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Editorial 29. September 2017

Im Wandel der Zeit

Zum mittlerweile 13. Mal haben wir in diesem Jahr das PROTECTOR & WIK Forum Videosicherheit veranstaltet. Seit der Premiere im Jahr 2005 waren insgesamt über 70 verschiedene Firmen und Institutionen zu Gast.

Andreas Albrecht, Chefredakteur.
Andreas Albrecht, Chefredakteur.

Zu den Teilnehmern des PROTECTOR & WIK Forums Videosicherheit gehörten in all den Jahren natürlich Hersteller, Distributoren und Errichter, aber auch Verbände, Zertifizierungsstellen und Endkunden. So vielfältig die Teilnehmerstruktur über die Jahre hinweg gewesen ist, so unterschiedlich waren auch die Blickwinkel auf die diskutierten Themen. Dies fällt vor allem im Langzeitzeitvergleich auf. 2005 wurde noch leidenschaftlich darüber diskutiert, ob netzwerkbasierten Videosystemen die Zukunft gehört – eine Frage, die heute längst entschieden ist. Zwölf Jahre später ging es nicht mehr darum, ob, sondern auf welche Weise Vernetzung und Digitalisierung die Videoüberwachungsbranche verändern und die Grenzen zwischen einstmals klar voneinander abgegrenzten Bereichen der Sicherheitstechnik zunehmend verschwimmen lassen.

So beherrschten die Diskussionsrunden in diesem Jahr etwa die Frage, wie Videosysteme als Teil von übergeordneten Sicherheitslösungen verstanden und umgesetzt werden können (Seiten 22 bis 27) und welche Auswirkungen die Entwicklung von Netzwerkbandbreiten und Speicherkapazitäten auf die Effizienz von professionellen Videosystemen haben (Seiten 28 bis 33). Eng verknüpft mit den durch die Digitalisierung ausgelösten Veränderungen und der teilweisen Verunsicherung in der Branche, sind wirtschaftliche Themen, die auch für das PROTECTOR & WIK Forum immer wichtiger werden. Wurde vor zehn Jahren in den Foren noch fast ausschließlich über technische Entwicklungen und Trends diskutiert, geht es mittlerweile auch darum, welche wirtschaftlichen Auswirkungen bestimmte Trends haben, etwa den Trend zur Wärmebildtechnik, die immer mehr Hersteller im Angebot haben (Seiten 16 bis 20). Und auch reine Marktthemen, früher undenkbar, waren in diesem Jahr mit auf der Agenda, nämlich die zugegeben heikle Frage, ob sich Qualität in der Videobranche angesichts schwindender Hardwaremargen und einem immer größeren Angebot aus dem Billigsegment heute überhaupt noch verkaufen lässt (Seiten 8 bis 14). So unterschiedlich die Beurteilungen in diesem Punkt erwartungsgemäß waren, so deutlich wurde hier auf der anderen Seite der entscheidende Mehrwert deutlich, den das seit Jahren etablierte Format des PROTECTOR & WIK Forums bietet: Um Missverständnisse auszuräumen, neue Denkanstöße zu erhalten, eventuell sogar einmal gefällte Urteile zu hinterfragen und sich den Herausforderungen der Zukunft zu stellen, ist es hilfreich, wenn man darüber redet.

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