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Ständiger Dialog

Kritische Infrastrukturen (Kritis) wie zum Beispiel Energie, Telekommunikation oder Gesundheit, haben einen erhöhten Sicherheitsbedarf. Betreiber von Kritis benötigen daher oftmals die Unterstützung von externem Sicherheitspersonal.

Werden feuergefährliche Arbeiten in der petrochemischen Industrie durchgeführt, kommen speziell geschulte Brandwachen zum Einsatz.
Werden feuergefährliche Arbeiten in der petrochemischen Industrie durchgeführt, kommen speziell geschulte Brandwachen zum Einsatz.

Geopolitische, ökologische, ökonomische und technischen Entwicklungen verändern unser tägliches Leben. In dieser Gemengelange kommt dem Schutz von kritischen Infrastrukturen (Kritis) eine immer größere Bedeutung zu. Doch was genau sind Kritis?

Das Bundesministerium des Innern definiert Kritis als Organisationen und Einrichtungen mit wichtiger Bedeutung für das staatliche Gemeinwesen, bei deren Ausfall oder Beeinträchtigung nachhaltig wirkende Versorgungsengpässe, erhebliche Störungen der öffentlichen Sicherheit oder andere dramatische Folgen eintreten würden.

Dabei werden die neun definierten Sektoren (Energie, Informationstechnik und Telekommunikation, Transport und Verkehr, Gesundheit, Wasser, Ernährung, Finanzund Versicherungswesen, Staat und Verwaltung sowie Medien und Kultur) untergliedert. Ein großflächiger und längerer Ausfall einzelner oder aller Sektoren gefährdet die Existenz unserer Gesellschaft. Selbst ein lediglich mehrtägiger und regional begrenzter Stromausfall im Münsterland führte im Jahr 2005 zu einer Gesamtschadenssumme von ungefähr 100 Millionen Euro!

Transparenz vorausgesetzt

Grundvoraussetzung für eine langfristige und erfolgreiche Zusammenarbeit von Kritis-Betreibern und Sicherheitswirtschaft, beispielsweise der der Vollmergruppe Dienstleistung, ist eine transparente und fortlaufende Kommunikation zwischen den beiden Vertragspartnern, die mit einer klar definierten und detaillierten Ausschreibung beginnt.

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In regelmäßigen Feedback-Gesprächen müssen alle Leistungsparameter auf Funktionalität, Prozesssteuerung und -optimierung überprüft werden. Dies sollte zwar für alle Vertragsverhältnisse in der Sicherheitswirtschaft gelten, doch leider zeigt gerade die Praxis, dass dies nicht immer der Fall ist. Erfahrungsgemäß agieren die Sicherheitsverantwortlichen im Bereich Kritis jedoch äußerst professionell zielorientiert und verfügen über fundierte Kenntnisse in den Bereichen Safety und Security.

Sie können die Stärken und Schwächen der Lieferanten gut bewerten und favorisieren den wirtschaftlichsten und nicht günstigsten Anbieter. Dieser ganzheitliche Ansatz führte beispielsweise bei einem Energieunternehmen zur Einbindung der Vollmergruppe in den Planungsstab eines großen Bauvorhabens. Ob Perimeterschutz, Konfiguration der Gefahrenmeldetechnik inklusive Videoüberwachung, Redundanzkonzept zur Aufrechterhaltung der globalen Unternehmenskommunikation (zum Beispiel nach Zwangsräumung des Gebäudes nach Bombenfund) sowie externe Dateneinlagerung mit hoher Verfügbarkeit sind nur einige der gemeinsam entwickelten Sicherheitslösungen.

Bargeldversorgung

Im Sektor Finanzdienstleistungen werden nicht nur klassische Geld- und Wertdienstleistungen gemäß BDGW-Sicherheitsstandards durchgeführt, sondern auch Backup- Konzepte realisiert, um eine kontinuierliche Bargeldversorgung zu gewährleisten. Dazu gehören mit zertifizierten Partnern abgestimmte Krisenszenarien, zum Beispiel bei Ausfall etablierter Logistikstrukturen im Transport- und Cash-Management-Bereich.

Durch die Vorhaltung mobiler Notstromaggregate, einschließlich qualifizierter, rund um die Uhr, verfügbarer Servicetechniker, wird dem möglichen Ausfall der IT-Infrastruktur entgegengewirkt. Regelmäßige Einsätze von qualifizierten Brand- und Gaswachen bei Stillständen und feuergefährlichen Arbeiten in der petrochemischen Industrie und hochsensiblen Störfallbetrieben werden langfristig in etablierten Planungsstäben koordiniert.

Hierbei werden vor allem die Einsatzorte und -zeiten sowie die einzelnen Qualifikationen der eingesetzten Mitarbeiter thematisiert. Vor dem Hintergrund der stark zunehmenden Anforderungen im Bereich Arbeitsschutz, der Brandverordnung sowie durch die Versicherungen sind die Qualifikationen der Mitarbeiter in den letzten Jahren massiv gestiegen. So gehört der Einsatz von Atemschutzgeräten, inklusive der dazugehörigen arbeitsmedizinischen Vorsorgeuntersuchungen, mittlerweile zum Standard-Repertoire (DGUV-Regel 112-190, Benutzung von Atemschutz).

Objekt- und dienstleistungsspezifische Ausbildungen werden weiterhin durch die Werkfeuerwehren, aber auch durch die unternehmenseigene Vollmer Akademie GmbH und Vollmer Brandschutzservice GmbH & Co. KG durchgeführt. Bei all diesen Spezial-Dienstleistungen darf die klassische Gestellung von Sicherheitspersonal nicht außer Acht gelassen werden.

Auch hier haben sich die Personalqualifikationen längst den erhöhten Anforderungen dieser sensiblen Auftraggeber angepasst. Wurden früher im Bereich der Pfortendienste lediglich Frachtpapiere überprüft, so haben die eingesetzten Mitarbeiter heute auch die Kontrolle der ADR-Regeln, zum Beispiel für Gefahrstofftransporte, zu überprüfen, was unter anderem auch die Kontrolle der dazugehörigen ADR-Papiere, der persönlichen Schutzausrüstung des eingesetzten Fahrers sowie mögliche Anhaftungen und Leckagen des Fahrzeuges beinhaltet.

Modernste Technik

Die neue Notruf- und Service-Leitstelle (NSL) der Vollmergruppe erlaubt Aufschaltungen von Gefahrenmeldeanlagen (GMA) gemäß dem neusten Stand der Technik (EN 50518 und VdS 3138). Zum ganzheitlichen Sicherheitskonzept gehört natürlich nicht nur der Schutz der jeweiligen Liegenschaft, sondern auch die Absicherung des privaten Wohnraums der schutzbedürftigen Führungskräfte. Im engen Dialog mit allen Beteiligten wird für die Schutzpersonen ein individuelles Sicherheitskonzept erstellt.

Für die Sektoren Energie, Gesundheit, Staat und Verwaltung betreibt die Vollmergruppe ein eigenes Service Management Center (SMC). Hier werden 24-stündig eingehende Störmeldungen, oder Notrufe gemäß klar definierten Maßnahmen- und Interventionsanweisungen bearbeitet. Dieses von der NSL nahezu autarke SMC hat den Vorteil, dass es ausschließlich für die exklusiven Auftraggeber tätig wird und dadurch zeitliche Verzögerungen durch die Bearbeitung von Fremdkunden ausgeschlossen werden.

Claus Kluthe beispielsweise, Sicherheitsverantwortlicher des BG Klinikums Duisburg, schätzt die über Jahre gewachsene Zusammenarbeit. „Zu Beginn des Auftrags wurden lediglich die klassischen Sicherheitsdienstleistungen durch die Vollmergruppe erbracht. Im Laufe der Zusammenarbeit hat sich daraus eine ganzheitliche Betreuung im Bereich Sicherheit entwickelt, die regelmäßig den aktuellen Gegebenheiten angepasst wird. Dazu zählt beispielsweise die gesamte logistische Koordination und Umsetzung bei Einsätzen unseres Rettungshubschraubers.“

„Die Mitgliedschaft im BDSW (Bundesverband der Sicherheitswirtschaft) und ASW (Allianz für Sicherheit in der Wirtschaft e.V.) und die aktive Mitarbeit in den Arbeitskreisen tragen dazu bei, die aktuellen Entwicklungen und Informationen zeitnah mit den sicherheitsempfindlichen Auftraggebern zu diskutieren, um notwendige Anpassungen im jeweiligen Sicherheitskonzept vornehmen zu können“, weiß Christian Vollmer, Geschäftsführender Gesellschafter, zu ergänzen.

Andreas Brink, Geschäftsführer Westdeutscher Wachdienst GmbH & Co. KG

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