Direkt zum Inhalt
Smart-Home-Markt 17. August 2016

Studie belegt Potential für Sicherheitsbranche

Eine aktuelle Studie unterstreicht das Potential, das der wachsende Smart-Home-Markt für Sicherheitstechnik-Anbieter und -Dienstleister bietet. Für fast ein Drittel der Anwender ist danach der Einbruchschutz der entscheidende Faktor für ihr Interesse an Smart-Home-Produkten.

Nach der von dem englischen Unternehmen Context in Auftrag gegebenen Studie, die auf der Befragung von 2.500 Verbrauchern in Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien und Spanien basiert, ist mit 37 Prozent die wichtigste Smart-Home-Anwendung, dass sich die Wohnung mit Licht und Temperatur auf die Rückkehr seiner Bewohner vorbereitet. Mit 32,2 Prozent folgt bereits knapp dahinter der Wunsch nach eine Sicherung des Haushalts vor Einbruch, Feuer und anderen Gefahren. Nur 20,5 Prozent bevorzugen eine moderne Unterhaltungselektronik wie Multiroom und für sogar nur 14,6 Prozent steht die technische Unterstützung bei der Pflege älterer Angehöriger im Vordergrund.

Investitionsbereitschaft der Verbraucher

Ebenso interessant ist die Ausgabenbereitschaft für Dienstleistungen im Smart-Home-Segment. So sind mehr als 32 Prozent bereit, 15 Euro pro Monat für ein Monitoring der Gesundheitsparamater mit ihrem Arzt auszugeben. 51,6 Prozent würden diese Summe monatlich zahlen, um ihr Smart-Home bei eigener Abwesenheit mit einem Sicherheitsdienstleister oder einer Versicherung zur Alarmweiterleitung bei Einbruch, Wasserrohrbruch, Hochwasser und Sturm zu vernetzen.Die Frage nach dem Budget beantworteten die deutschen Verbraucher wie folgt: In den kommenden zwölf Monaten würden 30 Prozent von Ihnen bis zu 150 Euro, 23 Prozent bis zu 250 Euro und 22 Prozent bis zu 500 Euro ausgeben. Immerhin 8,3 Prozent sind sogar bereit, bis zu 1.000 Euro in Smart-Home-Produkte zu investieren.

Deutlicher Bedarf an Wissensvermittlung

57 Prozent der befragten Verbraucher in Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien und Spanien haben Beratungsbedarf und fühlen sich im Fachhandel nicht entsprechend gut aufgehoben. 63 Prozent der Befragten stimmten der Aussage zu, dass sie die technischen Zusammenhänge nicht verstehen und nur 13 Prozent glauben, dass sie ein gutes Verständnis für Smart-Home-Technik haben. 57 Prozent sind sich darüber einig, dass sie mehr über das Potenzial von Smart-Home lernen möchten - vor allem in Bezug auf Kosteneinsparungen und Sicherheit. Allerdings erfahren sie dazu im Einzelhandel nichts. In Deutschland haben immerhin 40 Prozent der Befragten in einem Einzelhandelsgeschäft etwas über Smart Home gehört. Im Vergleich dazu in Großbritannien nur 27 Prozent. Dies hat erhebliche Auswirkungen auf das Kaufinteresse der Verbraucher.

Anzeige

"Während 65 Prozent der Befragten sagen, dass sie sich um ihre Häuser sorgen wenn sie selbst abwesend sind, haben nur 10 Prozent etwas über IP-Kameras gehört. Smart-Home-Bildung ist die aktuelle Herausforderung“, sagte Adam Simon, Global Managing Director, Retail bei Context. "Es gibt reale Probleme, die Smart-Home-Produkte sofort lösen können, aber die Verbraucher sind einfach nicht über die technischen Lösungen informiert."

Aufschlussreich ist auch das Ranking mit dem die Konsumenten die Installationskompetenz der Lieferanten beurteilen. Die höchste Smart-Home Kompetenz wird demnach den Telecom-Serviceanbietern zugetraut, gefolgt von Energieversorgungsunternehmen und großen Technik-Fachhändlern. Auf den weiteren Plätzen landen die Technik Ladengeschäfte, Do-it-Yourself-Anbieter und erst dann lokale Handwerker.

Skepsis schwindet

"2016 verspricht ein Jahr des stetigen Fortschritts zu werden, da die Verbraucher beginnen, die Vorteile des Smart Home zu verstehen. Wir beobachten das europäische Verbraucherverhalten genau und sehen, dass in den letzten sechs Monaten viele Kaufbarrieren verschwunden sind“, sagte Amanuel Dag, Country-Manager von Context für Deutschland, Österreich und Schweiz. "Immer mehr Menschen interessieren sich dafür, mehr über Smart-Home zu lernen, aber es gibt immer noch Hürden zu überwinden, beispielsweise wie Einzelhändler Verbrauchern das Konzept erklären und wie die Industrie diese Kategorie vermarktet."

Man sehe Wachstum beim Umsatz und bei den Verbrauchern wachsenden Optimismus und Interesse an Smart-Home-Technologien., so Amanuel Dag. „Die Möglichkeit, mehrere vernetzte Geräte, Installation, Beratung, Service und Support zu verkaufen, sowie eine Netzwerkverbindung zu erstellen, ist ein überzeugendes Argument, aber es ist klar, dass Fach- und Einzelhandel sich anpassen müssen, um gegen E-Tailer und Telekommunikationsanbieter konkurrieren zu können. Um an diesem wachsenden Markt teilzuhaben, ist die Einführung neuer Shop-Designs, die Demonstration von Smart-Home-Technologie und ihrem Nutzen, ebenso wichtig, wie Tutorials und Installationshilfen. Geschulte Mitarbeitern für die technische Beratung sind essentiell für den Erfolg“.

Passend zu diesem Artikel