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Test HD-IP-Kamera 13. Februar 2017

Bosch Dinion IP Starlight 6000 (NBN-63023-B)

Wie gewohnt präsentieren wir in dieser Ausgabe erneut Teilnehmer des PROTECTOR & WIK Tests HD-Netzwerkkameras. Hier finden Sie die Ergebnisse unseres umfassenden, praxisorientierten Tests der Bosch Dinion IP Starlight 6000 (NBN-63023-B).

Die Full-HD-fähige Box-Kamera Bosch Dinion IP Starlight 6000 (NBN-63023-B).
Die Full-HD-fähige Box-Kamera Bosch Dinion IP Starlight 6000 (NBN-63023-B).

Die Bosch Dinion IP Starlight 6000 ist eine Full-HD-fähige Box-Kamera mit einem 1/2,8 Zoll großen CMOS-Sensor. Neben 1080p liefert dieser wahlweise auch Videos in 720p-Auflösung oder in diversen SD-Formaten. Schnelle Bildfrequenzen bis 60 Bilder pro Sekunde werden unterstützt, als Formate sind H.264 und M-JPG verfügbar. Der Objektivanschluss wurde klassisch als C/CS-Mount mit manueller oder DC-Blendensteuerung ausgeführt. Per Multi-Streaming lassen sich mehrere unabhängige Videoströme konfigurieren. Die Mindestbeleuchtung wird herstellerseitig mit 0,0069 Lux (Farbe) und 0,0008 Lux (Schwarzweiß) angegeben (gemessen bei 3.100 Kelvin, Reflexion 89 Prozent, Verschlusszeit 1/25, Blende F1.2 und 30IRE). Die Kamera wurde mit umfangreichen Bildfunktionen, dynamischer Rauschunterdrückung, integrierter Videoanalyse, WDR sowie Micro-SD-Steckplatz, Vollduplex-Audio und einem Videoausgang ausgestattet.

Einrichtung

Bei der Inbetriebnahme der Bosch-Kamera treten keine Schwierigkeiten auf, alles verläuft nach Plan, obwohl sich die Firmware zum Zeitpunkt des Tests noch im Alpha-Stadium befand. Da die Stromversorgung über PoE erfolgen kann, ist die Installation entsprechend schnell und ohne großen Aufwand zu realisieren. Das Browser-Menü der Kamera ist logisch gegliedert und übersichtlich gestaltet. Alle benötigten Funktionen sind schnell gefunden. Dazu zählen auch Autofokus und Remote-Zoom, die sich bei der Einrichtung als nützlich erweisen. Das Gehäuse der Dinion IP starlight 6000 wirkt solide und dürfte ausreichend robust für einen längeren Einsatz gefertigt sein. Die unterstützte Onvif-Version ist Profile-S.

Bildqualität

Der Testaufbau mit Motivtisch wird unter Normalbeleuchtung sehr angenehm reproduziert, die Kamera erzeugt ein natürliches und klares Bild. Farben und Hauttöne sind gut zu differenzieren, sie wirken lediglich einen Tick zu grell. Als erfreulicherweise sehr hoch erweisen sich auch Auflösung und Schärfe. Zeichnung ist in allen Bereichen genügend vorhanden, vor allem die Schatten werden gut durchgezeichnet. Die Darstellung der Lichter ist ebenfalls im Rahmen, diese neigen aber bereits leicht zum Überstrahlen, was jedoch auch auf das beigelegte Objektiv zurückzuführen sein könnte. Beim Aufbau mit Testchart zeigt sich ein ähnliches Bild. Die Kamera liefert sauber differenzierbare Farbfelder und eine gute Auflösung. Kleinere Schriften sind teilweise lesbar, offenbaren aber auch, dass die Software offenbar deutlich digital nachschärft. Rauschen wird kaum sichtbar und auch sonstige Artefakte treten nicht in Erscheinung. Die Dynamik wird gut ausgenutzt, das Bild wirkt recht ausgewogen. Nur die hellen Partien erscheinen wieder minimal zu hell.

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Der Encoder der Dinion IP Starlight 6000 zeigt im Test ein eher unstetes Verhalten, die Datenrate schwankt auch bei ruhender Bildvorlage relativ stark – ebenso die Bildfrequenz, wenn auch in geringerem Maße. So kommen im 720p-Modus bei 25 Bildern pro Sekunde Werte zwischen 2,0 und 4,5 Megabit pro Sekunde zusammen, die Bildrate pendelt dabei zwischen 12,5 und 22,5 Bildern pro Sekunde. Kommt starke Bewegung hinzu, reagiert der Encoder dynamisch und erhöht die Datenrate auf 3,5 bis 5,5 Megabit, bei der Bildfrequenz zeigt sich keine signifikante Änderung.

Schwieriges Licht

Im Low-Light-Szenario schlägt sich die Dinion IP Starlight 6000 ebenfalls sehr gut, das Testchart wird detailreich und erfreulich rauscharm wiedergegeben. Die Reproduktion der Farben gelingt differenziert und recht kräftig, auch wenn ein leichter orangefarbener Stich erkennbar ist. Im Vergleich zur Aufnahme bei Normalbeleuchtung wirkt das Bild sogar weniger stark geschärft. Schärfe und Auflösung gehen in Anbetracht des Schummerlichts absolut in Ordnung. Auch die Dynamik wird gut genutzt.

Beim Aufbau mit Gegenlicht liefert die Kamera ein aussagekräftiges Bild, in dem alle wesentlichen Bereiche gut zu erkennen sind. Das Überstrahlen um den Scheinwerfer fällt nur moderat aus und beeinträchtigt das übrige Bild wenig. Die Zeichnung ist auch in den Schattenpartien ordentlich, die Lichter geraten nur minimal zu hell. In Sachen Farben zeigt sich trotz der extremen Beleuchtung ein ansprechendes Ergebnis, Rauschen tritt nur in den dunklen Partien in Erscheinung.

Sensor:
Objektiv-Anschluss:
Auflösungen:
Codecs:
Streaming:
Onvif-Version:
Anschlüsse:
Leistungsaufnahme:
Empf. VK-Preis:

Das Regelverhalten beim Einschalten des Gegenlichts verläuft anfangs sehr zügig, die Automatik justiert dann jedoch noch eine Weile nach. Beim Ausschalten reagiert die Kamera noch schneller und treffsicherer.

Michael Gückel

Testequipment und Infrastruktur wurden freundlicherweise zur Verfügung gestellt von der Schille Informationssysteme GmbH aus Hannover.


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