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Probater Wegweiser

„Mit der BER-Eröffnung soll es auch 2018 knapp werden ...“ titelte jüngst „Der Tagesspiegel“. Gemeint ist die berühmt-berüchtigte Geschichte eines Hauptstadtflughafens, dessen Eröffnung weiter und weiter verschoben wird, dessen Kosten von ursprünglich zwei Milliarden Euro auf aktuell rund 5,4 Milliarden Euro kletterten.

Die letztjährige Veranstaltung erfreute sich eines regen Interesses.
Die letztjährige Veranstaltung erfreute sich eines regen Interesses.

Ein Beispiel dafür, dass Risikomanagement- und Compliance-Strukturen vielfach hinter den Möglichkeiten und Gesetzes-anforderungen herhinken. Wie viel das BER-Großprojekt am Ende wirklich kostet und wann der Flughafen definitiv eröffnet wird, mag keiner so wirklich vorauszusagen. Mit anderen Worten: An dieser Stelle ist noch Luft nach oben. Ein Umstand, den selbst der ehemalige Leiter der Unternehmens-kommunikation des BER in einem Interview zugab, als er davon sprach, dass kein Politiker und kein Flughafendirektor feste Garantien für den BER- Flughafen geben könne. Apropos Luft nach oben: Im konkreten Fall gehen mangelnde Strukturen im Risikomanagement mit Reputationsrisiken Hand in Hand.

Für Dr. Steffen Bunnenberg, Leiter des Arbeitskreises Reputationsrisikomanagement der Risk Management Association e.V. (RMA), fängt alles mit der Kultur an. „Ist in dem Unternehmen eine Angstkultur verbreitet, wird es früher oder später oder auch immer wieder zu Skandalen kommen. Die Mitarbeiter und Kunden werden ihren Unmut im Internet oder über die Presse äußern.“ Und er ergänzt: „Die Presse wird die Mutmaßungen, Verdächtigungen und Gerüchte dann dankend weiter verbreiten.“ Ein Umstand, der am Beispiel des Hauptstadtflughafens bestens zu beobachten ist.

BER, du bist nicht alleine

Wer nun glaubt, dass dies ein Einzelfall ist, der irrt. Ein Blick auf weitere negative Projektbeispiele, den Abgasskandal, illegale Preisabsprachen oder Steuerhinterziehungen von Organisationen zeigt, dass Risikomanagement- und Compliance-Strukturen vielfach hinter den Möglichkeiten und Gesetzesanforderungen herhinken. Mit anderen Worten: BER, du bist nicht alleine. Und noch ein Faktum zeigt sich. Die globale Risikolandkarte wird größer, vielschichtiger und verworrener. Angefangen bei groß angelegten Cyberangriffen über den internationalen Terror bis hin zu einer scheinbar implodierenden EU mit Brexit, nationalstaatlichen Interessen und Konflikten der Mitgliedsländer.

„Unternehmen stehen heute vor vielfältigen Herausforderungen, die es zu beherrschen gilt“, erklärt Ralf Kimpel, Vorstands-vorsitzender der RMA. Im Umkehrschluss heißt das für das Topmanagement, dass Prozesse und Methoden zur Risikoidentifizierung, Bewertung und daraus abgeleiteter Maßnahmen frühzeitig in der Organisation etabliert werden müssen. „Andernfalls haben wir es mit viel grauer Theorie im Risikomanagement zu tun, ohne Praxisbezug sowie zielführende Schritte“, warnt Kimpel.

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Risk Management Congress als Wegweiser

Auch unter dem Aspekt stabiler Lieferketten in einer engmaschigen und globalen Wirtschaftswelt ist ein Gesamtblick nach vorne unerlässlich. Und hierzu sind neben dem Supply Chain Risk Management Risikoanalyse-Methoden und die Prüfung des Risikomanagements wesentliche Elemente einer modernen und zukunftsweisenden Unternehmensführung. Themen, mit denen sich Experten im Rahmen des 11. Risk Management Congress am 19. und 20. September 2016 in Stuttgart befassen. Unter dem Leitthema: „Erfolgreiches Chancen- und Risikomanagement 2016“ bietet die Fachkonferenz Risikomanagement-Kompetenz von Experten für Experten.

Der Vorteil des Risk Management Congress liegt in der engen Verknüpfung von Theorie und Praxis – branchenübergreifend, neutral und wertsteigernd. Die Veranstaltung ist somit als Wegweiser im Risikomanagement zu verstehen. „Der Risk Management Congress ist eine der wichtigsten und renommiertesten Fachkonferenzen zu den Themenfeldern Governance, Risikomanagement und Compliance im deutschsprachigen Raum“, resümiert Kimpel.

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