Intelligenz am Point of Sale
Die fortschreitende Digitalisierung begleitet den Handel schon seit mehreren Jahren. Dabei stehen vor allem maßgeschneiderte Omnichannel-Lösungen sowie die Emotionalisierung des Shoppingerlebnisses im Fokus. Inzwischen zeigt sich aber auch, dass der tatsächliche Schritt des stationären Handels in die Digitalisierung am Point of Sale (PoS) stattfindet.
Händler müssen hierzu immer mehr über ihre Kunden und deren Vorlieben wissen. Der PoS wird nicht nur digital, sondern eben auch intelligenter. Der Kunde steht im Mittelpunkt der sogenannten Instore Analytics und Kommunikation – denn ihn will der Händler ansprechen, seine Aufmerksamkeit erhalten und ihn idealerweise in den gewünschten Bereich des Geschäftes lenken. Dazu benötigt er jedoch umfassende Kenntnisse über das Verhalten der Konsumenten.
Trend: Digital Signage
Starre, sich wiederholende Werbeeinblendungen waren gestern – dynamisch angepasste Inhalte sind die Zukunft. Zumal der Kunde mit allen Sinnen angesprochen werden soll – visuell, akustisch und zum Teil auch mit Geruchsnoten. Dass diese auch passen, dafür sorgen die Daten aus der Analyse über optische Sensoren – dynamisch und in Echtzeit. So kann der Händler stets auf Gegebenheiten im Geschäft reagieren: Ist in einer bestimmten Abteilung gerade wenig los, kann er dort einen Rabatt für eine bestimmte Zeit anbieten. Das lenkt die Kundenströme effizient und sorgt für eine gleichmäßige Auslastung. Das EHI Retail Institute hat im Auftrag von Axis Communications die aktuelle Meinung der Betreiber von Shopping-Centern zum Thema Analyse des Kundenverhaltens abgefragt. Aktuell verfolgen bereits 60 Prozent der befragten Händler eine Digitalisierungsstrategie am Point of Sale. Jedoch nur fünf Prozent der Teilnehmer geben an, diese bereits ganzheitlich umzusetzen. Am häufigsten realisieren sie Omnichannel-Angebote, die virtuelle Regalverlängerung und Digital-Signage- Konzepte.
Kundenverhalten im Fokus
Während alle Shopping-Center-Betreiber das Kundenverhalten im Center entweder bereits erfassen (75 Prozent) oder planen, eine Lösung im Lauf eines Jahres einzuführen (25 Prozent), wird die Online Customer Journey derzeit lediglich von 63 Prozent der befragten Center-Betreiber ausgewertet. Somit zeigt sich, dass die Analyse des Kundenverhaltens des stationären Bereichs momentan im Fokus sowohl der Shopping- Center-Betreiber als auch der Händler steht.
Keine detaillierte Datenauswertung
Das Hauptaugenmerk ruht auf der Erfassung der Hauptein- und -ausgänge sowie der Parkplätze (jeweils 63 Prozent), danach folgen die Nebenein- und -ausgänge und die Hauptgänge (jeweils 38 Prozent). Die Hälfte der Betreiber erhebt bereits die Daten des gesamten Centers. Auffällig ist jedoch, dass die gesammelten Daten generell gesehen auf einer groben Erfassungsebene bleiben, während detailliertere Informationen wie Bereiche mit beworbenen Produkten für die befragten Center-Betreiber mit jeweils 13 Prozent bis dato weniger ins Gewicht fallen.
Fazit
Die Analyse zeigt, dass sich Digitalisierungskonzepte inzwischen durchsetzen und eine breite Anwendung finden: vom Customer Journey Tracking bis hin zu Digital Signage. Um zukünftig neben generellen Daten zur Nutzung des Shoppingcenters, die Kunden auch individuell ansprechen zu können und ihnen damit ein optimales Einkaufserlebnis zu bieten, geht der Trend bei Shopping-Centern nun auch zu detaillierten Informationen. Diese Strategien greifen auf Daten zurück, die von Technologien wie Netzwerk-Kameras als optische Sensoren bereitgestellt werden.
Quick-Guide zu intelligenten Lösungen zur Ladenoptimierung: Arbeiten im Einzelhandel war nie anspruchsvoller als heute. Die Konkurrenz ist hart, die Margen stehen unter Druck, die Kosten für interne und externe Verluste steigen weiter. Der Quick-Guide zeigt wie mit optischen Sensoren und Analyse-Lösungen die Flächenproduktivität verbessert werden kann.
Ralph Siegfried, Business Development Retail, Axis Communications GmbH
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