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Deutsche Bahn

Bodycams gegen Angriffe auf Sicherheitskräfte

Keine Angriffe, weniger Pöbeleien und zuverlässiges Beweismaterial: Die Deutsche Bahn zieht eine positive Zwischenbilanz zum Einsatz von Körperkameras bei ihren Sicherheitskräften in Bahnhöfen.

Sicherheitskräfte aktivieren die Körperkameras, wenn ein Konflikt eskaliert oder eine Straftat beobachtet wird.
Sicherheitskräfte aktivieren die Körperkameras, wenn ein Konflikt eskaliert oder eine Straftat beobachtet wird.

Der Pilotversuch war Anfang August auf den drei Berliner Bahnhöfen Zoologischer Garten, Alexanderplatz und Ostbahnhof gestartet. DB-Sicherheitschef Hans-Hilmar Rischke sagt dazu: „Unsere Sicherheitskräfte sind sich einig: mit der Bodycam wird nicht nur Beweismaterial bei Straftaten gesichert, sie schreckt auch Angreifer ab.“ Gegen die Sicherheits-Teams mit Bodycams wurden seit Beginn des Tests in den Bahnhöfen keine Angriffe und deutlich weniger Pöbeleien registriert. Rischke weiter: „Wegen des klaren Erfolgs testen wir die Kameras jetzt auch bei Sicherheitskräften in Zügen.“

In zehn Fällen hat die Bundespolizei aufgezeichnetes Videomaterial aus den Bodycams für Ermittlungen ausgewertet. Die Kameras schützen so nicht nur die Sicherheitskräfte, sondern unterstützen auch die Arbeit der Polizei.

Im Rahmen des Tests wurden bislang rund 3.500 Einsatzstunden absolviert. Zwölf Sicherheitskräfte der DB erproben die etwa handgroßen Geräte. Die Sicherheitskräfte aktivieren die Körperkameras, wenn ein Konflikt eskaliert oder eine Straftat beobachtet wird. Neben der Aufzeichnungsfunktion ist vor allem der eingebaute Monitor sehr wirkungsvoll. Ist er eingeschaltet, erkennen sich Angreifer auf dem Bild selbst und – so die Erfahrung der Sicherheitskräfte – lassen von ihren Taten ab. Auch gegenüber aggressiven Bettlern oder betrunkenen Jugendlichen wirkt die Kamera durch den Monitor.

Nach Abschluss des Trageversuchs will die DB ab Frühjahr 2017 die Körperkameras auch Sicherheitskräften in anderen Regionen bereitstellen. Vor allem stark frequentierte Bahnhöfe, Fußballfan-Reiseverkehr sowie Volksfeste und Großveranstaltungen stehen im Fokus. Hierbei kommt es immer wieder zu Angriffen auf DB-Mitarbeiter, meist sind die Angreifer alkoholisiert. Neben Deeskalations- und Verteidigungstrainings sowie neuen Einsatzkonzepten sind die Bodycams ein wichtiges Instrument der DB, um Angriffe auf ihre Mitarbeiter zu reduzieren.

Die Erprobung findet laut DB in enger Abstimmung mit Arbeitnehmervertretern und unter Beachtung aller Regeln des Datenschutzes statt.

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