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Protekt 2017 12. August 2017

Brandaktuelle Szenarien

Die zweite Auflage der Fachkonferenz und Ausstellung Protekt in Leipzig hätte aktueller nicht aufgestellt sein können. Mitten zwischen zwei großangelegten und global wirksamen Hackerattacken setzte die Messe für den Schutz kritischer Infrastrukturen auf Aufklärung über Angriffsszenarien, Lösungsmodelle und Prävention.

Die Protekt bot einen spannenden Mix aus hochklassigen Vorträgen und Fachinformationen renommierter Anbieter der Sicherheitsbranche.
Die Protekt bot einen spannenden Mix aus hochklassigen Vorträgen und Fachinformationen renommierter Anbieter der Sicherheitsbranche.

Auf der Protekt, die am 21. und 22. Juni in der Kongresshalle am Zoo Leipzig zum zweiten Mal stattfand, wurden in zahlreichen Vorträgen diverse Risiken und Bedrohungen für kritische Infrastrukturen diskutiert und anhand von praktischen Beispielen Gegenmaßnahmen aufgezeigt. Insgesamt tauschten sich über 200 Betreiber kritischer Infrastrukturen, Experten und Anbieter von Produkten und Dienstleistungen über konkrete Herausforderungen, rechtliche Rahmenbedingungen und effektive Sicherheitskonzepte aus.

Kernthema IT

In über 20 Vorträgen konnten sich die Teilnehmer aus ganz Deutschland ein umfassendes Bild über Krisenvorsorge, -management und -bewältigung verschaffen. Vor dem Hintergrund der geänderten Verordnung zum IT-Sicherheitsgesetz wurde insbesondere der Bereich IT-Sicherheit in vielfältiger Form behandelt. „Cyberangriffe sind die Bomben der Neuzeit. Denn sie werden in der Regel erst entdeckt, wenn der Schaden nicht mehr abzuwenden ist“, betonte Dr. Michael Wilhelm, Staatssekretär im Sächsischen Staatsministerium des Innern (SMI).

Im vergangenen Jahr seien 1.400 Angriffe auf die sächsische Verwaltung verhindert worden, was einem Zuwachs von 63 Prozent entsprechende. Als technische Lösung habe man unter anderem gemeinsam mit der TU Dresden das System Honeysens entwickelt und implementiert, das Sicherheitslücken und damit Einfallstore für Hacker – sogenannte Honeypots – simuliert. Durch diese Falle könnten Angreifer unschädlich gemacht werden.

Physischer Schutz gestärkt

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Neben der IT-Sicherheit wurden auch Themen des physischen Schutzes ausführlich diskutiert. Dazu zählten beispielsweise Möglichkeiten zur Drohnenabwehr, die Vernetzung von Sicherheitssystemen und biometrische Leseverfahren in Hochsicherheitsbereichen. Auch übergreifende Themen wie Scheinsicherheiten und deren Auswirkungen, die Personalauswahl für kritische Infrastrukturen und zielorientierte Krisenkommunikation standen auf der Agenda.

Die begleitende Fachausstellung bot einen breiten Überblick über technische und organisatorische Maßnahmen zum Schutz vor Angriffen. Knapp 30 Aussteller informierten an ihren Ständen über praktische Lösungen rund um IT-Security und physische Sicherheit. Im Vergleich zum Vorjahr wirkte das Spektrum etwas breiter, vor allem waren tendenziell mehr Anbieter aus der physischen Sicherheit vertreten. Von Zaunsystemen und Zutrittskontrolle bis zum IT-Consulting und Sicherheitsberatung präsentierten sich unterschiedlichste Sparten vor Ort. Ergänzt wurde das Angebot für Aussteller durch einen Pitching Corner, in dem die Firmen ihre Lösungen dem interessierten Besucherkreis in Kurzvorträgen näherbringen konnten.

Michael Gückel

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