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Cybersecurity-Planspiel 20. Juni 2016

Praxistest für EU Richtlinie

Das Kuratorium Sicheres Österreich (KSÖ) veranstaltete am 9. Mai 2016 sein bisher drittes Cybersecurity- Planspiel. In den Räumen der Wirtschaftskammer Österreich wurde die zukünftige EU Richtlinie zur Netzwerk- und Informationssicherheit (NIS-Richtlinie) spielerisch auf die Probe gestellt.

Franz Einzinger (BMI), Franz Leitgeb (BMLVS) und Spielleiter Wolfgang Czerni beim Cybersecurity-Planspiel des Kuratoriums Sicheres Österreich (KSÖ) am 9. Mai 2016 in Wien.
Franz Einzinger (BMI), Franz Leitgeb (BMLVS) und Spielleiter Wolfgang Czerni beim Cybersecurity-Planspiel des Kuratoriums Sicheres Österreich (KSÖ) am 9. Mai 2016 in Wien.

Die Probe des Ernstfalls hatten das Bundesministerium für Inneres (BMI) gemeinsam mit dem Bundeskanzleramt (BKA) und dem Bundesministerium für Landes-verteidigung und Sport (BMLVS) organisiert. „Das KSÖ will bei diesem Planspiel herausarbeiten, wie sich die NIS-Richtlinie auf die Cybersecurity- Zusammenarbeit auswirkt. Damit wir dort, wo Hindernisse bestehen, diese jetzt noch beseitigen können“, sagte KSÖ-Präsident Mag. Erwin Hameseder.

14 Organisationen aus den Wirtschaftssektoren IKT, Energie, Finanz, Gesundheit, Verkehr, Sicherheit und Verwaltung sowie Vertreter staatlicher und privater „Computer Emergency Response Teams“ (CERTs) wurden dabei mit herausfordernden aber realistischen Cyber- Bedrohungsszenarien konfrontiert. „Das diesjährige Planspiel haben wir sehr transparent gestaltet, damit die Teilnehmer erkennen können, wo sie von staatlicher und privater Stelle unterstützt werden – und wo dies nicht der Fall ist“, sagte KSÖ-Spielleiter DI Wolfgang Czerni.

Gemeinsam die Zukunft bewältigen

Mehr als 100 Personen waren an dieser Probe beteiligt. „Das ist die größte Anzahl an aktiven Teilnehmern, die wir bei einem Planspiel bisher verzeichnen konnten. Das demonstriert das steigende Interesse von Wirtschaft und Behörden, komplexe Sachverhalte vorab zu testen, bevor sie in Gesetze, Regeln und Standards übergehen“, sagte KSÖ-Generalsekretär Dr. Alexander Janda und ergänzte: „Vor allem im zweiten Teil des Planspiels wurden die Spieler besonders gefordert und mussten im Detail beantworten, wann und wie sie mit Behörden und anderen Unternehmen Kontakt aufnehmen. Diese gegenseitige Information wird derzeit skeptisch gesehen, da befürchtet wird, Unternehmen und Behörden könnten sich damit der öffentlichen Kritik aussetzen. Das versuchen wir durch diese Planspiele zu ändern, denn nur durch Zusammenarbeit können wir die Herausforderungen der Zukunft bewältigen“.

Mehr Rechtssicherheit schaffen

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Die NIS-Richtlinie wird Meldepflichten, Mindeststandards und Behördenverantwortlichkeiten europaweit verpflichtend vorgeben. Das KSÖ hat deshalb bereits 2015 einen Stakeholder-Dialog gestartet, um die Erwartungen und Bedenken zu dieser Richtlinie von Wirtschaft, Forschung und Verwaltung zu sammeln. Dabei wurde eine Vielzahl an Themen erarbeitet, die zusätzlich zur NIS-Richtlinie gesetzlich geregelt werden könnten, um allen Beteiligten mehr Rechtssicherheit bei der Bewältigung von Cybersecurity-Bedrohungen zu geben.

Die bisherigen Ergebnisse dieses Dialogs und des KSÖ-Cybersecurity-Planspiels werden am 13. Juni 2016 bei einer Sicherheitsenquete des KSÖ veröffentlicht.

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