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Wohnungseinbrüche 30. Mai 2012

40 Prozent scheitern an Sicherheitstechnik

In Deutschland sind wieder mehr Einbrecher unterwegs. Laut aktueller Polizeilicher Kriminalstatistik wurden für das Jahr 2011 genau 132.595 Einbruchsdelikte in Wohnungen erfasst. Das ist ein Anstieg um gut neun Prozent gegenüber dem Vorjahr. Sicherheitstechnik unterstützt hier bei der Prävention.

Ein Zusatzschloss mit Sperrbügel sorgt für erhöhte Sicherheit vor Aufhebeln und einen sicheren Kontrollblick.
Ein Zusatzschloss mit Sperrbügel sorgt für erhöhte Sicherheit vor Aufhebeln und einen sicheren Kontrollblick.

Bereits im Jahr 2010 war die Zahl um knapp sieben Prozent gestiegen, erklärt die Initiative für aktiven Einbruchschutz „Nicht bei mir!“, die eng mit der Polizei zusammenarbeitet. Die Gesamtzahl der Einbrüche und Diebstähle aus Wohnbereichen, die sowohl Einbrüche in Wohnungen, Böden und Kellerräumen als auch einfache Diebstähle in diesen Bereichen beinhaltet, ist sogar mehr als doppelt so hoch und beträgt 286.875 Delikte.

Nicht nur die Anzahl der Einbrüche steigt weiter an, sondern auch die Schadensumme, wie die aktuelle Einbruch-Bilanz des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) belegt. Im Jahr 2011 erreichten die Schäden durch Einbrüche ein Rekordniveau: Im Mittel verursachten Einbrecher einen Schaden von 3.050 Euro pro Einbruch.

Selbst aktiv vorbeugen

„Durchschnittlich passiert alle zwei Minuten in Deutschland ein Einbruch. Wer keine böse Überraschung zu Hause erleben will, muss selbst aktiv werden“, rät Dr. Helmut Rieche, Vorsitzender der Initiative. „Dass Vorsorge etwas bewirkt, zeigt die Zahl der erfolglos versuchten Einbrüche: knapp 40 Prozent scheitern an mechanischen Tür- und Fenstersicherungen sowie an Alarmanlagen“, so Rieche weiter. „Viele unterschätzen das Risiko eines Einbruchs und schützen sich nicht effektiv gegen Einbrecher.“

Die Zahlen des Bayerischen Landeskriminalamtes bestätigen zudem, wie wichtig neben der richtigen Technik auch Aufmerksamkeit und Zivilcourage sind. So konnten in Bayern im vergangenen Jahr durch aufmerksame Nachbarn und andere Zeugen 227 Einbrüche verhindert und 103 Täter festgenommen werden. Weitere 1.400 Einbrüche wurden durch die richtige Sicherheitstechnik vereitelt.

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Wirkungsvoller Einbruchschutz

Geprüfte Sicherheitstechnik, kombiniert mit richtigem Verhalten und Nachbarschaftshilfe, bieten den Einbrechern wirkungsvoll Paroli. Die aktuellen Zahlen der Polizeilichen Kriminalstatistik unterstreichen diese Botschaft. „Zudem fühlen sich viele potentielle Täter von der Sicherheitstechnik abgeschreckt und wagen sich gar nicht erst an das Objekt heran“, erklärt Dr. Rieche. „Jeder kann zum Einbruchopfer werden, daher lohnt sich die Beschäftigung mit dem Thema Einbruchschutz und die Investition in Sicherheitstechnik“.

Es ist davon auszugehen, dass die Zahl verhinderter Einbrüche aufgrund des Einsatzes von Sicherheitstechnik noch erheblich höher liegen dürfte als die Kriminalstatistik ausweist, denn nicht alle Einbruchsversuche werden der Polizei gemeldet. Vorbeugender Schutz wird damit immer unverzichtbarer.

Ob in der Bauplanung oder für die Nachrüstung – effektiver Einbruchschutz bedarf Fachwissen und Erfahrung. Der Einbau von Sicherheitstechnik sollte immer vom Fachmann erfolgen, denn eine fehlerhafte Installation macht die hochwertigsten Vorrichtungen wirkungslos.

1. Immer zusperren: Haus- und Wohnungstüren nicht nur ins Schloss ziehen, sondern abschließen. Auch die Fenster schließen. Sonst kann der Versicherungsschutz erlöschen.

2. Anwesenheit vortäuschen: Signalisieren Sie Anwesenheit. Lassen Sie Rollläden, Lampen und Radio über eine Zeitschaltuhr regelmäßig an- und ausschalten. Bei längerer Abwesenheit: Bitten Sie die Nachbarn, den Briefkasten zu leeren, informieren Sie Ihre Versicherung.

3. Mechanische Grundsicherung: Tauschen Sie Ihre herkömmlichen Türen und Fenster gegen speziell einbruchhemmende aus oder setzen Sie auf eine Nachrüstung mit Zusatzsicherungen.

4. Alarmanlagen bieten Sicherheit und Komfort: Alarmanlagen wirken abschreckend und helfen, den Täter in flagranti zu schnappen. Sensoren können zusätzlich vor Gas-, Feuer- oder Wasseraustritt warnen.

5. Beratung vom Fachmann: Polizei und Fachhandel beraten kostenlos zu Schwachstellen und Schutzmaßnahmen.

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