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Praxisnah planen

Die Umstellung der Fernmeldeanschlüsse auf All-IP hat Vor- und Nachteile. Sie erleichtert die weltweite Vernetzung der Anwender und den damit verbundenen Datenaustausch, birgt aber auch Risiken. Eine Errichterlösung am Beispiel SB-Banken zeigt, was es in der Praxis zu beachten gilt.

Für SB-Center von Banken eignen sich kleine Lösungen, bei denen der Router mit einer Notstromversorgung gekoppelt wird.
Für SB-Center von Banken eignen sich kleine Lösungen, bei denen der Router mit einer Notstromversorgung gekoppelt wird.

All-IP ist auf dem Vormarsch. Noch im Laufe dieses Jahres will die Telekom den Umstellungsprozess der Übertragungsnetze abgeschlossen haben. Dadurch wird den bestehenden analogen und den digitalen ISDN-Anschlüssen endgültig abgekündigt. Insbesondere für Gefahrenmeldeanlagen ergeben sich dadurch Konsequenzen. So ist im Gegensatz zu herkömmlichen ISDN-Anschlüssen eine lokale Stromversorgung nötig. Sonst kommt es bei Stromausfällen und Mikrounterbrechungen zu Aussetzern und Störungen in der Außenkommunikation.

Übergang mit Folgen

Der Übergang ins NGN (Next Generation Network) wird in einem Bericht des AMEV (Arbeitskreis Maschinen- und Elektrotechnik staatlicher und kommunaler Verwaltungen) des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit thematisiert. Demnach stellt die bislang genutzte leitungsvermittelnde Technologie Verbindungen in Echtzeit zur Verfügung und wird aus dem eigenen System der Telekom gespeist. So lässt sich eine unterbrechungsfreie Übertragung aufrechterhalten, denn die Telekommunikationsleitung funktioniert unabhängig vom öffentlichen Netz und ist somit bei Netzstörungen nicht tangiert. Ein Vorteil für Anwendungen der Sicherheitstechnik. Die neue paketvermittelnde Technologie, welche Übertragungswege des NGN nutzt, kann diese Vorzüge nicht mehr bieten. Alle Dienste teilen sich eine Leitung, wobei es zu Komprimierungsverfahren kommen kann. Verzögerungen und Schwankungen sowie verlorene Datenpakete könnten die Folge sein.

Errichterlösung

Die NGN-Anfälligkeit für Netzstörungen hat nicht zuletzt Konsequenzen für die Gefahrenmeldetechnik. Für eine stabile Standleitung zwischen Gefahrenmeldeanlage und Not und Service-Leitstelle wird also ein Router plus DC-USV benötigt. Martin Dietrich, Geschäftsführer der DST GmbH aus Hüffenhardt, hat dies rechtzeitig erkannt und auf die Umstellung zur IP-Übertragungstechnik reagiert. Als Facherrichter für Sicherheitstechnik wollte er seinen Privat- und Gewerbekunden eine zuverlässige Routerlösung zur Aufrechterhaltung der Standleitung zwischen Gefahrenmeldeanlage und Service-Leitstelle für den Fall einer Netzstörung anbieten. Besonderes Augenmerk schenkte Dietrich gerade den Objekten, die seitens der Versicherungsvorgaben nicht den VdS-Richtlinien unterliegen, und für die aus Kostengründen erst einmal keine Gefahrenmeldeanlage oder ein Ersatzweg (GSM/GPRS) zwingend vorgehalten werden muss. Die hier eingesetzten „kleinen“ Gefahrenmeldeanlagen können die vom Router geforderte Stromentnahmekapazität oftmals nicht zur Verfügung stellen.

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Notstrom integriert

Um die Übertragungssicherheit zu gewährleisten, hat sich Martin Dietrich für eine Lösung mit Notstromversorgungen aus dem Hause Slat GmbH entschieden. Er entwickelte ein System, das es ihm ermöglicht, die meisten am Markt verwendeten Router an „SLAT-AXS2“- Notstromversorgungen anzupassen, um deren Funktionen für mindestens drei bis über 30 Stunden bei Volllast (Internet, Telefonie und DECT) aufrechterhalten zu können. Offene Türen stieß Martin Dietrich damit nicht nur im Privatkundenbereich sondern auch im Bankensektor bei den Volks- und Raiffeisenbanken Nordwürttemberg/Nordbaden ein. Sie nahmen Dietrichs Sicherheitspaket gerne an und hatten damit eine optimale Lösung für die Notfallübertragungseinrichtungen ihrer Standorte mit/ohne personenlosem Kundenservice (SB-Center) gewonnen, um diese vor Netzausfällen jeglicher Art, besonders aber der durch Täterangriffe manuell erzeugten, zu schützen. Denn das Gebot „Wir wollen erst gar kein Risiko eingehen“ stand bei den Planungen an oberster Stelle.

Frauke Petzold, Leiterin Marketing/Kommunikation bei SLAT GmbH

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