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Genetec 9. Februar 2017

„Der richtige Zeitpunkt, durchzustarten“

Der kanadische Lösungsanbieter IP-basierter Sicherheitssysteme Genetec hat im vergangenen Jahr seine Aktivitäten in der D-A-CH-Region intensiviert und in Düsseldorf eine neue Niederlassung eröffnet. PROTECTOR & WIK sprach mit dem Geschäftsführer der Genetec Deutschland GmbH, Nick D’hoedt, über die Ziele des neu gegründeten Unternehmens und die Besonderheiten des deutschsprachigen Marktes.

Nick D’hoedt ist Geschäftsführer der Ge-netec Deutschland GmbH, Düsseldorf.
Nick D’hoedt ist Geschäftsführer der Ge-netec Deutschland GmbH, Düsseldorf.

PROTECTOR & WIK: Mit der Gründung einer Niederlassung in Düsseldorf und dem Messeauftritt auf der Security in Essen, hat Genetec seine Ambitionen auf dem D-A-CH-Markt im vergangen Jahr mehr als deutlich gemacht. Welche Aufgaben und Ziele verfolgen Sie zukünftig mit der Genetec Deutschland GmbH?

Nick D’hoedt: Vernetzte Sicherheitstechnik ist einer der zentralen Trends und wird auch im deutschsprachigen Raum immer wichtiger. Dieses Marktpotenzial wollen wir nutzen. Genetec ist weltweit einer der führenden Anbieter im Bereich IP- basierter Sicherheitssysteme. Wir decken mit unseren Lösungen eine sehr umfangreiche Produktpalette ab – von Videoüberwachung über Zutrittskontrolle bis hin zu automatischer Nummernschilderkennung. Jetzt ist für uns der richtige Zeitpunkt gekommen, um mit Genetec auch in der D-A- CH-Region durchzustarten. Die Gründung der Genetec GmbH ist ein logischer Schritt auf diesem Weg.

Wir bauen derzeit langfristig ausgerichtete Partnerschaften mit starken, lokal ansässigen Systemintegratoren und Value Added Resellern auf. Die Partner profitieren dabei von einem attraktiven Partnerprogramm, von unserer langjährigen Erfahrung und den technisch hochentwickelten Lösungen mit zahlreichen Referenzinstallationen in unterschiedlichsten Branchen, darunter auch im Bereich kritischer Infrastrukturen. Und wir bieten flexible Nutzungsmodelle – von einer Vor- Ort-Installation bis hin zu Abonnement- Modellen und Cloudlösungen.

In diesem Jahr feiert Genetec sein 20-jähriges Bestehen. Zunächst spezialisiert auf Anwendungen für die Videoüberwachung, bietet das Unternehmen inzwischen branchenübergreifende Lösungen unter anderem auch für Zutrittskontrolle und Gefahrenmanagement. In welchen Bereichen und Märkten sehen Sie aktuell und in naher Zukunft das größte Potential?

Wir setzen mit Genetec Security Center auf eine einheitliche IP-basierte Sicherheitsplattform, die verschiedenste Sicherheitssysteme wie beispielsweise Videoüberwachung, Zutrittskontrolle und Nummernschilderkennung vereint, und dort sehen wir auch nach wie vor das größte Marktpotenzial. Viele proprietäre Systeme, lassen sich häufig nicht skalieren und können schon gar nicht mehrere Standorte abdecken. Da können wir mit unserem System unsere Stärken voll ausspielen. Eine hohe Nachfrage sehen wir seit kurzem auch bei Lösungen, die Anwender in Gefahrensituationen in der Entscheidungsfindung unterstützen. Gerade bei komplexen Sicherheitssystemen und kritischen Infrastrukturen mit einer Vielzahl von Endgeräten, Sensoren, Türen etc. wird das immer wichtiger.

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Bei uns ist das Genetec Mission Control. Das Sicherheitspersonal kann sich mit Mission Control durch umfassende Visualisierung einen schnellen Überblick über die Situation verschaffen und gleichzeitig auf Ablaufpläne für verschiedenste Sicherheitsvorfälle, aber auch für einfache Routinevorgänge zurückgreifen. Ein zukünftiger Wachstumsmarkt ist unserer Einschätzung nach Sicherheit aus der Cloud. Noch sind da Unternehmen in der D-A-CH-Region zurückhaltend, aber das wandelt sich gerade. Wir bieten mit zertifizierten, europäischen Rechenzentren zum Beispiel Abonnement-Modellen für unsere Lösungen an. Damit erhalten Unternehmen Zugriff auf neueste Technologie bei maximaler Flexibilität. Rechenzentren haben darüber hinaus das Thema Cybersecurity ganz besonders im Blick.

Im Zentrum der Technologie von Genetec steht das so genannte „Security Center“. Welche Philosophie verbirgt sich hinter diesem Ansatz?

Das Sicherheitspersonal stößt bei der Arbeit mit mehreren Sicherheitssystemen schnell an seine Grenzen. Teilweise werden mehr als ein halbes Dutzend Überwachungs- und Verwaltungsanwendungen gleichzeitig eingesetzt. Das erschwert den Überblick bei kritischen Situationen, erhöht den Trainingsaufwand für das Sicherheitspersonal und den Administrationsaufwand für die IT. Security Center vereint unterschiedliche IP-basierte Sicherheitssysteme auf einer intuitiven Benutzeroberfläche, darunter Zutrittskontrolle, Videoüberwachung und automatische Nummernschilderkennung sowie IP-basierte Systeme von Drittanbietern wie zum Beispiel Einbruch- oder Brandmeldesysteme, Perimeterüberwachung u.ä. Security Center setzt ausdrücklich auf eine offene Architektur, die es erlaubt, verschiedenste IP-basierte Endgeräte, Sensoren oder Speziallösungen zu integrieren.

Genetec stützt sich sehr auf das bereits angesprochene, große Partnernetzwerk und kooperiert mit namhaften Herstellern wie Axis, Bosch, Assa Abloy oder zuletzt Mobotix. Welche Bedeutung haben Technologiepartnerschaften, wenn es um die Erschließung neuer Märkte und technische Weiterentwicklungen geht?

Wir kooperieren weltweit mit führenden Herstellern. Mit diesen Technologiepartnerschaften ermöglichen wir eine tiefe Integration und eine nahtlose Zusammenarbeit der Endgeräte mit Security Center und treiben gleichzeitig Innovationen voran. Aufgrund der großen Auswahl an Technologiepartnern können wir über unsere Systemintegratoren und Value Added Reseller unseren Kunden in jedem Fall eine individuell zugeschnittene, Best-of-Breed-Sicherheitslösung anbieten. Einzelne Anbieter haben in verschiedenen Ländern eine unterschiedlich starke Marktdurchdringung und einige Kunden präferieren lokale Hersteller. Ein starker lokaler Technologiepartner kann deshalb natürlich den Markteintritt in einer bestimmten Region erleichtern. Das ist aber für uns eher ein Nebeneffekt. Entscheidendes Kriterium bei der Auswahl möglicher Partner ist für uns immer die Technologie. Da haben wir eine globale Perspektive.

Ein Jahr vor der Gründung von Genetec hatte Axis mit der ersten IP-Kamera die Zeit der Software-Firmen im Videoüberwachungsmarkt eingeläutet. Wie beurteilen Sie heute die Bedeutung von Software für den Sicherheitsmarkt in technischer und politischer Hinsicht?

Der Wandel zu IP-basierenden Systemen in der Sicherheitsbranche hat schon lange stattgefunden. Heute stellt sich nicht mehr die Frage, ob man Software einsetzt, sondern vielmehr, wie intelligent man die verschiedenen Anforderungen umsetzt und das System gegen Cyberangriffe schützt. Wir haben beispielsweise nicht nur unsere eigenen Lösungen gegen Cyberangriffe gehärtet, sondern geben auch Hinweise zur Absicherung von Endgeräten. In politischer Hinsicht ist das Thema Sicherheit und Videoüberwachung aktueller denn je. Es findet aufgrund der aktuellen Ereignisse ein Umdenken in Politik, Behörden und bei der Polizei, vor allem aber auch bei der Bevölkerung statt.

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