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Ausbaufähig

Interdisziplinäre Zusammenarbeit – dieses Konzept wird im Klinikum Osnabrück gelebt. Und bezieht sich auch auf ein Gebäudemanagementsystem, das die verschiedenen Gewerke der Sicherheits- und Gebäudetechnik koordiniert.

Das Klinikum Osnabrück betreut über 70.000 Patienten pro Jahr.
Das Klinikum Osnabrück betreut über 70.000 Patienten pro Jahr.

Von der Geburtshilfe bis zur Altersmedizin bietet das Klinikum Osnabrück medizinische Versorgung auf höchstem Niveau - und das schon seit über 200 Jahren. Heute ist es mit vier Standorten, 50 Stationen, 2.200 Mitarbeitern, über 900 Betten und über 70.000 Patienten pro Jahr eine der größten Gesundheits-einrichtungen Niedersachsens.

Am Klinikum Osnabrück wird berufsgruppenübergreifende und interdisziplinäre Zusammenarbeit gelebt – auf diese Weise kommt dem Patienten die bestmögliche Therapie zu. Dieses Konzept der Interdisziplinarität wurde nun auch auf die technische Infrastruktur des Klinikums übertragen: Auch hier greifen die Systeme und Abläufe ineinander und beeinflussen sich gegenseitig. Eine Situation, der „Winguard“ als Integrationsplattform für Sicherheits- und Gebäudetechnik durch die zentrale Koordination der Gewerke über Schnittstellenanbindungen Rechnung trägt.

Höchste Qualität bieten

In der ursprünglichen Technikzentrale, dem Com Center, wurden bereits alle Techniksysteme zusammengeführt, jedoch gab es keine einheitliche Bedienoberfläche, sondern eine Vielfalt unterschiedlicher Systeme. Die Meldungen liefen auf unterschiedlichen Druckern, Bildschirmen oder Anzeigen auf, so dass es nur mit einer Besetzung von neun Mitarbeitern möglich war, die Arbeitsabläufe zuverlässig und sicher abzuwickeln. Auch die Instandhaltung der vielen Systeme war aus organisatorischer und kaufmännischer Sicht aufwändig.

Mit Hilfe der Gebäudemanagementsoftware aus dem Hause Advancis wurde das gesamte System nun durch den lokalen Systempartner AGW aus Georgsmarienhütte auf eine einheitliche Bedienoberfläche zusammengeführt. Wie es dem technischen Anspruch einer Klinik entspricht, wurde ein System mit Hot-Standby-Server aufgebaut, um optimale Ausfallsicherheit zu erreichen. Zusätzlich unterstützt das Managementsystem mit der intelligenten verteilten Datenhaltung die Verfügbarkeit des Systems, weil jede Workstation auch ohne Netzwerkverbindung funktionsfähig bleibt.

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Alle Schnittstellen sind redundant ausgeführt, so dass auch Verbindungs- oder Übertragungsprobleme nicht zu Informationsverlust führen. Basis für die Umsetzung ist die Nutzung der IT-Infrastruktur des Klinikums, um die IP-basierten Systeme miteinander zu verknüpfen.

Optimierung der Arbeitsabläufe

Ziel war es, eine zentrale Arbeits- und Bedienoberfläche zu schaffen, die als ständig besetzte Stelle für die Bearbeitung aller Meldungen und Informationen sowie für Steuerungen zur Verfügung steht. Die Arbeitsplätze wurden in der Anmeldung und in der Notaufnahme eingerichtet, so dass im Gegensatz zum vorherigen Aufbau von zwei Stellen aus eine Bearbeitung und Bedienung möglich ist. Dies hat die Flexibilität bei der Verteilung der Aufgaben erheblich verbessert.

Die Gewerke Brandmelde-, Video-, Gebäudeleittechnik und Kommunikation aus den verschiedenen Gebäudeteilen wurden über Schnittstellen zusammengeführt. Insbesondere die Kommunikationsfunktionen haben die Arbeitsabläufe erheblich optimiert. Haus-, Reha- und Aufzugnotruf wurden zentral auf das System geschaltet und mit den entsprechenden Orten und Ablaufvorgaben verknüpft. Gleichzeitig wurden alle ausgehenden Rufmöglichkeiten, wie Direktwahl zur Polizei, Feuerwehr, Haustechnik und IT-Abteilung, zur direkten Benachrichtigung in die Ablaufpläne integriert. Im Notfall kann die Weitergabe von Informationen jetzt wesentlich schneller und zuverlässiger erfolgen.

Effizienteres Arbeiten

Die Bearbeitung der Meldungen kann nun durch den Patientenservice erfolgen, denn die Bedienoberfläche erfordert nur eine kurze Einführung und kein tiefgehendes technisches Verständnis der einzelnen Systeme. Damit bleibt mehr Zeit für die eigentlichen Aufgaben des Krankenhausbetriebes.

Die Mitarbeiter des alten Com Center können sich nun noch besser um andere Aufgaben im Facilitymanagement kümmern. Technische Meldungen erhalten sie jetzt mobil über das Managementsystem und können somit auch schneller eingreifen. Zusätzlich stehen ihnen auch erweiterte Analysemöglichkeiten und Steuerungsfunktionen der technischen Systeme zur Verfügung, die vorher nicht möglich waren. So können sie zum Beispiel Brandmelder direkt aus der grafischen Bedienoberfläche abschalten und eine Zeitschleife zur Überprüfung der korrekten Wiedereinschaltzeit starten.

Insbesondere die zentrale Dokumentation aller bearbeiteten Meldungen ist für das Klinikum hinsichtlich des eigenen Qualitätsanspruchs und des zertifizierten Qualitätsmanagements ein wichtiges Argument für den Einsatz eines Managementsystems. Insbesondere auch zum Nachweis der korrekten und zeitnahen Bearbeitung durch die Mitarbeiter liefert dieses mit den klaren Handlungsanweisungen und der lückenlosen Dokumentation sowie verschiedenen Auswertungen eine wertvolle und verlässliche Basis.

Zukunftssicherheit

Auch für die Zukunft ist das Klinikum mit der neuen technischen Ausstattung bereits gerüstet. Aktuell werden beispielsweise ein Notaufnahmezentrum und ein Zentrum für Neuromedizin und Geriatrie gebaut. Langfristig sollen möglichst viele Angebote unter einem Dach gebündelt werden. Das Managementsystem bietet mit seiner skalierbaren Architektur und den vielfältigen Schnittstellenmöglichkeiten die besten Voraussetzungen, Wachstum und Umstrukturierungen zu begleiten.

Lars Waldow, Advancis

Michael Klitsch, freier Fachjournalist

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