Drohnentechnik via LTE für Einsatzkräfte
Die ostwestfälische Firma Globe UAV stellt die erste Drohne für den zivilen Einsatz vor, die weite Strecken mit permanenter Live-Bildübertragung zurücklegen kann. Das System wurde auf den Bedarf von Polizei, Feuerwehr und Hilfskräften, sowie zur Überwachung von Straßen, Schienennetz und Energietrassen abgestimmt.
Die Steuerung erfolgt nicht mehr via Modell-Fernbedienung auf der grünen Wiese sondern erstmalig über das LTE-Mobilfunknetz per Tastatur und Maus am Computer. Über die gesamte Flugzeit wird ein hochauflösendes Live-Bild von der Drohne an den Piloten oder die Einsatzzentrale übertragen. Der Datentransfer erfolgt über das mobile Internet, somit ist das System von fast jedem Ort der Welt steuerbar. Im Zusammenspiel von Laserabtastung und Ultraschallsensoren können Gebäude und mobile Hindernisse erkannt und vorausschauend umflogen werden.
Auf der Sicherheitsmesse Cedix in Peking stellte das Delbrücker Unternehmen jüngst die Leistungsfähigkeit der Drohne nicht nur unter Beweis sondern auch gleich einen neuen Weltrekord auf: Auf der Distanz Peking – Delbrück (rund 7.500 Kilometer Entfernung) wurde das System gesteuert – der Pilot befand sich in Peking und die Drohne auf dem Delbrücker Firmengelände. Kurz zuvor wurde das System bereits auf einer Strecke von 9.000 Kilometern erfolgreich getestet.
Die gesamte Soft- und Hardware wird in Deutschland entwickelt, die spezielle Sensortechnik wird den Einsatz der Drohnen deutlich vereinfachen, so Geschäftsführer Jörg Brinkmeyer.
Die Softwareoberfläche lässt sich so einfach bedienen wie ein Smartphone. Dabei werden Daten von Google Maps und eine topografische Karte mit Höhenangaben miteinander abgeglichen um Kollisionen bei niedrigen Flughöhen zu vermeiden. „Click&Fly“ ermöglicht somit jedem Nutzer eine sichere und schnelle Anwendung des Systems.
Die Einsatz- oder Abrufbereitschaft liegt zum Beispiel im Falle eines Notrufs bei gerade einmal 15 Sekunden. Mit einer Maximalgeschwindigkeit von 80 Stundenkilometern wäre das System im innerstädtischen Bereich binnen kürzester Zeit am Ort des Geschehens um Live-Bilder an die Einsatzkräfte zu Übertragen. Das bedeutet im Ernstfall eine erhebliche Erleichterung der Einsatzplanung für die Kräfte vor Ort. Die Flugzeit des Systems liegt bei derzeit 60 Minuten.
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