Direkt zum Inhalt
Automatic Systems 8. Februar 2017

Mehr Sicherheitsbedarf durch Terroranschläge

Seit April 2015 agiert das belgische Unternehmen Automatic Systems mit einem eigenen Vertriebsbüro in Deutschland. Stephan Stephani, Vertriebsleiter Deutschland, erklärt, wie ihm der Start in Deutschland gelungen ist und wie seine Pläne für die Zukunft aussehen.

Die BL47 bietet hohen Schutz bei einer schnellen Öffnungs- und Schließgeschwindigkeit.
Die BL47 bietet hohen Schutz bei einer schnellen Öffnungs- und Schließgeschwindigkeit.

PROTECTOR & WIK: Herr Stephani, wie verlief die erste Zeit?

Stephan Stephani: Oberste Priorität hatte für mich zunächst der Aufbau eines Partnernetzwerkes, da wir die Produkte über Errichterfirmen und Integratoren verkaufen. Uns ist es gelungen, die Beziehung zu bestehenden Partnerunternehmen zu stärken sowie zusätzliche zu finden, die die Installationen unserer Systeme vornehmen.

Doch damit alleine kann sich ein Unternehmen noch nicht am Markt etablieren. Einen nicht zu unterschätzenden Punkt stellen deutschsprachige Unterlagen dar. Wir haben ein breites Produktspektrum, und die Überarbeitung aller Dokumente nimmt natürlich einige Zeit in Anspruch. Die Hauptprospekte, Datenblätter, die meisten Handbücher sowie die Software der Sicherheitsschleuse Slimlane und der Schranke Parkplus stehen bereits in Deutsch zur Verfügung. An der Überarbeitung und Aufnahme weiterer Dokumente arbeiten wir mit Hochdruck.

Der deutsche Markt ist hart umkämpft. Womit heben Sie sich von Wettbewerbern ab?

Wir kennen das alle von privaten Anschaffungen: Wenn wir etwas Neues kaufen möchten, vergleichen wir die Produkte und deren Qualität miteinander. Je anspruchsvoller, desto intensiver verläuft in der Regel die Entscheidungsphase. Das ist bei beruflichen Anschaffungen nicht anders. Aber das ist gut so, denn: Konkurrenz belebt das Geschäft. Damit wir unseren Kunden immer qualitativ hochwertige Produkte mit dem Höchstmaß an Sicherheit und Zuverlässigkeit liefern können, arbeiten die Ingenieure unserer Entwicklungsabteilung ständig an Verbesserungen und Innovationen. So sind unsere Produkte immer auf dem neuesten Stand der Technik und werden stetig weiterentwickelt.

Anzeige

Stellen Sie einen wachsenden Bedarf nach Sicherheitslösungen fest?

Es vergeht kaum ein Tag, an dem wir nicht mit Terrorismus, Gewalt und Spionage konfrontiert werden. Mit zunehmender Anzahl dieser erschreckenden Entwicklung wächst das Interesse und vor allem die Notwendigkeit, sensible Bereiche speziell zu schützen. Das konnten wir auch auf der Security 2016 beobachten. Unser Stand war an allen Tagen gut besucht und die Messebesucher interessierten sich sowohl für Personensperren als auch für Sicherheitsschranken für die Freigeländeabsicherung.

Und welches Produkt empfehlen Sie Ihren Kunden für Innenräume?

Das kann so pauschal nicht beantwortet werden. Die Anforderungen an die optimale Lösung unterscheiden sich dabei von Fall zu Fall. Ein Industrieunternehmen mit angrenzender Produktionshalle benötigt ein anderes Sicherheitssystem als ein Bürokomplex in der Innenstadt. Aus diesem Grund entwickeln wir jedes Sicherheitskonzept individuell.

Oftmals kommt das Einlasskontrollsystem Slimlane in Frage. Es besteht aus ein oder zweiflügeligen Glastüren, einem Detektionssystem und kann mit verschiedenen Kartenlesegeräten ausgestattet werden. Die elektronische Erkennung erfasst, wenn mehrere Personen gleichzeitig und hintereinander die Kontrolle passieren wollen. Diese präzise Technologie sorgt für ein Höchstmaß an Sicherheit.

Ein großer Pluspunkt von Slimlane ist zusätzlich, dass der Kunde nicht nur die Wahl zwischen schmalen und breiten Sperren hat, sondern auch die Türhöhe individuell auswählen kann. Dadurch bieten sich zahlreiche Kombinationsmöglichkeiten, die die Umsetzung jeglicher Anforderungen im Hinblick auf den Ort oder individuelle Vorlieben ermöglichen. Der platzsparende Aufbau, das elegante Design und der hohe Durchsatz ermöglichen einen Einsatz auch in repräsentativen Bereichen mit hohem Personenaufkommen.

Sie haben die Freigeländesicherung angesprochen – dort verhält es sich vermutlich ähnlich wie bei Personensperren, oder?

Genau, auch hier gibt es keine Lösung, die auf alle Kunden übertragen werden kann. Schließlich muss eine Schranke in einem Kaufhaus andere Anforderungen erfüllen als eine in der Tiefgarage eines Bürokomplexes.

Dennoch gibt es einige grundlegenden Entscheidungen, die immer im Vorfeld getroffen werden müssen: Wie viele Fahrzeuge passieren in welchem Zeitraum die Schranke? Wie hoch muss die Leistung der Schranke sein? Diese spiegelt sich in der Einschaltdauer und der MCBF (Mean Cycles Between Failure) wider, also den durchschnittlichen Zyklen zwischen zwei Störungen und der Zeit, nach der einzelne Bauteile gegebenenfalls ausfallen und ausgetauscht werden müssen. Welche Öffnungs- und Schließgeschwindigkeit soll die Schranke haben? Und wie breit muss die Schranke sein? Das sind wichtige Fragen, die maßgeblich zum Sicherheitsniveau beitragen.

Schließt die Schranke beispielsweise sehr langsam, besteht die Gefahr, dass auch ein zweites Auto hindurchfährt. Die Gefahr von unberechtigten Fahrzeugen auf dem Gelände besteht aber auch, wenn die Schranke zu schmal und ein problemloses Umfahren möglich ist.

Können Sie anhand Ihrer Erfahrung bestätigen, dass bei vielen Unternehmen, Institutionen und öffentlichen Einrichtungen noch ein großer Handlungsbedarf besteht und falls ja, was raten Sie den Verantwortlichen?

Unternehmen sollten ihr Sicherheitskonzept kritisch hinterfragen und genauestens analysieren. Dazu zählt auch, bereits bei kleinsten Zweifeln zu handeln und Experten zu Rate zu ziehen, denn nichts ist gefährlicher als gar kein Sicherheitskonzept oder eines mit Lücken.

Blicken wir noch kurz in die Zukunft. Was erwarten Sie von dem Jahr 2017?

Auch 2017 werden wir wieder auf Veranstaltungen Präsenz zeigen, so zum Beispiel auf der Sicherheitsexpo im Juli in München. Zudem wird in unserem Hause dem Thema Sicherheit eine noch höhere Bedeutung zugeordnet. Es ist uns wichtig, bestehende und bewährte Lösungen weiterzuentwickeln sowie zu optimieren, aber auch neue, passgenaue und hochsichere Produkte für den wachsenden Markt zu entwickeln. Aus diesem Grund werden wir den Bereich der Hochsicherheitssperren weiter ausbauen.

Passend zu diesem Artikel