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Sichere Schätzchen

Die Erlebniswelt „Hans-Peter Porsche Traumwerk“ zeigt eine nostalgische Blechspielzeugsammlung sowie eine Modellbahnwelt aus dem neunzehnten und frühen zwanzigsten Jahrhundert. Geschützt werden diese wertvollen Exponate auf insgesamt 3.500 Quadratmetern Ausstellungsfläche durch ein passendes Sicherheitskonzept.

Die Erlebniswelt „Hans-Peter Porsche Traumwerk“ zeigt eine nostalgische Blechspielzeugsammlung sowie eine Modellbahnwelt.
Die Erlebniswelt „Hans-Peter Porsche Traumwerk“ zeigt eine nostalgische Blechspielzeugsammlung sowie eine Modellbahnwelt.

Eine Adler-Zuggarnitur von Märklin von 1935 gehört heute nicht mehr ins Kinderzimmer, sondern in eine sichere Glasvitrine – sie ist eines der zahlreichen Ausstellungsstücke im Hans-Peter Porsche Traumwerk in der Nähe von Bad Reichenhall. Hier präsentiert sich der Traum eines jeden Sammlers mit einer Leidenschaft für alles, was fährt, schwimmt und fliegt. Doch wie lässt sich eine Sammlung mit einer solchen Vielzahl an wertvollen Einzelstücken schützen?

Fachkenntnis vor Ort

Die Firma Kapfelsperger aus Teising entwickelte das Sicherheitskonzept passgenau mit Lösungen von Honeywell. „Wir haben viel Wert darauf gelegt, eine Firma aus der Region mit der Sicherheitstechnik zu beauftragen, da sie im Notfall schnell vor Ort sein kann“, erklärt Oliver Schwenk, Geschäftsführer des Traumwerks, diese Wahl. „Eine gute Betreuung und der enge Kontakt zum Errichter sind für uns sehr wichtig.“ Beteiligt waren außerdem Elektro Sebold und Resch aus Bischhofswiesen, die für die Brandmeldetechnik verantwortlich zeichnet, sowie das Kienberger Planungsbüro Schmidhuber. Herzstück der Anlage ist dabei die MB-Gefahrenmeldezentrale, in der Zutrittskontrolle und Alarmierung zusammenlaufen. Mit der Brandmeldetechnik von Notifier by Honeywell sind weitere Komponenten aus dem Unternehmensportfolio vertreten. Darüber hinaus liefert Honeywell die Türschließsysteme und Fluchtwegetechnik von Dorma und Salto mit direkter Integration in Honeywell-Systeme. Das Areal mit Hauptgebäude und Außenanlagen ist in 15 Sicherheitsbereiche unterteilt, die einzeln scharf und unscharf geschaltet werden können. Für die Zutrittskontrolle zu diesen Bereichen kommt die MB-Einbruchmelderzentrale von Honeywell zum Einsatz. Die Lösung ist multifunktional; das heißt, die Zentrale kann Einbruchmelde-, Zutrittskontroll- und Videoüberwachungslösungen in nur einem System integrieren. Sie verbindet die verschiedenen Gewerke, was zahlreiche Vereinfachungen und sinnvolle Verknüpfungen erlaubt. Im Traumwerk sind insgesamt 91 Zutrittskontrollleser der IK3-Reihe sowie 86 Viewguard Dual Bewegungsmelder und weitere Alarmierungselemente über die MB-Zentrale vernetzt. Auf diese Weise sichert die Technik von Honeywell die drei Zugänge zum Gebäude – zwei Haupteingänge sowie den Personaleingang – und die Fluchtwegtüren, die als reine Fluchtwege angelegt sind.

Ausbaupotenzial vorhanden

Obwohl die Erlebniswelt erst 2015 eröffnet wurde, arbeitet das Management gemeinsam mit der Firma Kapfelsperger bereits an einer Aktualisierung der Sicherheitstechnik. Ziel ist es, das Sicherheitssystem und die Brandmeldeanlage zu zentralisieren und über das Gefahrenmanagementsystem Winmag von Honeywell zu steuern. Dies vereinfacht die tägliche Handhabung erheblich. Im Gefahrenmanagementsystem kann der Gebäudegrundriss in 3D hinterlegt werden, und die Melder werden einzeln angezeigt. Bisher zeigt das System dem Leiter der Haustechnik, der gleichzeitig Sicherheitsverantwortlicher ist, bei einem Alarm nur den Sicherheitsbereich. Hier muss er dann vor Ort nach dem auslösenden Gerät und dem Grund für die Alarmierung suchen.

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Im Gefahrenmanagementsystem sieht er den auslösenden Sensor für einen Alarm bereits im Gebäudemodell und kann so gezielter reagieren und schneller beurteilen, ob beispielsweise ein Fehlalarm aufgetreten ist. „Das passiert gar nicht so selten“, sagt Schwenk. „Meist sind Fehlalarme mechanisch begründet und entstehen beispielsweise durch verzogene Türen oder Material, das arbeitet.“ Ein weiteres geplantes Projekt ist die Aufrüstung der MB-Zentrale. Bei Ausschreibung und Bau des Traumwerks wurde die zu der Zeit aktuellste Einbruchmelderzentrale von Honeywell, die MB-Classic, verbaut. Durch den einfachen Austausch der Platine lässt sie sich auf die neueste Version, die MB-Secure, aufrüsten. Die MB-Secure zeichnet sich durch ein besonderes Lizenzierungskonzept aus: Alle Zentralen sind mit einer einheitlichen Platine und Firmware ausgestattet, so dass die benötigten Funktionalitäten vom Errichter nach Bedarf freigeschaltet werden können.

Auf diese Weise kann sich das Sicherheitssystem um neue Bereiche, Meldergruppen oder Gewerke erweitert werden, ohne dass die Hardware verändert oder gar ausgetauscht werden müsste. Nutzer bezahlen nur die Funktionalitäten, die sie im Augenblick benötigen, und können ihr System trotzdem flexibel an geänderte Anforderungen anpassen. Außerdem verfügt die MB-Secure über deutlich höhere Kapazitäten und deckt beispielsweise bis zu 10.000 Nutzer und über 4.000 Meldergruppen ab. Für das Traumwerk ist dies eine interessante Option: Aktuell werden von den 55.000 Quadratmetern des Gesamtgeländes nur knapp die Hälfte für die Gartenanlage und das Gebäude genutzt. Doch das Museum soll erweitert werden: Ein Lokschuppen befindet sich bereits im Bau, denkbar wären beispielsweise auch eine Klassikwerkstatt für Oldtimer oder sogar ein Hotel, das die Gäste der häufig stattfindenden Seminare und Firmenevents beherbergt. Während für das erweiterte Gelände eine MB-Classic nicht ausreichte, kann eine MB-Secure-Zentrale auch die neuen Gebäude mit absichern und ermöglicht so die zentrale Verwaltung über ein Gerät

Gemeinsame Planung

Die Firma Kapfelsperger war mit ihrer Expertise bereits früh in den Planungs- und Bauprozess involviert und verantwortete auch die Planung der Verkabelung für die Sicherheitstechnik. Die Zusammenarbeit mit Architekten und Planungsbüro war vorbildlich: „Für ein Objekt dieser Größe war die Planung ideal“, erläutert Andreas Fürnrieder, Projektleiter Sicherheitstechnik bei Kapfelsperger. . Darüber hinaus folgte Kapfelsperger einem detaillierten Zeitplan für die Sicherung der Räumlichkeiten. So wurden im Lager schon Exponate eingelagert, bevor die Ausstellungsräume fertiggestellt waren. Dementsprechend musste das Lager bereits vollständig gesichert sein, bevor die Installation in den anderen Räumen fertiggestellt war. Dieses Vorgehen wurde durch den modularen Aufbau der Gefahrenmeldezentrale erheblich erleichtert. Bis die Sicherheitstechnik installiert und übergeben werden konnte, gab es allerdings noch einige Herausforderungen zu meistern. Besonders schwierig gestaltete sich die Abstimmung zwischen Errichter, Bauherren und der Versicherung, da die Anforderungen der Versicherung zu Beginn der Planung noch nicht feststanden. Nun ist das Gebäude gemäß der höchsten Sicherheitsklasse, VdS-Klasse C, gesichert. Legendäre Oldtimer wie der Porsche 356 sind im Traumwerk ebenso zu Hause wie eine große Modelleisenbahnanlage. Eine große Gartenanlage begeistert mit Abenteuerspielplatz und Mini-Dampflok besonders die kleinen Gäste. Der Eindruck für die Besucher, auch bei Seminaren oder Events, soll natürlich perfekt sein. Daraus entstanden wiederum Spannungen zwischen dem ästhetischen Anspruch des Architekten und den Anforderungen an die Sicherheitstechnik. „Ursprünglich sollten zum Beispiel die Bewegungsmelder lackiert werden“, erzählt Fürnrieder. „Das ist aber gemäß der VdS-Klasse C nicht erlaubt.“ Trotzdem fügt sich das System von Honeywell unaufdringlich in das Architekturkonzept ein.

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