Wer den Schutz im eigenen Unternehmen verbessern möchte, sollte bei der physikalischen Sicherheit beginnen. In der Regel sind Türsprechanlagen über die Telefonie angebunden. Aus Sicherheitsgründen gehen Unternehmen immer mehr zu Videobildern über und haben Kameras im Einsatz. Noch bevor die Sprachverbindung besteht, können die Mitarbeiter einen Blick auf den Besucher werfen. Erst dann öffnen sie ihm Tür und Tor. Besonders praktisch wird es, wenn sie den Türöffner direkt von ihrem PC aus betätigen können.
Wenn Unternehmen ihre Telefonanlage auf Microsoft Lync oder Skype for Business migrieren, können sie auch die Zutrittskontrolle via Video-Türsprechanlage integrieren. Dazu benötigen sie herstellerspezifische Gegenstellen zur Rufannahme und Videoanzeige. Auf dem Markt gibt es heute passende Türsprechstellen und zahlreiche hochauflösende IP-Kameras, die mit Netzwerk-Kabel oder WLAN in das Firmennetzwerk eingebunden werden. Eine Zusatzlösung wie Officemaster Entrycontrol von Ferrari Electronic sorgt dafür, dass Microsoft Lync oder Skype for Business das Endgerät erkennt und der PC am Arbeitsplatz die Aufgabe der Gegensprechanlage übernimmt.
Zutrittskontrolle in der Praxis
Sobald ein Besucher an der Tür klingelt, erhält der zuständige Mitarbeiter an seinem Arbeitsplatz über Microsoft Lync beziehungsweise Skype for Business, einen Anruf – egal an welchem Ort er gerade angemeldet ist. Im Videofenster sieht er, wer vor der Tür steht , und kann sich über den Audio-Kanal mit dem Besucher unterhalten. Mit einem Klick auf den Türöffner-Button gibt er den Zugang frei und beendet die Verbindung.
Er steuert also einfach mittels vorhandener Kommunikationstools die Gebäudeautomation. Sollte der zuständige Mitarbeiter gerade nicht am Platz oder offline sein, geht der Anruf in der Skype-for-Business-Umgebung automatisch an einen oder mehrere andere Mitarbeiter über. Reagiert einer der Kollegen auf das Signal, können die anderen es sehen und wissen so gleich, ob der Besucher bemerkt wurde. Dies eröffnet neue Eskalationspfade und steigert zugleich die Effizienz.
Vermittler zwischen Systemwelten
In sehr vielen Unternehmen ist heute nicht nur die Gebäudeautomation vorhanden, sondern auch die nötige Unified-Communications-Infrastruktur. In die Oberfläche von Lync oder Skype for Business lassen sich Systeme wie die Türgegensprechanlage, Türöffner, Schranken, aber auch Alarmanlagen oder Überwachungskameras integrieren. Wie ein PC erhalten diese eine IP-Adresse und werden entsprechend administriert. Sind die installierten Geräte analog und nicht IP- basiert, müssen dennoch keine neuen Endgeräte angeschafft werden.
Mediagateways schlagen dann die Brücke zwischen vermeintlich unvereinbaren Systemwelten. Sie werden zwischen dem analogen Endgerät und den Server geschaltet und übersetzen zwischen den Systemen und diversen SIP Trunks, also den Protokollen der IP-Kommunikation. So können bestehende Anlagen, die via ISDN kommunizieren, kostengünstig in die moderne IP-Welt migriert werden. Dies ist auch im Zeitalter von All-IP ein entscheidender Faktor für die Sicherheit der Unternehmen.
Johann Deutinger ist CSO der Ferrari Electronic AG