Strom- und Wasserversorgung und die Kommunikationstechnik. Die Fachtagung Krifa nahm vor Kurzem eine ganz andere kritische Infrastruktur in den Blick – die Katastrophenschutz-Behörden in den Kreisen und kreisfreien Städten selbst.
Wie arbeitsfähig sind Behörden, Feuerwehren und Krankenhäuser im Fall der Fälle? Eine wissenschaftlich fundierte Antwort sucht ein aktuelles Forschungsprojekt an der Fachhochschule Köln, das Prof. Alexander Fekete zu Beginn der Tagung vorstellte. Besonders wichtig: Nicht nur auf die Technik kommt es an, es muss auch genügend Personal vorgehalten werden.
Dass dies zum Problem werden kann, verdeutlichte Benno Fritzen, Leiter der Feuerwehr Münster: 75 Prozent der Helfer seien Ehrenamtliche, erklärte er. Das heißt: Bei einer Katastrophe seien sie selbst betroffen und damit weniger leistungsfähig. Dann müssten Prioritäten gesetzt werden, und vor allem seien überregionale Konzepte notwendig, unterstrich Fritzen und sah hier die Bundes- und Landesebene gefragt.
Der münstersche Feuerwehr-Chef selbst nahm als Vertreter der „Arbeitsgemeinschaft der Leiter der Berufsfeuerwehren“ die Voraussetzungen und den Ablauf großflächiger Evakuierungen unter die Lupe. Auch darüber hinaus waren die Vorträge nah dran an der Praxis. So berichtete Amtsleiter Joachim Seyferth über die Auswirkungen eines Stromausfalls auf die Kommunalverwaltung in Norderstedt.
Zum Thema Seuchenschutz in NRW brachte Dr. Inka Daniels-Haardt vom Landeszentrum Gesundheit einen aktuellen Fall aus dem März mit. Ein US-Bürger war nach einem Aufenthalt in Togo in der Kölner Uniklinik am Lassavirus gestorben. 16 Gesundheitsämter waren anschließend daran beteiligt, die gut 50 Kontaktpersonen nachzuverfolgen. Mit einem Exkurs über ein Ebola-Behandlungszentrum in Sierra Leone endete die Tagung.
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