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„Mit Abstand die wichtigste Sicherheitsmesse“

Auf der Security in Essen wird Salto in der größten Halle einen der größten Stände belegen. PROTECTOR & WIK sprach im Vorfeld mit Axel Schmidt, Geschäftsführer Salto Systems Deutschland, über den Stellenwert der Messe, die Entwicklung seines Unternehmens und die technischen Trends in der Zutrittskontrolle.

Axel Schmidt, Geschäftsführer Salto Systems Deutschland.
Axel Schmidt, Geschäftsführer Salto Systems Deutschland.

PROTECTOR & WIK: Die Security in Essen hat sich gewandelt und geht in diesem Jahr mit einem aktualisierten Konzept und umgestalteten Hallen an den Start. Wie bewerten Sie die neue Ausrichtung, was bringt sie Ausstellern und Besuchern?

Axel Schmidt: Wir freuen uns über die neue Hallenstruktur. Sie ist klar und leitet die Besucher durch die einzelnen Themenbereiche, die auch die Marktsegmente wiedergeben. Insofern hat die Messe Essen hier nahezu perfekt umgesetzt, was wir Aussteller uns in der Vergangenheit gewünscht haben – nämlich das Klein-Klein der Hallenaufteilung über Bord zu werfen und sich stärker am Angebot zu orientieren. Für uns bedeutet das, dass die Zutrittsthemen sauber in Halle drei zusammengefügt wurden, wodurch der Bereich an Schlagkraft gewinnt. Es werden zwar einige Anbieter von Zutrittskontrolle fehlen, aber die innovativsten Hersteller sind ja nach wie vor auf der Messe vertreten. Insofern müssen Besucher keine Abstriche bei Neuheiten und der Angebotsvielfalt hinnehmen.

Stichwort Trends und Technologien: Was bewegt die Zutrittsbranche aktuell am meisten? Oder anders herum: Nach was sollten Besucher auf der Messe Ausschau halten?

Im Objektbereich gehören vor allem Mobile Access und Cloud-Lösungen zu den großen Trends. Wir haben dazu bereits vor etlichen Jahren Systeme auf den Markt gebracht, die nun immer ausgefeilter und funktionsreicher werden, was unseren Vorsprung in diesem Bereich zementiert. Und die Einsatzzahlen belegen, dass der Markt dafür nicht nur existiert, sondern expandiert. Der Hotelsektor ist bei Mobile Access sicher Vorreiter, aber auch gewerbliche und öffentliche Anwender verwenden Smartphone-basierte Zutrittslösungen immer öfter. Bei Cloud-Lösungen sind aus unserer Sicht insbesondere Co-Working und der Einzelhandel sehr gute Abnehmer, die entweder wegen der einfachen Integrationsmöglichkeiten oder der kleinteiligen Skalierungsmöglichkeiten auf diese Form der Zutrittskontrolle setzen.

Für uns spielt aber eigentlich weniger eine Rolle, welche Technologien gerade angesagt sind, sondern vielmehr, wie wir den Anforderungen eines Projekts optimal gerecht werden können. Und dabei ist es eben von Vorteil, wenn man aus online verkabelten, virtuell vernetzten, funkvernetzten, mobilen und Cloud-Systemen die genau passende Systemarchitektur zusammenstellen kann, indem man die notwendigen Technologien nahtlos miteinander kombinieren, aus einem reichen Produktportfolio die idealen Türkomponenten wählen und die für sich passende ID-Technologie (Mifare, Legic, HID) aussuchen kann – ohne Stückwerk mit Drittherstellern und ohne Kompromisse bei der Sicherheit und Flexibilität. Darüber hinaus, gehen wir auch davon aus, dass sich der Markt für elektronische Zutrittslösungen für Privatanwender endlich substantiell entwickelt. Der wurde leider in der Vergangenheit mit Billigprodukten überschwemmt, die weder die nötige mechanische Stabilität noch elektronische Sicherheit aufwiesen. Das Angebot hat sich inzwischen gewandelt mit Lösungen, die nicht nur die Anforderungen an die Zutrittssteuerung erfüllen und komfortabel und sicher eigenständig zu betreiben sind, sondern die sich darüber hinaus auch über die üblichen Standards, wie Z-Wave, Zigbee und Apple Homekit, in Smart-Home- Systeme einbinden lassen. Ich denke, das wird dem Segment einen großen Schub verleihen.

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Welche Highlights und Schwerpunkte kann man am Salto-Messestand erleben?

Unser Highlight wird eine Technologie sein, von der wir glauben, dass sie im Zutrittsmarkt einen ähnlichen Wandel auslösen kann, wie seinerzeit das „SALTO Virtual Network“ oder später unsere „SALTO Wireless“-Technologie, die ja nach wie vor die Standards hinsichtlich Sicherheit, Flexibilität und Zuverlässigkeit setzen. Wir sind schon sehr gespannt auf die Reaktionen auf der Messe, wenn wir die Einzelheiten zur Funktionsweise enthüllen. Darüber hinaus zeigen wir neue Hardware, unter anderem unser neues Design- Schloss „AElement Fusion“, bei dem die Elektronik in die Tür eingebaut ist und somit nur noch der minimalistische Leser von außen sichtbar ist, oder die DIN-Version unseres elektronischen Langschildbeschlags „XS4 One“, womit sich dessen Einsatzgebiete noch einmal deutlich ausweiten. Und es wird noch eine weitere Überraschung bei der Hardware hinzukommen. Dazu gibt es aber auch erst auf der Messe alle nötigen Informationen. Für Salto Deutschland ist zudem die Markteinführung von „Danalock V3“ ein Meilenstein. Denn damit bieten wir erstmals eine speziell für Privatanwender entwickelte Zutrittslösung an. Es handelt sich dabei um ein Motorschloss, das von innen auf den mechanischen Schließzylinder montiert und über eine App eingerichtet und gesteuert wird. Es ist derzeit weltweit das einzige Smart Lock, das in Apple Homekit integriert ist. Außerdem ist es kompatibel mit Z-Wave und Zigbee und kann damit nicht nur einzeln verwendet werden, sondern auch zusammen mit gängigen Smart-Home-Systemen.

Welche Bedeutung messen Sie der Security bei? Für uns ist es mit Abstand die wichtigste Sicherheitsmesse in Europa und eine der wichtigsten weltweit. Das zeigt sich schon allein daran, dass nicht nur wir als deutsche Niederlassung von Salto diese Veranstaltung nutzen, um Partnern und Anwendern unsere Neuigkeiten vorzustellen, sondern auch die Kollegen aus den skandinavischen Ländern, Benelux, der Schweiz und Osteuropa. Wir hatten vor zwei Jahren Besucher aus aller Welt – selbst aus Australien – bei uns am Stand. Vor diesem Hintergrund frage ich mich wirklich, wie Marketingabteilungen auf die Idee kommen, die Security sei keine internationale Messe – und damit eine Absage begründen. Wie auch immer, wir freuen uns auf die Security. Denn momentan ist es die einzige Sicherheitsmesse von internationalem Rang. Darüber hinaus spricht die Veranstaltung die richtigen Zielgruppen an: Anwender, Facherrichter und Planer von Sicherheitstechnik.

Andreas Albrecht

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