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Zuverlässig und zukunftssicher

Der japanische Hersteller Panasonic verfügt sowohl über das technische Know-how als auch die organisatorischen Fähigkeiten, Großprojekte wie Einkaufszentren mit geeigneten Videoüberwachungslösungen auszustatten. PROTECTOR & WIK spracht dazu mit Joachim Lauterwald, Project Sales Manager bei Panasonic Security Deutschland.

Mit der Lösung „People Masking“ ermöglicht es Panasonic, Personen unkenntlich zu machen.
Mit der Lösung „People Masking“ ermöglicht es Panasonic, Personen unkenntlich zu machen.

PROTECTOR & WIK: Panasonic engagiert sich in zahlreichen vertikalen Märkten. Unter anderem bieten Sie ein breites Lösungsangebot im Retail-Bereich, speziell für Einkaufszentren. Welche Besonderheiten gilt es hier zu beachten und wie stellen Sie sich als Hersteller darauf ein?

Joachim Lauterwald: Zunächst einmal ist im Einzelhandel ein zuverlässiges und zukunftssicheres System notwendig, das vom Ladendiebstahl bis hin zum Blitzeinbruch alles abdeckt. Es sind aber schon längst nicht mehr nur Überwachungskameras gefragt, sondern komplette Analysesysteme mit zum Beispiel Personenzählung, Gesichts-, Geschlechts- und Alterserkennung, die nicht nur aus Sicherheitsaspekten im Einsatz sind, sondern auch zu Marketing-Zwecken genutzt werden. Besonders im gehobenen Fachhandelssegment ist die Nachfrage nach solchen Systemen stark steigend. Neben dem Thema Sicherheit, werden diese Daten auch zur Steuerung von Licht, Klima-, oder Heizungsanlagen genutzt, bis hin zur Personal- und Werbeplanung.

Allerdings werden diese Möglichkeiten aufgrund rechtlicher Bestimmungen zukünftig immer mehr eingeschränkt. Kameras in den Eingangsbereichen der Läden, die öffentliche Bereiche einsehen, wie beispielsweise Straßen oder Fußgängerzonen müssen diese Bereiche mit Privatzonen abdecken oder zuverlässig verpixelt werden. Hierfür bietet Panasonic eine einzigartige Lösung, das People Masking, bei dem Personen und Bewegungen blau-transparent abgedeckt werden. Personen sind dadurch nicht erkennbar, aber das, was sich hinter diesen befindet, auch kann die komplette Verpixelung ausgeblendet werden. Für Kameras in nicht öffentlichen Bereichen ist es möglich zwei Streams aufzuzeichnen. Einen verpixelten Stream und einen zweiten, der unverpixelt bleibt. Recherchen können dann problemlos mit den verpixelten Bildern durchgeführt werden. Sollte sich ein Verdacht des Diebstahles oder Ähnlichem erhärten, ist es mit der Zustimmung des Bertriebsrats oder zuständigen Behörden möglich, die unverpixelten Bilder anzuschauen. Dank dieser Technik konnten bereits mehrere Betriebsräte unserer Kunden überzeugt werden, den Einsatz von Videoüberwachungstechnik zu erlauben.

Intelligente Videosysteme bieten neben dem Aspekt der Sicherheit vor allem Analysefunktionen wie Personenerkennung, oder -zählung. Wie ausgereift sind diese Systeme und welchen Stellenwert nehmen diese Ihrer Erfahrung nach im Einzelhandel inzwischen ein?

Die Zuverlässigkeit eines solchen Analysesystems hängt stark mit der korrekten Ausrichtung der Kameras zusammen. Das heißt, ob die Kamera das jeweilige Gesicht richtig, vollständig und schnell erfassen kann. Das bedeutet, dass die Kamera und das System selbst von hoher Qualität sein müssen. Aber auch unsere gut geschulten Errichter tragen einen hohen Anteil dazu bei, da exakte Einrichtung und Installation notwendig sind. Insgesamt nehmen solche Systeme immer mehr an Bedeutung zu, da die Ansprüche des Einzelhandels, insbesondere an Fachmärkte immer mehr steigen und ein großer Konkurrenzdruck durch Onlinehandel, aber auch durch spezielle Outlets besteht.

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Je umfangreicher die Systeme beziehungsweise Einsatzszenarien werden, desto mehr potentielle Angriffspunkte bieten sich auch für CyberKriminelle. Wie beurteilen Sie diese Gefahr in Gegenwart und Zukunft und welche Gegenmaßnahmen treffen Sie, um den Datenschutz und die IT-Sicherheit der Systeme selbst zu gewährleisten?

Generell wird dieses Thema in der Videobranche derzeit leider etwas vernachlässigt und unterschätzt, trotz einiger Skandale in letzter Zeit. Zum Beispiel werden Standardpasswörter nicht abgeändert oder Videodaten sind frei zugänglich im Internet verfügbar. Panasonic ist derzeit der einzige Hersteller mit zertifizierter Verschlüsselung des kompletten Überwachungs-Systems. In Zusammenarbeit mit einem Marktführer im Bereich IT-Security, ist diese Verschlüsselung seit einiger Zeit kostenlos und in jeder Kamera über den Rekorder bis hin zum Videomanagement standardmäßig vorhanden.

Der Trend zu immer größeren Einkaufszentren ist ungebrochen. Wird diese Entwicklung Ihrer Meinung nach weiter gehen, oder ist dieser Markt möglicherweise bald gesättigt, oder vielleicht sogar rückläufig?

Nach wie vor wird im Handel auf Videotechnik gesetzt, aber heutzutage sind auch die Datenschutzgesetze allgegenwärtig, was dazu führt, dass Kameras nicht uneingeschränkt eingesetzt werden können. Viele Retailer haben hier schon vor Jahren gehandelt. Die Vorgaben des Bundesdatenschutzes BDSG §6b sind hier eindeutig. Wir wissen sogar von Retailern, die es sich selbst zur Auflage gemacht haben, Anla -gen abzuschalten, die diesem Gesetz nicht gerecht werden. Man steht also vor der Wahl, entweder Privatzonen einzurichten, oder – wenn das technisch nicht möglich ist – gegen eine modernere Videoanlage auszutauschen. AA

Panasonic Marketing Europe GmbH, http://business.panasonic.eu

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