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Neues Geze-Entwicklungszentrum

Gebäudetechnik im Smart Building steuern

Geze hat 13 Millionen Euro in ein neues Entwicklungszentrum investiert. Damit wurden die Voraussetzungen zur Erweiterung des Leistungsangebots gewerke-übergreifender Vernetzungslösungen für Türen und Fenster in smarten Gebäuden geschaffen.

Das neue Entwicklungszentrum der Geze GmbH.
Das neue Entwicklungszentrum der Geze GmbH.

In den kommenden Jahren will Geze Vernetzungslösungen zur Steuerung der kompletten Gebäudetechnik anbieten. Smart ist das neue Entwicklungsgebäude selbst. Alle Gewerke sind vernetzt und in die Gebäudeleittechnik integriert. Heizung, Lüftung, Licht, Verschattung, Türen und Fenster kommunizieren miteinander und optimieren sich in ihrem Zusammenwirken. Die Automatisierungs- und Sicherheitsfunktionen an Türen und Fenstern setzte das Unternehmen mit den eigenen Produkten um, darunter das komplette Rauch- und Wärmeabzugssystem (RWA).

Flexible Arbeitsbereiche für agiles Arbeiten

Jeder Bereich oder Raum im Gebäude ist barrierefrei erreichbar, für jede Tätigkeit kann rasch ein optimales Umfeld geschaffen werden. Arbeiten auf der gleichen Fläche mehrere Teams mit unterschiedlichen Anforderungen an Licht oder Raumklima, so kann die Gruppierung der Licht- und Lüftungsquellen jederzeit geändert werden. Beispielsweise lassen sich mit der Steuerung der Beleuchtung über BUS-Systeme auf einer Stockwerksfläche einzelne Raumzonen dynamisch zusammenschalten.

Für einzelne Arbeitsgruppen können direkte und indirekte Beleuchtungselemente gruppiert und gewünschte Beleuchtungsszenarien definiert werden, beispielsweise kann für den Arbeitsbereich eines Entwicklers mit kleinteiligen Tätigkeiten eine optimale und zugleich augenschonende Ausleuchtung herbeigeführt werden. Einstellungen können bereichsbezogen an einem Touch Panel im Raum getätigt werden. Genauso lassen sich alle automatisierten Fenster digital gruppieren. Das Großraumbüro bietet kurze Kommunikationswege und durch die flexiblen Arbeitsplatzeinheiten ein komfortables Arbeiten.

Ein bis in die kleinsten Details ausgeklügeltes Schallabsorptionskonzept entkoppelt akustisch Bereiche für Meetings, Laufwege und einzelne Schreibtische. Zusammen mit der zonierten Regelung von Licht und Raumklima lassen sich Besprechungsecken oder separate Bereiche für ein hoch konzentriertes Arbeiten in einer leisen Umgebung schaffen. Die Schiebeläden vor den Fenstern werden je nach Lichteinfall oder Sonneneinstrahlung aktiviert. Türen werden zu bestimmten Tageszeiten automatisch geöffnet und verriegelt. Ein automatischer Nachtverschluss erfolgt nach Arbeitszeitende.

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Bedienen und überwachen

Tastschalter gibt es im Gebäude so gut wie keine. Alle Gewerke und Elemente der Raumtechnik werden zentral auf einer einzigen Oberfläche visualisiert und sind auf einen Blick erfassbar. Die Bedienung und die Anzeige des Zustands der Gewerke erfolgt entweder automatisiert auf der Basis vordefinierter Szenarien und natürlich durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter selbst über Touch Panels. Durch Anklicken von Icons können Licht, Fenster, Türen, Raumklima oder die Medientechnik über ein Bedienfeld gesteuert werden.

Möglich macht dies das neu entwickelte Gebäudeautomationssystem Geze Cockpit. Die zentrale Visualisierung, Überwachung und Bedienung der in dem neuen System vernetzten Produkte sind seine einmaligen Vorteile. Für berechtigte Nutzer sind mit dem Gebäudeautomationssystem auch eine Ansteuerung und Zustandsanzeige der Gewerke sowie zusätzliche spezielle Berechtigungen über den eigenen PC möglich. Das System kann eigenständig betrieben oder mit den Kommunikationsstandards BACnet und KNX in eine übergeordnete Gebäudeleittechnik eingebunden werden. Die Datenkommunikation zwischen Geze Cockpit und den integrierten Produkten und Systemen erfolgt über Schnittstellenmodule.

Das folgende Video zeigt, wie einzelne Komponenten in das System eingebunden werden:

Erhöhte Sicherheit, Komfort und Effizienz

Neben der Visualisierung von allen vernetzten Produkten an zentraler Stelle bietet Geze Cockpit einen einzigartigen Mehrwert, betont der Hersteller. Erstmals sei es möglich, dass die komplette Intelligenz der eigenen Produkte – also alle verfügbaren Steuerungsoptionen und Zustandsinformationen – in die Gebäudevernetzung eingebracht werden kann. Türen und Fenster können somit genauestens gesteuert und überwacht werden. Beispiele sind die Kenntnis des Zustands einer Tür oder eines Fensters, des Wertes eines Sensors oder die Rückmeldung ausgeführter Befehle und Alarmmeldungen.

Alles immer im Blick für schnelles Handeln

Mit dem Gebäudeautomationssystem sind die Gebäudemanager bei den weit über einhundert in die Gebäudeleittechnik integrierten multifunktionalen Türen und Fenstern immer über den Status jeder einzelnen Tür oder Fensters im Bilde. Sie können diese nach Bedarf zentral öffnen oder schließen, den Betriebsmodus einer Tür ändern und sich versichern, dass alle Elemente in der Gebäudehülle verschlossen beziehungsweise verriegelt sind. Zeitaufwändige Rundgänge entfallen also

Befehle können für einzelne, mehrere oder alle zentralverriegelte Türen erteilt werden. In Geze Cockpit sind individuelle Türszenarien hinterlegbar, so dass Türen zeit- und ereignisgesteuert automatisch öffnen, schließen oder aber verriegelt werden. Alle Abläufe an einer Tür – und damit auch Unregelmäßigkeiten – werden zurückgemeldet. Was immer an einer Tür passiert ermöglicht sofortiges Handeln.

„Klimaziele“ für ein angenehmes Arbeiten

Das neue Entwicklungsgebäude ist so gestaltet, dass immer wieder neue Vernetzungslösungen appliziert und auf ihren Kundennutzen hin getestet werden können. In Verbindung mit Geze Cockpit werden zurzeit verschiedene Szenarien getestet, zum Beispiel die „klimaaktive Fassade“ und das „Preconditioning“ von Räumen.

Für ein Arbeiten in angenehmer Atmosphäre soll die Luftqualität in den Büros immer optimal sein, vor Meetings ein Besprechungsraum nochmals durchgelüftet werden. In der Gebäudeleittechnik angelegte Szenarien sorgen für ein intelligentes, energieeffizientes Zusammenspiel der Gewerke. Die komplette Fassadentechnik reagiert automatisch auf sich verändernde äußere klimatische Bedingungen.

Bei Sonneneinstrahlung fährt die Verschattung automatisch aus. Fenster öffnen oder schließen je nach Außentemperatur. Die automatische zentral gesteuerte Nachtauskühlung hat schon zu Tagesbeginn ein gutes Raumklima geschaffen. In diesem Szenario interagieren zur Steuerung der Fenster und Lüftungsklappen sowie der Zulufttüren die RWA-Antriebe der IQ windowdrives-Reihe und die Powerturn-Drehtürantriebe des Herstellers, Präsenz-, Ortungs-, Luftqualitäts- und Temperatursensoren, Heizung, Lüftung und Klimaanlage, die Beleuchtung und Verschattung sowie das Raumbelegungssystem.

Ellen Schellinger

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