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Axis 24. Februar 2014

Auf neuen Wegen: Video und Zutritt kombiniert

Dass der IP-Videoüberwachungsexperte Axis Communications mit einem netzwerkbasierten Tür-Controller erstmals den Markt für Zutrittskontrolle anvisiert, hat im Markt für Aufmerksamkeit gesorgt. PROTECTOR sprach mit Tanja Hilpert, Sales Director Middle Europe bei Axis, über neue Wege und Trends im Sicherheitsmarkt.
Tanja Hilpert: „Eine gehostete Lösung ist ideal für Systeme mit einer geringen Anzahl an Kameras.“
Tanja Hilpert: „Eine gehostete Lösung ist ideal für Systeme mit einer geringen Anzahl an Kameras.“

PROTECTOR: Axis hat Ende 2013 verkündet, nun auch im Bereich Zugangskontrolle aktiv zu werden. Wie lief das Jahr für Axis generell und was ist für den Bereich Zugangskontrolle geplant?

Tanja Hilpert: 2013 war ein sehr erfolgreiches Jahr für Axis Communications. Das zeigt sich darin, dass wir auch 2013 laut dem Analyseinstitut IHS Research unsere Position als Marktführer für Netzwerk- und Sicherheitskameras verteidigen konnten sowie bei den Video-Encodern erstmals den Top-Platz besetzten. Diese Position im Markt schlägt sich auch in unseren wachsenden Mitarbeiterzahlen nieder. Als ich vor über zehn Jahren bei Axis in München startete waren wir noch weit unter zehn Personen, heute haben wir in der Region Middle Europe über 60 Mitarbeiter. Aus diesem Grund sind wir im Sommer auch in eine neues, größeres Büro in Ismaning gezogen.

Auch 2014 startete mit weiteren Neueinstellungen. So haben wir mit Oliver Roebke einen neuen Sales Engineer für den Norden von Deutschland mit an Bord. Und mit Daniela Meinert haben wir nun auch im HR-Bereich Verstärkung. Des Weiteren gibt es auch im Sales Team spannende, neue Entwicklungen.

Im Produktbereich hat sich ebenfalls viel getan. Ein gutes Beispiel ist hier die neue Axis P5415-E PTZ Dome-Netzwerkkamera. Der Clou ist hier, neben der HDTV 1080p-Auflösung und dem 18-fachen optischen Zoom, dass die Kamera in derselben Farbe wie das Gebäude lackiert werden kann. So fügt sie sich besser in das Gesamtbild ein – gerade bei der Überwachung von öffentlichen Plätzen, Parkhäusern oder Schulen ist dies von Vorteil. Eines unserer Highlights ist definitiv die Axis M2014-E, die weltweit kleinste HDTV-Netzwerk-Kamera. Dieses Modell ist ein bisschen größer als ein Lippenstift und lässt sich einfach und unauffällig installieren – überzeugt aber mit hoher technischer Raffinesse. Im Einsatz kommt die Kamera in Innenräumen oder halb-überdachten Bereichen, wo sie auch Wasser und Regen standhält.

Ein weiterer wichtiger Punkt 2013 war die verlängerte Gewährleistung für Netzwerk-Videoprodukte auf maximal fünf Jahre. Diese Maßnahme bietet Systemintegratoren und Endanwendern Schutz und Planungssicherheit für ihre Investitionen in Videoüberwachungslösungen.

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Eine große Überraschung im Markt war hingegen die Präsentation des Axis A1001 Netzwerk-Door-Controller. Für uns stellt dieser neue Markt jedoch eine logische Ergänzung zu dem bestehenden Netzwerk-Video-Produktportfolio dar.

Wie sieht Ihre Einschätzung im Bereich IP-Video für 2014 aus? Welche Trends und Entwicklungen erwarten Sie?

Die Marktentwicklung von IP-Kameras ging von 1996, als Axis die erst Kamera auf den Markt brachte, kontinuierlich nach oben. Ein guter Indikator sind die jährlich veröffentlichten Zahlen des globalen Informations- und Analyseunternehmens IHS, ehemals IMS Research. Demnach sollen bis 2014 IP-Kameras mehr als 50 Prozent des weltweiten Marktvolumens für Überwachungskameras ausmachen. Ein Grund: die Bildqualität von IP-Kameras wird immer besser.

Mittels intelligenter Funktionen lässt sich die Einsatzbereitschaft einer IP-Kamera erheblich erweitern. Dieser Trend wird sich definitiv auch in den nächsten Jahren fortsetzen. Zudem wird das Thema Hosted Video immer wichtiger für die Branche. Als Marktführer haben wir uns als Ziel gesetzt, auch in den kommenden Jahren die IP-Videotechnologie innovativ weiterzuentwickeln. Mit über 1.600 Mitarbeitern weltweit und über 500 Kollegen alleine in der Entwicklung in Schweden sind wir hier gut aufgestellt.

Inwiefern sind IT-Trends wie Big Data und Cloud für den IP-Video-Markt relevant?

Cloud-Computing wird definitiv auch 2014 vermehrt ein Thema sein. Für den Endkunden im gewerblichen wie auch im privaten Bereich ergeben sich hier viele Vorteile. Eine gehostete Lösung beschränkt die Grundinvestition auf eine Kamera und eine Internetverbindung. Der Hosting-Provider übernimmt die Datenspeicherung gegen eine variable geringe monatliche Gebühr. Die Lösung ist ideal für Systeme mit einer geringen Anzahl an Kameras, egal ob an einem oder mehreren Standorten wie zum Beispiel in Läden, Tankstellen, Einzelhandelsgeschäften und kleinen Büros.

Eine Herausforderung sehen wir in der Analyse von strukturierten und unstrukturierten Daten. Dies benötigt eine Echtzeit-Rechenleistung, mit der sie die gesammelten Daten optimal auswerten können. Sicherheitssysteme mit intelligenten Suchfunktionen und Analyse-Tools erfahren eine immer stärkere Nachfrage. So ist etwa die Echtzeitanalyse großer Datenmengen bei der Überwachung von Innenstädten besonders nützlich, wenn die lokalen Behörden etwa im Berufsverkehr in der Innenstadt Personen – Opfer oder Täter – schnell aus einer großen Menschenmenge heraus identifizieren müssen.

Britta Kalscheuer

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