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IP-basierte Monitore 21. Februar 2017

Ungeahnte Möglichkeiten

Mit dem Einzug IP-basierter Systeme in die Videoüberwachungs-Branche professionalisieren sich auch Anwendungen und Möglichkeiten von Monitoren rasant. Auf der Security 2016 sprach PROTECTOR & WIK dazu exklusiv mit Armin Collong, Senior Manager Technical Marketing bei Eizo.

Monitore, die speziell für die Anwendung in der Sicherheitsbranche entwickelt worden sind, zeigte Eizo zuletzt auf der Security 2016 in Essen.
Monitore, die speziell für die Anwendung in der Sicherheitsbranche entwickelt worden sind, zeigte Eizo zuletzt auf der Security 2016 in Essen.

PROTECTOR & WIK: Die Umstellung auf IP-basierte Systeme betrifft über die Sicherheitsindustrie hinaus auch den Bereich Monitore. Mit welchen Herausforderungen sieht sich Ihre Branche allgemein dabei im Moment konfrontiert?

Armin Collong: Die Umstellung auf IP stellt im Grunde keine besondere Herausforderung dar. Allerdings bietet sie Chancen, über die Bildwiedergabe neu nachzudenken. Darüber beispielsweise, in welchem Gerät die Bildverbesserungstechnologie realisiert wird. In der Kamera, der VMS oder bei der Ausgabe am Monitor? Was geschieht mit den Originaldaten? Wird für die Video-Decodierung ein Computer benötigt, oder überlässt man die Decodierung dem Ausgabegerät, sprich dem Monitor? Welche Möglichkeiten bestehen, wenn ein aufzeichnungsfähiger Computer am Ort der Videoausgabe oder in der Anlage unerwünscht ist? An dieser Stelle sind Monitor-Spezialisten gefragt, die entsprechende Lösungen anbieten können. Gleichzeitig sind analoge Anlagen nicht schlagartig aus der Welt. Deshalb ist es für uns wichtig, parallel zu neuen Lösungen, auch noch Bildschirme mit analogen Computer- und BNC-Composite-Signalanschlüssen im Portfolio zu führen.

Auf der Security 2016 zeigten Sie unter anderem IP-Decoder-Monitore, die speziell für die Sicherheitsindustrie entwickelt worden sind, was sind die wesentlichen Vorteile dieser Monitore?

Mit den Eizo IP-Decoder-Monitoren FDF2304W-IP (23-Zoll) und FDF4627W- IP (46-Zoll) zeigten wir auf der Security in Essen Lösungen, die Hardware-Decodierung und Bildschirmanzeige in einem Gerät integrieren. Die Hardware-Decodierung sorgt dafür, dass auf dem Bildschirm angezeigte Aufnahmen frei von störenden Verzögerungen und originalgetreu dargestellt werden. Die Monitore stellen mittels LAN-Kabel eine Verbindung mit bis zu 16 IP-Kameras her und bieten damit eine computerlose Videoüberwachung via Netzwerk. Die Hardware-Decodierung und die Bildwiedergabe geschehen nahezu verzögerungsfrei. Selbst die Kamerasteuerung kann durch die Decoder-Monitore erfolgen. Hierzu unterstützen wir Onvif-kompatible Kameras, sowie die Protokolle für Panasonic- und Axis-(Vapix)-Produkte. Die Videoausgabe erfolgt mit unterschiedlichen Layouts die der Anwender auswählt sowie in Layouts die durch Alarme oder in zeitlicher Abfolge wechseln. Dabei können unterschiedliche Verfahren für die Bildverbesserung genutzt werden.

Als eine der wesentlichen Funktion dieser Monitore nennen Sie Visibility Optimizer. Was hat es damit auf sich?

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Visibility Optimizer beschreibt genau diese Bildverbesserung. Bestandteil des Visibility Optimizer ist beispielsweise die Low-Light- Correction. Hier erzeugt der Monitor in Echtzeit ein Histogramm des Videostreams und untersucht es nach dunklen und hellen Bildpassagen. Je nach Ergebnis der Analyse wird die Dynamik in den Bildbereichen die davon profitieren, erhöht. So lassen sich Objekte und Strukturen in diesen Passagen besser erkennen. Zum Visibility Optimizer gehört auch die Bildschärfe-Verbesserung. Hiermit sind unsere Monitore in der Lage, zwischen Bildrauschen und Unschärfe zu differenzieren. Während Bildrauschen nicht verstärkt wird, werden verschwommene Bildbereiche schärfer angezeigt. Block-artefakte, wie sie durch Komprimierung entstehen können, werden vom Monitor reduziert. Per Knopfdruck kann der Beobachter jederzeit und sofort zwischen verbesserter und Original-Aufnahme umschalten.

Mit der IP-Technologie, wächst auch die Gefahr von Cyberangriffen. Wie schützen Sie die Monitore vor potentiellen Attacken?

Die Geräte arbeiten computerlos, insofern sind darin auch keine Massenspeicher eingebaut, und es besteht auch keine Möglichkeit, Speicher, USB-Sticks oder Festplatten anzuschließen. Der computerlose Decoder-Monitor bietet Viren und Trojanern keine Plattform. Im Hinblick auf Videostreams ist der Decoder-Monitor auf die Empfänger-Rolle beschränkt. Das heißt, Live-Daten können weit weniger leicht angezapft werden als bei herkömmlichen Computersystemen.

Neben den Duravision IP-Decoder-Monitoren zeigte Eizo in Essen weitere Produkte für die Videoüberwachung

Das Duravision-Portfolio umfasst auch 17- und 19-Zoll- Monitore mit einem herkömmlichen, analogen Videoanschluss, was heutzutage bei LCD-Monitoren keine Selbstverständlichkeit mehr ist. Außerdem zeigten wir auf der Security zwei weitere 23-Zoll-Monitore, die mit der bereits angesprochenen Bildverbesserungsfunktion Visibility Optimizer ausgestattet sind. Eines der Modelle geht darüber sogar noch hinaus, indem es zusätzlich eine Defog-Funktion bietet, mit der auch vernebelte Bilder aufgebessert werden können. Alle Eizo Duravision Monitore für die Videoüberwachung sind übrigens mit einer zweijährigen 24/7-Garantie ausgestattet.

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