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Reinigung 22. Juni 2017

Unterschätztes Risiko im Rechenzentrum

Jedem IT-Verantwortlichen ist klar, dass ein Ausfall der Server oder der Klimatisierung eklatante Folgen nach sich ziehen kann. Auch der professionellen Reinigung eines Rechenzentrums kommt vor diesem Hintergrund eine besondere Bedeutung zu.

die Reinigung eines Rechenzentrums sollte Profis überlassen werden.
die Reinigung eines Rechenzentrums sollte Profis überlassen werden.

Jedem IT-Verantwortlichen ist klar, dass ein Ausfall der Server oder der Klimatisierung eklatante Folgen nach sich ziehen kann. Als logische Konsequenz gilt es, die Verfügbarkeit 365/24/7 mittels einer regelmäßigen Wartung und Service sicherzustellen.

Gleichzeitig sollte für „banale“ und vielfach unterschätzte Dinge wie Staub und Ablagerungen sensibilisiert werden, da diese mitverantwortlich für einen Ausfall der einzelnen Komponenten sind. Vor diesem Hintergrund gilt die Empfehlung, nicht nur die Wartung und den Service, sondern auch die Reinigung eines Rechenzentrums Profis zu überlassen.

Systemausfall durch Ablagerungen

Staub und andere feine Partikel, wie beispielsweise Haare, Hautpartikel oder Wollfasern, werden aufgrund der Luftumwälzung im Rechenzentrum permanent herumgewirbelt und setzen sich auf Servern, Festplatten, den Anschlüssen oder in der Klimaanlage ab. Die Folgen sind vielfältig: verfrühter Verschleiß von Materialien und damit einhergehend eine kürzere Lebensdauer, steigender Energieverbrauch verbunden mit höheren Kosten und im schlimmsten Fall ein Systemausfall.

Auch Kurzschlüsse und Netzwerkstörungen können nicht ausgeschlossen werden. „Die Ablagerung von Staub und anderen Partikel ist auf den ersten Blick nicht sichtbar. Über die Zeit sammeln sich aber erhebliche Mengen an, die die extrem teure Ausstattung beschädigen können. Vielfach fehlt das Bewusstsein oder es ist nicht bekannt, dass RZ-Verantwortliche nach der DIN EN ISO Norm 14644-1 Klasse 8 die Einhaltung der Luftreinheit sicherstellen müssen“, erklärt Stefan Maier, Geschäftsführer der Prior1 GmbH. Vertrauen durch Stabilität und Langlebigkeit

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Die Norm richtet sich an Reinräume und dazugehörige Reinraumbereiche und beschreibt den Reinheitsgrad der Luft. Die Partikelkonzentration pro Kubikmeter ist dabei in bestimmten Grenzwerten festgelegt. So gilt für Rechenzentren Klasse 8 der Norm, die Klassifikation luftgetragener molekularer Kontamination.

Die Einhaltung der Vorgaben ist insofern wichtig, als dass eine professionelle RZ-Reinigung Grundvoraussetzung für die Zertifizierung eines Rechenzentrums ist und zwecks Überprüfung hierfür die Partikelmessung herangezogen wird. Zusätzlich dient die Einhaltung der Norm als wichtiges Argument, wenn RZ-Flächen an Kunden untervermietet werden sollen.

Denn nur dort, wo ein gewisses Maß an Sauberkeit herrscht, kann die Stabilität sowie die Langlebigkeit der Anlagen verbessert und damit einhergehend das Image und das Vertrauen gesteigert werden. Parallel geht auch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik im IT-Grundschutzkatalog explizit auf das Thema Verschmutzung, Staub und Korrosion in Rechenzentren ein.

Diesbezüglich weist das BSI darauf hin, dass bereits geringfügige Verunreinigungen zu Störungen und Ausfällen der IT-Komponenten und Versorgungseinrichtungen führen können und dies seitens der Betreiber vermieden werden muss. Schon alleine vor dem Hintergrund, dass Versicherer für Schäden, verursacht durch Hitzestau, Ablagerungen oder Ausfallzeiten in der Regel nicht reguliert werden.

Reinigung bei laufendem Betrieb

Die Reinigung des Rechenzentrums führen Spezialisten bei laufenden Betrieb durch. Während bei geschlossenen Systemen eine jährliche Reinigung ausreicht, empfiehlt es sich, bei offenen Systemen vorab eine Feinstaubanalyse durchführen zu lassen.

Anhand der Staubbelastung wird zum einen der Reinigungszyklus festgelegt und zum anderen, ob eine grobe, mittelfeine oder feine Reinigung die richtige Wahl ist. „Wir können aufgrund unserer Erfahrung nur davon abraten, die Reinigung des Rechenzentrums dem Unternehmen oder den Personen zu überlassen, die für die Gebäude- und Büroreinigung verantwortlich sind“, unterstreicht Maier.

Im Gegensatz zu Büroräumen und Fluren darf unter keinen Umständen Wasser zur Reinigung im Rechenzentrum eingesetzt werden. Zusätzlich wirbeln konventionelle Reinigungsmaschinen Staub auf oder sorgen möglicherweise für Abrieb, der sich wiederum absetzen kann.

Unternehmen wie die Prior1, deren Tagesgeschäft nicht nur die Planung und Realisierung von Rechenzentren und Serverräumen ist, übernehmen vielfach auch die professionelle Wartung und Reinigung. Sie wissen, dass die richtigen Reinigungsmittel und -maschinen einen entscheidenden Einfluss auf die Langlebigkeit des Rechenzentrums haben.

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