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Alarm über IP

Die meisten Gefahrenmeldeanlagen benötigen eine Alarmübertragungseinrichtung zur Aufschaltung auf eine Leitstelle. Die Verwendung von Ethernet und IP für die Übertragung und die Integration der Übertragungseinrichtung in die Zentrale selbst vereinfachen das Lösungsdesign

Planer und Betreiber von Gefahrenmeldeanlagen profitieren von der Integration der IP-Alarmübertragung in die Einbruchmelderzentrale.
Planer und Betreiber von Gefahrenmeldeanlagen profitieren von der Integration der IP-Alarmübertragung in die Einbruchmelderzentrale.

Was nutzt der Alarm der Einbruchmelde-anlage, wenn niemand da ist, um darauf zu reagieren? Wenn rund um die Uhr Sicherheitskräfte vor Ort sind, die bei einem Alarm unverzüglich eingreifen können, genügt dabei eine örtliche Alarmierung über Sirenen oder Blitzleuchten. Ist dies jedoch nicht gegeben, müssen Alarme unverzüglich an die Polizei oder eine Leitstelle übertragen werden. Die meisten Einbruchmeldeanlagen werden daher durch Alarmübertragungs-einrichtungen ergänzt, die Alarme in Echtzeit und zuverlässig an Sicherheitsbehörden, Clearingstellen oder Notrufserviceleitstellen übertragen.

Herkömmliche Übertragungseinrichtungen verwenden dazu in der Regel ISDN als Standardverbindung. Allerdings setzt sich auch hier zunehmend das Internet Protokoll (IP) für die Übertragung von Alarmmeldungen durch. Die Alarmübertragung über IP ist flexibel und günstig, da sie bestehende Infrastrukturen nutzt. So können Betreiber vorhandene IP-Netze auch für Sicherheitsanwendungen nutzen – seien es ihre privaten Netze, öffentliche Netze wie das Internet oder solche von Drittanbietern. Zudem sind IP-Netze mittlerweile so zuverlässig, dass sie seit einigen Jahren im VdS-2465-Protokoll als stehende und bedarfsgesteuerte Verbindungen zugelassen sind. Allerdings setzt die VdS-Zulassung eines IP-Übertragungsgerätes einen ebenfalls VdS-zugelassenen Zweitweg voraus, über den Meldungen beim Ausfall der IP-Verbindung übertragen werden können.

ISDN hat ausgedient

Die Alarmübertragung über IP bietet sich heute auch deswegen an, weil dieses Protokoll und Ethernet eine einheitliche Technologiebasis für die IT, die Sicherheits- und die Gebäudetechnik bilden und so integrierte und vernetzte Gesamtlösungen ermöglichen. Schließlich profitiert IP als Übertragungsweg von der Tatsache, dass der benötigte ISDN-Dienst nicht unendlich zur Verfügung stehen wird. Zwar wurde der Zeitpunkt der Abschaltung in den vergangenen Jahren immer weiter hinausgeschoben, doch es ist absehbar, dass alle namhafte Provider im nächsten Jahrzehnt keinen ISDN-Dienst für Datenübertragung mehr anbieten werden.

Für Planer und Betreiber von Gefahrenmeldeanlagen bedeutet dies, dass sie einerseits neue Projekte von Beginn an auf der Basis von IP planen und zudem ein Migrationskonzept für die bestehenden ISDN-Installationen entwickeln sollten. Einen einfachen Weg zu IP als Übertragungstechnik hat dabei jetzt Bosch mit der neuen Generation seiner modularen Einbruchmelderzentrale aufgezeigt. In der sogenannten „MAP 5000 COM“ ist die Übertragungseinrichtung gleich in die Zentrale integriert. Sie ermöglicht die Aufschaltung über Standard-IP-Netze wie das Internet oder das Bosch-eigene, gesicherte Bosinet und unterstützt als Zweitweg GPRS über alle GSM-Mobilfunknetze, so dass die Alarmübertragung auch bei einem Ausfall der IP-Verbindung gesichert ist.

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Der Verzicht auf eine separate Übertragungseinrichtung ermöglicht nicht nur ein kostengünstiges Lösungsdesign durch das Fehlen eines zweiten Gehäuses und eines zweiten Netzteils, sondern auch eine noch zuverlässigere Systemarchitektur und geringere Installations- und Betriebskosten. Auch die Zahl potentieller Fehlerquellen wird so auf ein Minimum reduziert. Ein einheitliches Parametrierkonzept erleichtert zudem die Einrichtung der Gesamtlösung und verringert die Gefahr von Fehlkonfigurationen.

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