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TU Darmstadt 6. März 2013

Alarm-App unterstützt Rettungskräfte

Die umgangssprachlich „Pieper“ genannten Funkmeldeempfänger von Feuerwehren und Hilfsorganisationen bekommen starke Konkurrenz: Studierende der TU Darmstadt haben eine so genannte „Alarm-App“ für Smartphones entwickelt.

Alternative für Rettungskräfte – die Alarm-App für Smartphones.
Alternative für Rettungskräfte – die Alarm-App für Smartphones.

Mit dieser Alarm-App können Einsatzkräfte nicht nur alarmiert werden, sondern die Leitstelle weiß auch in kürzester Zeit, wer am Einsatz teilnimmt. Mit dieser Erfindung haben sich die Studierenden nun selbständig gemacht.

Feuerwehren, Rettungskräfte und Hilfsorganisationen wie das Rote Kreuz oder das Technische Hilfswerk alarmieren ihre Mitglieder bislang vor allem über Funkmeldeempfänger, sogenannte Pieper. Diese technisch veraltete Form der Alarmierung hat jedoch den Nachteil, dass die Leitstelle nicht weiß, wie viele Mitglieder den Alarm erhalten haben und wer tatsächlich am Einsatz teilnimmt.

Um dieses Informationsdefizit in den Leitstellen zu beseitigen, hat der TU-Student Frank Englert im Rahmen seiner Master-Arbeit am Fachgebiet Telekooperation der TU Darmstadt eine Alarm-App entwickelt. „Mit der App erhalten die Einsatzkräfte den Alarm einfach und schnell über das mobile Internet auf ihre Smartphones. Dann können sie mit einem einzigen Klick die Teilnahme an dem Einsatz entweder bestätigen oder ablehnen, und die Alarm-App überträgt diese Rückmeldungen wiederum an die Leitstelle“, erklärt der 25-Jährige, der selbst bei der Freiwilligen Feuerwehr in Kleinkahl (Bayern) aktiv ist. „Das neue Alarmierungsverfahren hat mehrere Vorteile: Erstens erkennt die Leitstelle, wie viele und welche Mitglieder den Alarm erhalten haben. Zweitens weiß die Leitstelle viel schneller, wie viele Einsatzkräfte teilnehmen“, so Englert.

Nachdem in den vergangenen Monaten rund 4.000 aktive Nutzer in 1.000 Organisationen die Alarm-App für iOS und Android getestet haben und mittlerweile auch eine Alarm-App für Windows-Phones existiert, hat Englert mit drei weiteren Studierenden eine Firma zur Vermarktung der Alarm-App gegründet. Als potentielle Kunden für die Alarm-App, die den zweiten Platz im Ideenwettbewerb 2012 der TU Darmstadt gewann und auf der Cebit in Hannover präsentiert wird, sehen die Jungunternehmer allein im deutschsprachigen Raum rund 50.000 Organisation wie Feuerwehren und Hilfsorganisationen sowie rund 7.500 Unternehmen, die unter anderem Werksfeuerwehren oder im Fall von Maschinenausfällen Monteure alarmieren müssen. Auf der Cebit ist die Alarm-App am Stand des Technologietransfernetzwerks Hessen (Halle 9, Stand D20) zu sehen.

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