Direkt zum Inhalt

Eintritt nur für friedliche Fußballfans

In seinem neuen Stadion setzt der ungarische Fußballverein Ferencváros auf souveräne Technik – und das nicht nur auf dem Platz. Ein biometrisches System zur Personenidentifikation sorgt dafür, dass Randalierer schon an den Eingangstoren keinen Zutritt in die Budapester Arena erhalten, und die friedlichen Fans ein unbeschwertes Fußball-Erlebnis genießen können.

Die biometrische Zutrittskontrolle der Groupama Aréna in Budapest kann 22.000 Personen innerhalb von 60 Minuten identifizieren.
Die biometrische Zutrittskontrolle der Groupama Aréna in Budapest kann 22.000 Personen innerhalb von 60 Minuten identifizieren.

Der Budapester Fußballverein Ferencváros hat seit 2014 ein neues Stadion. Hier finden nicht nur Spiele der nationalen Liga, sondern auch internationale Spiele, Konzerte und Großveranstaltungen statt. Das Stadion mit 23.000 Sitzplätzen verfügt über neueste Technik und gehört zu den modernsten Arenen Europas. Das gilt auch für die Sicherheit bei Veranstaltungen: Um den Fans ein sorgloses Fußball-Erlebnis für die ganze Familie bieten zu können, entschied sich der Traditionsverein ergänzend zu einer elektronischen, kartengestützten Ticketlösung für ein biometrisches Zugangskontroll-System zur Personenidentifizierung. Zum Einsatz kommt hier die Lösung „BioSec-LifePass“ auf Basis der „PalmSecure“-Technologie von Fujitsu. Dazu gehören „BioSec BS100”-Terminals, „BioSec CONT GK”-Controller sowie die „BioSec LifePass“-Software für Authentifizierungs-Server und Middleware.

Stadionverbote mit Zutrittskontrolle umsetzen

Dass nicht nur Familien und friedliche Fans ins Stadion kommen, ist leider auch in Ungarn ein Fakt. Viele der weniger willkommenen Gäste haben sich in der Vergangenheit bereits ein Stadionverbot eingehandelt. Mithilfe der biometrischen Identifikation kann Ferencváros nun sicherstellen, dass Personen mit Hausverbot keine Chance auf Einlass haben. Zusätzlich sorgt das System dafür, dass Besucher schnell und einfach zu ihren vorgesehenen Plätzen im Stadion gelangen. Außerdem verhindert es die Nutzung gestohlener oder verlorener Fan-Karten, denn mit diesen kann innerhalb des Stadions auch bargeldlos bezahlt werden.

Datenschutz für 22.000 Besucher

Der Fußballverein brauchte nicht nur eine sichere und effiziente Lösung. Sie muss auch ausreichend schnell und leistungsstark sein, um 22.000 Personen innerhalb von 60 Minuten an 36 Eingangstoren zu identifizieren. Zudem sollte sie mit dem RFID-Lesesystem für Fan-Karten kompatibel sein und alle entsprechenden Datenschutzvorschriften erfüllen – gerade in öffentlichen Einrichtungen eine unerlässliche Voraussetzung. Darüber hinaus muss eine solche Lösung widerstandsfähig gegen Vandalismus sein, der Witterung trotzen und natürlich von Menschen jeden Alters problemlos genutzt werden können. Nach eingehender Bewertung anderer biometrischen Lösungen, wie zum Beispiel der Gesichtserkennung, entschied sich der Verein schließlich für die „BioSec“-Lösung an den Drehsperren, die auf Handvenen-Identifikation mit „Fujitsu PalmSecure“-Technologie basiert.

Anzeige

Handvenen biometrisch identifizieren

Mit der biometrischen Identifizierungslösung „BioSec LifePass“ hat der Verein einen Volltreffer gelandet. Im Ticketverkaufsbüro wurden acht zentrale Registrierungsstellen eröffnet. Jeder Besucher meldet sich einmalig bei Ferencváros an, wobei zur Identifikation der Personalausweis genutzt wird. Es werden die biometrischen Profile (Handvenenmuster der linken und rechten Hand) der Besucher angelegt und in einer zentralen und gesicherten Datenbank gespeichert. Diese bleibt selbstverständlich anonym, es werden keine persönlichen Daten gespeichert. Jeder Besucher erhält dann eine Fan-Karte (RFID-Karte), mit welcher er Tickets für die Spiele kaufen und im Stadion bargeldlos zahlen kann. Für den Zutritt über eines der 36 Eingangstore hält der Besucher seine Fan-Karte an das RFID-Lesegerät.

Anhand der Mitglieds- ID überprüft das System die folgenden Informationen: Besitzt die Person ein gültiges Ticket? Falls ja, befindet sich die Person auch am richtigen Eingang? Bei einer positiven Antwort empfängt die Identifizierungslösung die Mitgliedsnummer und der Besucher kann seine Hand über den Handvenen-Sensor am Tor halten. Das biometrische Muster wird abgelesen und mit den zuvor gespeicherten Daten abgeglichen. Stimmen die Daten überein, erhält der Besucher Einlass. „BioSec LifePass“ stellt als sekundäre Identifikationsinstanz sicher, dass nur der tatsächliche Eigentümer einer Fan-Karte damit das Stadion betreten kann. So wird Kartenmissbrauch aller Art vorgebeugt. Alle Programmierschnittstellen (APIs) wurden von der Firma Biosec entwickelt. Die Lösung wurde speziell für die Terminals und Hardware des Stadions zugeschnitten, um die genannten Kriterien sowie Vorgaben der Fifa und Uefa zu erfüllen. Auf den Zutrittskarten werden übrigens nicht die biometrischen Daten des jeweiligen Besuchers gespeichert, sondern lediglich ein verschlüsselter Hashwert des Handvenenscans – also eine daraus berechnete vergleichsweise kurze alphanumerische Zeichenkette. Dies sorgt für ein Maximum an Datenschutz und verhindert den Missbrauch biometrischer Informationen. Damit verfügt Ferencváros über eine kosteneffiziente Lösung, die dafür sorgt, dass nur berechtigte Personen das Stadion betreten können. So wird das Stadion zu einem friedlichen und familienfreundlichen Raum für Sport und Unterhaltung. Als Middleware-Lösung konnte „BioSec LifePass“ einfach in den Ticketverkauf und das RFID-Zugangskontrollsystem integriert werden.

Täuschungssichere Biometrie

Im Gegensatz zu anderen biometrischen Technologien wie der Gesichtserkennung besteht keine Möglichkeit, den Handvenenscanner zu täuschen. Da sich das Hand venenmuster ab dem 14. Lebensjahr nicht mehr verändert, muss der Nutzer lebenslang nur ein einziges Mal registriert werden. Sollten die Daten der biometrischen ID einmal gestohlen werden, besteht kein Grund zur Beunruhigung: Sie können nicht weiterverwendet werden. Das zweistufige Biosec Mini-Hash-Sicherheitssystem erkennt gefälschte oder gestohlene Hash-Codes sofort.

So funktioniert die Handvenen-Erkennung

Die „BioSec LifePass“-Lösung basiert auf der „PalmSecure“-Technologie von Fujitsu. Mit Nahinfrarotlicht scannt „PalmSecure“ das Muster des sauerstoffarmen Bluts, das in den Venen fließt. Ein speziell von Fujitsu entwickelter Algorithmus erstellt anhand dieser Daten dann ein individuelles biometrisches Muster. Die Handflächenvenen liegen unter der Haut und sind damit mit bloßem Auge nicht erkennbar. Die Muster ändern sich im Laufe des Lebens nicht mehr und sind bei jeder Person unterschiedlich, sogar bei eineiigen Zwillingen. Dabei sind die Handflächenvenen besonders komplex – sie enthalten mehr als fünf Millionen Referenzpunkte zur Erstellung der Algorithmenvorlage. Hinzu kommt, dass der Scanner die Muster nur dann erfasst, wenn Blut durch die Venen fließt. Auch das macht „Fakes“ nahezu unmöglich. Nicht zuletzt ist das berührungslose System besonders hygienisch: eine Lösung, die das Stadion in vielfacher Hinsicht sauber hält.

Passend zu diesem Artikel