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Zutrittskontrolle 12. September 2022

4 Augen, 6 Türen, 1 System

Wie lässt sich ein Vier-Augen-Prinzip mit effektiver Personenvereinzelung auf smarte Weise verknüpfen?

Zutrittssysteme müssen heute je nach Anforderung flexibel entscheiden können, wann einzelne oder mehrere Personen Zutritt haben sollen.
Zutrittssysteme müssen heute je nach Anforderung flexibel entscheiden können, wann einzelne oder mehrere Personen Zutritt haben sollen.

Zunehmend erhöhen sich die Sicherheitsanforderungen und stellen die Verantwortlichen immer wieder vor umfangreiche bauliche und organisatorische Anforderungen. So scheint es zunächst wie ein Widerspruch in sich, wenn Sicherheitsanforderungen wie etwa PCI-CP ein vollautomatisches Vier-Augen-Prinzip erfordern, aber Personen in Vereinzelungsschleusen gleichzeitig vereinzelt werden sollen. In diesem dürfen im Sicherheitsbereich immer nur mindestens zwei Personen sein. Der Aufenthalt einzelner Personen ist zu unterbinden.

Derlei Anforderungen werden vielfach mittels personeller Überwachung (per Video über die Leitstelle) gelöst, wohlwissend, dass die personelle Lösung mit Unsicherheiten behaftet ist, insbesondere wenn die Kontrolle rund um die Uhr gefordert ist. Was also tun, wenn man die Notwendigkeit des Einsatzes einer effektiven Personenvereinzelung mit integriertem Vier-Augen-Prinzip realisieren will, aber Kosten, baulichen Aufwand, Schmutz, Lärm und architektonische Veränderungen ausschließen möchte?

Typische Problemstellung des Einsatzbereichs

Anhand einer projektbezogenen Lösung soll nachstehend eine individuelle Lösung für eine typische Problemstellung dieses Einsatzbereichs vorgestellt werden, welche sowohl die Bedürfnisse des Unternehmens als auch die Wünsche der Nutzenden und des Sicherheitsberaters berücksichtigt.

Die Problemstellung:

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  • Das Unternehmen hat einen Flur mit sechs Türen, der in verschiedene Sicherheitsbereiche führt.
  • Es muss sichergestellt sein, dass in den Sicherheitsbereichen immer mindestens zwei Personen anwesend sind oder niemand in den Bereichen ist.
  • In der Folge sollen alle weiteren Personen, vereinzelt werden.
  • Die Personen-Vereinzelung erfolgt einwärts und auswärts.
  • Der Flurbereich ist ein Fluchtweg und soll es auch bleiben.
  • Der Flurbereich muss bei Bedarf als Transportweg genutzt werden können.

Die Anforderungen der Bauherren sind vielfältig:

  • Hochwertige Vereinzelungssicherheit
  • Unsichtbare Integration in die vorhandene Bausubstanz
  • Barrierefreier Zutritt
  • Umsetzung wichtiger Sicherheitsprozesse (Vier-Augern-Prinzip, Transport-Modus und dergleichen)
  • Personenvereinzelung mit kombiniertem Materialtransport (etwa für Werkzeugkoffer)
  • Vorhandene Raum- und Wegekonzepte müssen erhalten bleiben
  • Keine Einschränkung des Zutrittskomforts
  • Behinderte können das System vollwertig nutzen
  • Nachdrängen und Huckepack muss verhindert werden
  • Bewusstes und erzwungenes Mitnehmen muss ausgeschlossen sein
  • Pförtnerloses Arbeiten
  • Kurze Amortisationszeit
  • Hohe Akzeptanz bei den Nutzern

Zutrittskonzept mit Widersprüchen in sich?

Alle diese Anforderungen in ein funktionierendes Gesamtkonzept einzubinden ist machbar. Zuerst muss man sich von den klassischen Vorstellungen antiquierter Vereinzelungstechnologien in Form von Drehkreuzen und ähnlichen Techniken lösen. Intelligente Vereinzelungssysteme bieten Multi-Flow-Lösungen, die an alle Kundenbedürfnisse individuell angepasst werden können.

Lösung des Zutritt-Dilemmas
Wer ist wirklich im Haus? Selbst das beste Zutrittkontrollsystem weiß nicht welche oder wieviele Personen tatsächlich ein- oder ausgetreten sind. Hier sind intelligente, vollautomatisch arbeitende Personenvereinzelungen gefordert, die sich in das Gebäude integrieren.

Einen umfassenden Lösungsansatz, der alle Multi-Flow-Ansprüche realisieren kann, bietet die Produktlinie Smacs. Auf der Grundlage intelligenter Raumdefinitionen eines hochentwickelten Multi-Sensor-Systems wurde ein rechnerbasiertes Detektions-System entwickelt, welches mittels aktiver, optischer Messverfahren wesentliche Vorteile gegenüber den bekannten Standard-Lösungen bietet. Unabhängig von der bauseitigen Infrastruktur lässt sich mit Smacs eine komfortable und zuverlässige Lösung realisieren, ohne die Nutzer organisatorisch oder räumlich einzuschränken.

In diesem speziellen Fall wurde das Vereinzelungssystem Smacs Flex 2 Mat eingesetzt. Dieses System kann in zwei definierten Personenzonen eine oder zwei Personen gleichzeitig im Schleusenraum vereinzeln, ohne Sicherheitsnachteile in Kauf nehmen zu müssen. Gleichzeitig werden die integrierte Materialzone sowie der restliche Schleusen-Leerraum auf unberechtigte Zutritte detektiert. Im Schleusenraum werden lediglich optische Detektionselemente im Deckenbereich installiert, die dann mittels der hochentwickelten Smacs-Software zu sehr guten Detektionsergebnissen führen.

Einen umfassenden Lösungsansatz, der alle Multi-Flow-Ansprüche realisieren kann, bietet die Produktlinie Smacs von Fastcom.
Einen umfassenden Lösungsansatz, der alle Multi-Flow-Ansprüche realisieren kann, bietet die Produktlinie Smacs von Fastcom.

Konzipiert und realisiert wurde folgender Aufbau:

  • Der Raum kann wie bisher als Zugang für Personen und Material genutzt werden.
  • Aber: Alle Personen werden vereinzelt.
  • Ein intelligentes Multi-Sensor-System ermittelt die räumlichen Veränderungen und übernimmt die Steuerung der Vereinzelungsschleuse.
  • Bei jedem Erstzutritt in einen Sicherheitsbereich werden beide Personenzonen in der Schleuse gleichzeitig benutzt.
  • In der Folge können in den gleichen Bereich wahlweise eine oder zwei Personen vereinzelt werden.
  • Es wird kontrolliert ob: Die Person(en) alleine in der/den Vereinzelungszone(n) sind, mitgeführtes Material die zulässige Größe (Markierung auf dem Schleusenboden) nicht überschreitet (Werkzeugkoffer/Trolley), der restliche Schleusenraum leer ist (Personen/Material) und ob alle Türen geschlossen sind.
  • Erst nach positiver Rückmeldung aller kontrollierten Parameter wird der Zugang zum jeweiligen Sicherheitsbereich freigegeben.
  • Durch die Integration der Materialzone entfallen viele personelle Überwachungen im Zugangsbereich und die Nutzer können sich im Rahmen der erlaubten Grenzen frei und effektiv bewegen.
  • Vielfach bleiben Mitarbeitern auch große Umwege erspart.

Die Reaktionen der Anwender fallen positiv aus

Besonders erfreut über die intelligente Lösung der Vereinzelung sind die organisatorisch Verantwortlichen, da der Zugang/Ausgang rund um die Uhr sichergestellt sein muss und das Sicherheitspersonal massiv entlastet wurde. Die Möglichkeit des behinderten- und rollstuhlgerechten Zugangs fand besonders die Zustimmung des Betriebsrates wie auch die des SB-Beauftragten. Da den Mitarbeitern teils große Umwege erspart bleiben und lästige personelle Kontrollen entfallen,  ist die Akzeptanz der Vereinzelungslösung groß.

Die Kombination eines intelligenten Multi-Flow-Zutrittskonzeptes, aus Zutrittskontrolle und intelligenter Vereinzelung, bietet die Möglichkeit, ein maßgeschneidertes Zutritts-Management zu konzipieren, welches die Sicherheitsbedürfnisse und die organisatorischen Bedürfnisse der Verantwortlichen berücksichtigen kann.

Eugen Zähler, Sales, Fastcom-Technology S. A.

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