Direkt zum Inhalt
Kameratest 23. Mai 2017

Sony SNC-VB635

Wie schon in den vergangenen Heften präsentieren wir in dieser Ausgabe erneut Teilnehmer des PROTECTOR & WIK Tests HD-Netzwerkkameras. Auf dieser Doppelseite finden Sie die Ergebnisse unseres umfassenden, praxisorientierten Tests der Sony SNC-VB635.

Die Sony SNC-VB635 ist eine klassische Fix-Kamera mit C/ CS-Mount und einem 1/1,9 Zoll großen Exmor-CMOS-Sensor, der eine maximale Auflösung von zwei Megapixeln, respektive Full-HD, liefert. Die Kamera ermöglicht eine Aufnahme bei hoher Bildwechselfrequenz mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde. Als Kompres sionsstandards stehen H.264 sowie Motion-JPG zur Verfügung, Multistreaming wird unterstützt. Die SNC-VB635 verfügt über eine Tag/Nacht-Umschaltung und benötigt lediglich eine Mindestlichtstärke von 0,04 Lux in Farbe und 0,03 Lux in Schwarzweiß (jeweils bei Blende F1.2, 1/30 Sekunde, 50 IRE). Neben den üblichen Bildeinstellungen verfügt die Kamera über die Ipela Engine EX-Signalverarbeitungsplattform sowie die integrierte Analytik Depa Advanced. Ebenfalls zum Funktionsumfang gehören Audio-Unterstützung sowie lokale Aufzeichnung auf SD-Karte.

Einrichtung

Als typische Box-Kamera ist die Sony-Kamera ohne großen Installationsaufwand in Betrieb zu nehmen, dank PoE wird der Prozess weiter beschleunigt. Die Konfigura tion über das Browsermenü kann ebenso problemlos erfolgen, alle Funktionen sind dank der logischen Gliederung schnell gefunden und angepasst. Die automatische Objektiv-Einstellung mittels Easy-Focus hilft bei der Justierung, die Automatik funktioniert gut und arbeitet recht zügig. Äußerlich macht die SNC-VB635 ebenfalls eine gute Figur, das Gehäuse wirkt solider verarbeitet und wertig. Onvif wird in der Version Profile-S unterstützt.

Bildqualität

Der Bildeindruck unter Normallicht zeichnet sich durch klar differenzierbare Farben und eine hohe Auflösung aus. Der Testaufbau mit Motivtisch wird angenehm und detailreich wiedergegeben. Die Schärfe ist hoch, wirkt aber nicht übertrieben. Auch die Hauttöne kommen gut zur Geltung. Zeichnung ist sowohl in den hellsten wie auch dunkelsten Partien ausreichend vorhanden. Beim Aufbau mit Testchart zeigen sich leichte Mängel des zum Test mitgelieferten Objektivs, welche aber nicht ins Gewicht fallen, da die Kamera standardmäßig ohne Objektiv geliefert wird, der Anwender kann ein hochwertiges C/ CS-Mount-Objektiv selbst wählen. Die Dynamik wird gut genutzt, alle wesentlichen Bildteile sind einwandfrei zu erkennen, auch wenn das Bild insgesamt noch ein bisschen heller ausfallen könnte. In Sachen Farbtreue erlaubt sich die Kamera ebenfalls keine Schwäche, alle Farbfelder werden angemessen und natürlich reproduziert. Rauschen tritt so gut wie nicht in Erscheinung. Der Encoder der Sony-Kamera erzeugt im Full-HD-Modus eine moderate Datenrate von etwa 4,9 Megabit pro Sekunde, wenn keine große Bewegung im Bild ist. Die Bildfrequenz liegt dabei bei knapp 20 Bildern pro Sekunde. Bei Bewegung im Bild zeigt sich nur eine geringe Veränderung: lediglich die Datenrate erfährt eine minimale Erhöhung auf gut 5,1 Megabit.

Anzeige

Schwieriges Licht

Auch im Low-Light-Test macht die Sony SNC-VB635 eine gute Figur. Der Weißabgleich ist trotz Schummerlicht präzise, so dass das Bild kaum Farbstiche aufweist. Zwar sind die Farben nun etwas weniger gesättigt, bleiben dafür aber vergleichsweise naturgetreu. Das Bildrauschen steigt ein wenig, ist aber nach wie vor eher schwach ausgeprägt. Die generelle Dynamik ist in Ordnung, aber auch in diesem Szenario könnte das Bild ein wenig heller ausfallen. Die Schärfe bleibt erfreulicherweise recht hoch, die Auflösung sinkt etwas. Den Aufbau mit Gegenlichtquelle meis tert die Kamera ebenfalls gut: Das Überstrahlen um die Lichtquelle ist sichtbar, aber noch recht klar begrenzt. Das restliche Bild wird zwar ein wenig durch einen insgesamt milchigen Charakter beeinträch tigt, dies dürfte jedoch auf das Objektiv zurückzuführen sein. Farben und genereller Bildeindruck sind trotz allem angenehm. Die Dynamik wird gut genutzt, auch in den Schatten findet sich ausreichend Zeichnung, nur die Lichter sind stellenweise ein wenig ausgefressen. Das Rauschen bleibt auf niedrigem Niveau. Die Reaktion der Automatik beim Einschalten fällt extrem flink und zielsicher aus. Auch beim Abschalten reagiert die Kamera flott, regelt aber etwas sanfter nach. MG

Ausstattung

  • Sensor: 1/1,9 Zoll CMOS
  • Objektiv: C/CS-Anschluss
  • Auflösungen: 1080p, 720p, diverse SD
  • Codecs: H.264, M-JPEG
  • Streaming: Triple-Streaming
  • Onvif-Version: Profile S
  • Anschlüsse: 1 x RJ45, Mikrofon/Line-In, Audio-Out, Video-Out (BNC), Alarm-Kontakte (In/Out), RS-485, SD-Kartenslot
  • Leistungsaufnahme: max. 6 W
  • Listenpreis: 1.320,00 Euro (netto)

Testequipment und Infrastruktur wurden freundlicherweise zur Verfügung gestellt von der Schille Informationssysteme GmbH aus Hannover.

Passend zu diesem Artikel