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Alarmgesicherte Türen 27. April 2017

Vielfältig und komplex

Ein Notausgang hat eine wichtige und gesetzlich vorgeschriebene Funktion: Menschen müssen über ihn ein Gebäude problemlos verlassen können. Doch nicht immer sollen sie das unbemerkt tun. Alarmsicherungen an Notausgängen sind oft zwingend erforderlich, vor allem, wenn dadurch Menschenleben geschützt werden.

Assa Abloy Sicherheitstechnik hat den so genannten Exitalarm entwickelt, ein Gerät mit Überwachungshebel, das sich jederzeit – also auch nachträglich – unterhalb des Türdrückers anbringen lässt und mit deutlichen, akustischen Signalen über eine Aktivieru
Assa Abloy Sicherheitstechnik hat den so genannten Exitalarm entwickelt, ein Gerät mit Überwachungshebel, das sich jederzeit – also auch nachträglich – unterhalb des Türdrückers anbringen lässt und mit deutlichen, akustischen Signalen über eine Aktivieru

Je nach Sicherheitsstufe des dahinter- oder davorliegenden Bereichs müssen entsprechende Maßnahmen ergriffen werden. Entweder sind Personen zur Überwachung notwendig oder ein technisches System – oder beides. Der Notausgang stellt in Unternehmen eine besondere Herausforderung in puncto Sicherheit dar: er wird im Arbeitsalltag oft nicht verwendet und soll tatsächlich nur bei Notfällen begangen werden. Ein Beispiel ist der Notausgang, der von einer großen Verkaufsfläche ins Freie führt. „Dieser muss sich im Gefahren- oder Panikfall von jedem leicht und ohne Hilfsmittel öffnen lassen, damit die Gefahrenzone schnell und einfach verlassen werden kann. Gleichzeitig darf er aber nicht als unkontrollierter Ausgang für Diebe zur Verfügung stehen“, erläutert Ulrich Rotenhagen, Experte für Rettungswegtechnik bei der Assa Abloy Sicherheitstechnik GmbH.

Daher entscheiden sich viele Betreiber, die Notausgänge in sensiblen Bereichen gegen unbefugtes Begehen absichern möchten, für technische Lösungen mit akustischer Alarmierung. Für diesen Zweck hat die Assa Abloy Sicherheitstechnik GmbH den so genannten Exitalarm entwickelt. Dieser eignet sich insbesondere für die Absicherung von Einzeltüren, die sich im näheren Umfeld von Mitarbeitern beziehungsweise Personal befinden. Bei dieser Lösung handelt es sich um ein Gerät mit Überwachungshebel, das sich jederzeit – also auch nachträglich – unterhalb des Türdrückers anbringen lässt und mit deutlichen, akustischen Signalen über eine Aktivierung informiert. Zunächst über einen Voralarm, der bei unberechtigter Betätigung davon abhalten soll, den Drücker komplett durchzudrücken. Wird sie jedoch vollständig gedrückt, löst der Überwachungshebel am Exitalarm ein lautes akustisches Signal aus. Der Notausgang ist so immer begehbar – ob Notfall oder nicht. Mit dieser Sicherung kann niemand unbemerkt den Raum oder das Gebäude verlassen und ein Einschreiten des Personals ist möglich. Notausgänge, die von autorisiertem Personal problemlos begangen und gleichzeitig gegen unbefugtes Begehen abgesichert werden sollen, stellen eine besondere Herausforderung dar – vor allem in größeren Gebäuden mit mehreren Notausgängen oder auf weitläufigen Produktionsgeländen. „Einfach nur abschließen ist hier durch die gesetzlichen Vorgaben nicht möglich. Deshalb bieten sich in dem Fall elektrische Verriegelungssysteme in Rettungswegen an“, so Rotenhagen.

Vernetzte Rettungswegtechnik

Einen großen Vorteil bieten vernetzte Lösungen, weil sich Türen dadurch lokal und auch zentral überwachen lassen. Denn durch die Vernetzung können die entsprechenden Türen in eine Zutrittskontrollanlage und die Gebäudeleittechnik integriert werden. Über Fluchtweg-Terminals kann die verriegelte Tür von innen problemlos mit dem Schlüssel am Terminal und von außen am Schlüsselschalter freigegeben werden, ohne dass ein akustischer Alarm ausgelöst wird. Ist das Terminal in eine Zutrittskontrollanlage integriert, sind außer eines Schlüssels auch andere Identmedien wie RFID-Karten, Transponder oder auch Fingerabdruckleser zum Begehen der Tür möglich. Möchte jemand ohne Berechtigung oder im Panikfall möglichst schnell durch diese Tür gehen und entriegelt sie über den Nottaster am Terminal, löst er automatisch einen Alarm aus – entweder lokal oder zentral oder beides.

Katharina Perrin, Fachjournalistin

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