Optimierung der Krisenkommunikation
Leider häufen sich Nachrichten über Amok-Angriffe, so dass für gefährdete Einrichtungen wie Schulen, Kindergärten, Universitäten oder Behörden Handlungsbedarf besteht. Als Reaktion darauf wurde die Vornorm DIN-VDE-V-0827 (NGRS) erarbeitet.
NGRS bedeutet „Notfall- und Ge- fahren-Reaktions-Systeme“. Sie ist in eine Prozessnorm (Teil 1) und in eine Norm für fest installierte Sprechanlagen (Teil 2) unterteilt. Darin werden aber keine speziell zugelassenen Produkte gefordert, wie man sie aus der Brand und Einbruchmeldetechnik kennt, sondern Risikoklassen und die jeweils dafür benötigten Produkt-Funktionalitäten definiert. Gefordert ist schnelles Erkennen der Gefahrensituation, sicheres Alarmieren der Helfer, umfassendes Informieren aller Beteiligten – mit Ausnahme des Gefährders selbst – und eine effektive sowie effiziente Gefahrenabwehr.
Kommunikation gewährleisten
Generell ist es für eine effektive Gefahrenabwehr wesentlich, eine optimale Kommunikation der Gefährdeten mit den Einsatzkräften sicher zu gewährleisten. Fest im Gebäude installierte Kommunikationssysteme – falls diese zum Einsatz kommen sollen – sind daher Bestandteil der Norm. Diese festen Einrichtungen können allerdings immer nur ein Teil der Lösung sein. Eine wichtige Komponente zur Optimierung der Krisenkommunikation ist ein Alarmierungsserver, wie ihn die Firma TAS mit dem „ARUTEL“ anbietet. Das System nutzt die gängige Mobilfunktechnik für den Empfang und die zielgerichtete Verbreitung von Informationen und hat sich in der Praxis bei Schulträgern bestens bewährt. Lehrer und sonstige Personen, die bedroht werden könnten, werden mit speziellen Mobilfunkgeräten ausgestattet, die auf Knopfdruck eine Alarmsituation melden. Solche Telefone sind auch unter dem Begriff „Senioren-Handy mit Notruftaster“ bekannt und zu bezahlbaren Preisen verfügbar. Über die Anrufer-Kennung des Telefons im Mobilfunknetz lässt sich ein darüber ausgelöster Notruf sofort einer bestimmten Person eindeutig zuordnen. Die durch den Notruf ausgelöste Sprechverbindung erlaubt einer Alarmempfangsstelle, eingehende Alarme akustisch zu verifizieren. Allerdings ist die Einbeziehung einer ständig besetzten Alarmempfangsstelle nicht in jedem Alarm-Konzept enthalten. Dann muss ein anderes Verfahren zur Minimierung von Fehlalarmen mit dem Betreiber vereinbart werden. Die genaue Position des Notrufenden im Gebäude wird parallel zur Mobilfunkverbindung über ortsfeste Einrichtungen im Rahmen der VDE0827-Installation oder über Dienstpläne ermittelt. Die Positionsdaten der genutzten GSM-Mobilfunkgeräte sind leider in geschlossenen Räumen derzeit nicht aussagekräftig.
Ablauf einer Alarmierung
Wie muss man sich nun den Ablauf einer solchen Alarmierung vorstellen? In unserem Beispiel beginnt der Alarm, indem ein bedrohter Lehrer den Alarmknopf an seinem Notruf-Handy drückt. Mittels der dabei aufgebauten Telefonverbindung zu einer erreichbaren Alarmempfangsstelle kann nun akustisch die Situation vor Ort verfolgt werden. „ARUTEL“ hat dabei die Aufgabe, der zentrale Empfänger aller Notrufe zu sein und bei Alarm schnellstmöglich einen oder mehrere der möglichen Empfänger zu erreichen. Alle Notruf-Handys müssen dabei im Notfall nur „ARUTEL“ unter fest programmierter Rufnummer anrufen. Die zu erreichenden oder erreichbaren Notrufempfänger werden im „ARU- TEL“ verwaltet, ggf. über dort hinterlegte Dienst- und Einsatzpläne. „ARUTEL“ ruft anschließend automatisch in kürzester Zeit Einsatzkräfte zusammen. Gleichzeitig werden die anderen Lehrer alarmiert, über die Lage informiert und gegebenenfalls mit Handlungsanweisungen unterstützt. Der integrierte Konferenzserver sorgt im weiteren Verlauf für die Einsatzkommunikation. Jeder im Team kennt den Stand der Dinge. Ein Alarmierungsserver muss dabei nicht einmal eine teure Investition sein. Als Cloud-Dienst bietet TAS mit dem „ARUTEL“-Portal die Funktionen als monatlich abrechenbaren Service an.
Guido Frohn, Produktmanagement TAS Sicherheits und Kommunikationstechnik, Telefonbau Arthur Schwabe GmbH & Co. KG
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