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Wächterkontrollsysteme 26. November 2015

Von der Stechuhr zur App

Wer erinnert sich nicht an die Zeiten, wo Wächterkontrollsysteme (WKS) aus Schlüsselbunden bestanden, und der Wachmann klimpernd seine Runden zog, an jedem Stechpunkt ein Schlüsselchen drehend. So wenig wie der moderne Sicherheitsmitarbeiter mit dem einsam seine Runden ziehenden Wachmann zu tun hat, so wenig haben die ersten WKS mit den heutigen onlinebasierten Systemen zu tun.

Vorfälle können direkt an die Notruf- und Serviceleitstelle gemeldet werden.
Vorfälle können direkt an die Notruf- und Serviceleitstelle gemeldet werden.

Längst wurden die unhandlichen mechanischen Geräte zum Auslesen der Informationen durch digitale Lösungen abgelöst. Aber der Trend geht noch weiter, und zwar zu WKS, die sich über mobile Geräte nutzen lassen. Der Vorteil liegt auf der Hand, denn Sicherheits-mitarbeiter haben in den allermeisten Fällen zur Kommunikation ohnehin ein Smartphone dabei, und so muss nicht ein zusätzliches Gerät mitgenommen werden.

Echtes Servicetool

Dieser physische Vorteil wird jedoch noch in den Schatten gestellt, was die Qualität der generierten Daten betrifft: Konnten früher nur Zeit und das Erfüllen des Kontrollganges kontrolliert werden, ist jetzt die Erfassung komplexer Daten möglich, je nach vorhergehender Definition. So können Vorfälle wie zum Beispiel „Tor nicht verschlossen“ oder Einbruchsversuche schnell qualifiziert und umgehend in Echtzeit an die Notruf- und Serviceleitstelle gemeldet werden. Die Qualität der Informationen ist letztendlich das Entscheidende. So können Aufnahmen zur Dokumentation sofort erstellt und dem Vorgang richtig zugeordnet werden. Ein relevanter Vorfall kann so mit seiner gesamten Bandbreite erfasst und damit wiederum die Nacharbeit im Backoffice minimiert werden – eine echte Kostenersparnis.

Im Rahmen der Implementierung können auch Aufgaben an einzelnen Punkten gesetzt werden, die Fehlerquote wird dadurch deutlich verringert, was auch dem einzelnen Sicherheitsmitarbeiter als wirkliche Arbeitsunterstützung entgegenkommt. Apropos Sicherheitsmitarbeiter: Das Smarte an den neuen Systemen ist die Sicherung eines Mitarbeiters durch zum Beispiel implementierte Totmannschaltungen oder spezielle Alarmmöglichkeiten. Zudem ist in diesem Fall das Auffinden des Mitarbeiters mit Hilfe GPS-basierter Ortung schnell möglich und unter Umständen sogar lebensrettend.

Letztendlich sind alle Aspekte der Dienstausführung, mit denen Sicherheitsmitarbeiter in Berührung kommen, durch die modernen WKS abgedeckt, also von Navigationshilfen, Alarmmeldungen, kundenspezifischen Aufgaben bis hin zur Evaluation. Nicht zu vergessen sind die Vorteile für die Kunden selbst, die eigene Online-Zugänge zu dem System erhalten können und dadurch zu jederzeit Zugriff auf die Dienstausführungsdaten haben, was die Transparenz und Nachvollziehbarkeit des Sicherheitsservices steigert. Dies stellt einen wichtigen Aspekt in der Sicherheitswirtschaft dar, denn gerade diese Dienstleistungen basieren auf Vertrauen. So ist es von einem reinen „Überwachungswerkzeug“ zu einer echten Arbeitshilfe geworden.

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Nah am Kunden

Diese Entwicklung bildet den beständigen Weiterentwicklungsbedarf der Sicherheitsunternehmen ab, der wiederum auf Kundenwünschen nach komplexen und gut dokumentieren Services basiert. Systementwickler wie Coredinate beispielsweise taten daher gut daran, in der Entwicklung mit den Sicherheitsunternehmen, in diesem Fall Pond Security, eng zusammenzuarbeiten. Die Konzentration auf wesentliche Funktionen und der lebendige Austausch tragen mittlerweile Früchte für beide Seiten: Der Systementwickler hat ein umfassendes und gut „händelbares“ Produkt, der Sicherheitsdiensleister mit dem WKS ein weiteres Qualitätswerkzeug für die eigenen Kunden, die eben die Transparenz und Nachhaltigkeit der Serviceleistungen schätzen.

Sebastian Kulig

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