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GDV-Statistik 26. Oktober 2016

Autodiebstahl steigt deutlich an

Laut dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) sind im vergangenen Jahr 18.659 kaskoversicherte Autos gestohlen worden. Das entspricht einer Steigerung von vier Prozent im Vergleich zu 2014. Da zudem die durchschnittliche Entschädigung für jeden Diebstahl mit 15.611 Euro eine neue Rekordhöhe erreichte, wuchs der wirtschaftliche Schaden um 11 Prozent von rund 262 auf über 291 Millionen Euro.

Polizei-Beratung.de
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Die Entwicklung des Autodiebstahls verlief in den Bundesländern unterschiedlich: Mehr Autos gestohlen wurden in Hamburg ( plus 14 Prozent), in Niedersachsen (plus 18 Prozent) sowie in Nordrhein-Westfalen , Thüringen und Sachsen-Anhalt mit einer Zunahme von jeweils elf Prozent.

Grundsätzlich ist die Diebstahlgefahr in Großstädten weiterhin höher als auf dem Land so der GDV. Die mit weitem Abstand höchste Diebstahlrate verzeichnet Berlin. 2015 wurden allein hier mehr als 3.200 Pkw gestohlen, was einer Diebstahlrate von 3,5 pro 1.000 kaskoversicherter Pkw entspricht. Ebenfalls vergleichsweise hohe Diebstahlraten ergaben sich für die Großstädte Hamburg (1,8), Hannover (1,6), Leipzig (1,5) und Dresden (1,4).Unter den am häufigsten gestohlenen Fahrzeugen finden sich gleich mehrere hochpreisige Geländewagen wie Range Rover, Toyota Land Cruiser, Audi Q7, BMW X6 und X5.

Autohäuser sind Leidtragende

Bereits im ersten Halbjahr 2015 seien bundesweit viele Autohäuser Opfer von professionellen Diebesbanden geworden, erklärt Raphael Neuscheler vom Sachverständigenbüro Institut-Neuscheler. Gerade Autohäuser seien oft die größten Leidtragenden, bestätigten Gespräche die man mit Autohäusern bundesweit geführt habe, so Neuscheler. Oft werde am Tag durch Diebe observiert und bei Nacht gestohlen – und da in der ganzen Bandbreite. Vor allem der Teilediebstahl nehme unvorstellbare Dimensionen an. Besonders konzentrieren sich Banden nicht nur auf hochwertige Felgen, sondern teilweise auf großangelegte Diebstähle von Katalysatoren, Xenon-Scheinwerfern und sogar Bremsscheiben. Nicht selten würden auch komplette Armaturenbretter aus den Fahrzeugen ausgebaut.

Wachdienst und Video helfen wenig

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Die Erfahrungen zeigten, dass sporadisch patrouillierende Wachdienste und autarke Videoanlagen nicht zum gewünschten Ziel führen, Diebstahl zu reduzieren, meint Raphael Neuscheler. Auch Videoanalyse und Thermalkameras auf dem Freigelände seien kein Allheilmittel, was Versicherungen und Polizei bestätigt würden. Gerade auf frei zugänglichen Geländen löse diese Technik erhebliche Fehlalarme aus. Denn Videotechnik könne nicht einen „Freund“, also einem Interessenten und potentiellen Autokäufer, von einem „Feind“ - dem Autodieb – unterscheiden. Gerade für Autohäuser, mit offenem, einladendem Freigelände empfehle sich bei Fahrzeugmodellen, die stark Diebstahl-frequentiert sind, diese einzeln abzusichern.

Neuscheler weist auf seine Sicherheitslösung Argostronic hin, die speziell für Autohäuser und deren Freigelände entwickelt wurde und vor Kurzem mit dem Innovationspreis IT Mittelstand ausgezeichnet wurde. Hierbei spielen alle Faktoren zusammen, von der schnellen Alarmierung an unseren Wachdienst, einer Live-Täteransprache und gleichzeitiger Videodokumentation bis hin zur Polizei-Alarmierung. Gerade dieses Lösungskonzept werde von bekannten, großen Versicherungshäusern als ein sinniges in sich geschlossenes Sicherheitskonzept bewertet und Autohäusern empfohlen.

Vor dem Hintergrund weiter steigender Kfz-Diebstähle, hat der Kfz-Verband Baden-Württemberg für seine Mitglieder einen Einkaufsvorteil für das Schutzsystem Argostronic verhandelt, betont Neuscheler. Zudem habe der Verband einen Dialog zwischen Innungsmitgliedern und Herstellern wie dem Institut Neuscheler initiiert. Fachleute des berufsständischen Versicherers des Kraftfahrzeuggewerbes, helfen den Betrieben zu evaluieren, welche Sicherheitsmaßnahmen sich günstig auf die Prämie auswirken. Ein aktuelles Ergebnis dieser Bemühungen sei hier etwa ein außergewöhnliches Exklusivangebot für Innungsmitglieder.

„Erforderlich ist und bleibt, ein kluges und vor allem durchdachtes Sicherheitskonzept mit Herstellern, Verbänden, Versicherer und Polizei. Nur so kann Diebstahl erfolgreich in seine Schranken gewiesen werden“, erklärt Raphael Neuscheler abschließend.

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