Direkt zum Inhalt
Abschließen der Haustür 19. April 2018

Fluchtweg steht vor Einbruchschutz

Nach einem Urteil des Landesgerichts Frankfurt dürfen Haustüren nachts nicht abgeschlossen werden, wenn dadurch die Fluchtmöglichkeiten der Bewohner eingeschränkt werden. Eine Lösung, die beides vereint, bietet unter anderem der Hersteller Gretsch-Unitas.

Die Funktionsweise der Mehrfachverriegelung „Automatic3 TEOR“, demonstrierte Gretsch-Unitas unter anderem auf der Fensterbau Frontale Ende März 2018 in Nürnberg.
Die Funktionsweise der Mehrfachverriegelung „Automatic3 TEOR“, demonstrierte Gretsch-Unitas unter anderem auf der Fensterbau Frontale Ende März 2018 in Nürnberg.

Im konkreten Fall hatte eine Wohnungseigentümer- gemeinschaft in der Hausordnung festgehalten, dass die Haustür in der Zeit von 22:00 bis 6:00 Uhr abgeschlossen werden müsse. Mehrere Wohnungseigentümer wehrten sich jedoch gegen diesen Beschluss und erhoben schließlich Klage. Das Landgericht Frankfurt a.M. erkannte zwar an, dass eine verschlossene Haustüre Sicherheitsbedürfnis und Einbruchschutz effektiv erhöhe. Gleichzeitig führe das Abschließen der Haustür aber zu einer erheblichen Gefährdung der Wohnungseigentümer und ihrer Besucher und sei daher zu unterlassen. So gab das Gericht zu bedenken, dass ein Verlassen des Gebäudes im Brandfall oder in einer anderen Notsituation bei verschlossener Haustür nur möglich sei, wenn ein Schlüssel mitgeführt werde. Da aber gerade in Paniksituationen nicht sichergestellt werden könne, dass jeder Hauseigentümer und Besucher bei der Flucht einen Schlüssel griffbereit habe, werde die Fluchtmöglichkeit erheblich eingeschränkt. Eine verschlossene Haustür könne sich daher als tödliches Hindernis erweisen. Das Landgericht betonte zudem, es gebe Systeme, die sowohl den Verschluss der Haustür gewährleisten als auch eine leichten Flucht ermöglichen.

Lösung für beide Interessen

Der Hersteller Gretsch-Unitas etwa zeigte vor Kurzem auf der Fensterbau Frontale 2018 in Nürnberg mit der Mehrfachverriegelung „Automatic3 TEOR“, die eine hohe Einbruchhemmung mit sicherem Flüchten im Notfall in Einklang bringt. Die Haustür ist von außen verschlossen kann aber von innen jederzeit ohne Schlüssel geöffnet werden. Drei Fallenriegel lösen nach dem Zuziehen der Tür automatisch aus und verriegeln die Tür sicher. Die Entriegelung der zugezogenen Tür erfolgt von außen, etwa durch eine Schlüsselumdrehung. Von innen muss nur der Türdrücker betätigt werden. Die Flucht aus dem Haus ist ohne Schlüssel jederzeit möglich. Anstelle des Schlossriegels sitzt zusätzlich ein Fallenriegel unterhalb des Hauptschlosskastens. Wie die anderen Verriegelungselemente auch, wird dieser bei Betätigung des Türdrückers zurückgezogen und die Tür entriegelt. Soll die Tür tagsüber von außen ohne Schlüssel zu öffnen sein, kann der Schlüsseleigner die Automatik-Funktion der Sicherheitsschlösser kontrolliert in eine Komfortstellung setzen. Dabei werden die Fallenriegel bei Bedarf mittels einfacher Schlüssel- und Drückerbetätigung mechanisch im Schloss arretiert. Durch das federnde Austauschstück fängt sich die Falle des Hauptschlosskastens rahmenseitig im Schließblech und dient somit der Lagesicherung. Zum Öffnen genügt ein einfaches Gegendrücken von innen oder Ziehen der Tür von außen. Um die Komfortfunktion zu deaktivieren, genügt eine Aufschließbewegung mit dem Schlüssel im Schließzylinder. Die DIN-Richtung kann nach Bedarf eingestellt werden. Die Mehrfachverriegelung findet Einsatz in den unterschiedlichsten Türsystemen für Türen aus Holz, Kunststoff und Metall. Für die Tendenz zu immer höheren Türen, gibt es verschiedene Verlängerungen für die Mehrfachverriegelung.

Passend zu diesem Artikel