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Einsatz in Ex-Bereichen 9. August 2016

Brände vermeiden

Ex-Bereiche, also Betriebs- beziehungsweise Lagerzonen mit prozessbedingter Explosionsgefahr, gelten als besondere Herausforderung für effizienten und nachhaltigen Brandschutz. Mit busfähigen Ex-Barrieren tragen Hersteller zu einem einfacheren und vor allem effizienteren Brandschutz in besonders gefährdeten Bereichen bei und sorgen für höchste Sicherheit unter schwierigsten Bedingungen.

Automatischer Brandmelder für die Verwendung in Ex-Bereichen.
Automatischer Brandmelder für die Verwendung in Ex-Bereichen.

Der Explosionsschutz (Ex-Schutz) wird durch technische Lösungen und organisatorische Maßnahmen definiert und mittels Normen (zum Beispiel IEC oder EN) näher beschrieben. Grundlage bilden gesetzliche Bestimmungen, wie zum Beispiel die Atex-Richtlinien der Europäischen Union. Darüber hinaus gilt in den USA zum Beispiel der National Electrical Code (NEC). Die europäische Richtlinie Atex unterscheidet verschiedene explosionsfähige Atmosphären nach ihrem Risikofaktor. Ihren speziellen Anforderungen müssen auch die in diesen Bereichen installierten Geräte der Brandmeldetechnik entsprechen.

Aus dieser Einteilung ergibt sich der Umfang der zu ergreifenden Maßnahmen. Ex-Produkte müssen den Schutzzielen dieser Atex-Richtlinie im Geltungsbereich entsprechen. Unternehmen können in ihrer Existenz bedroht sein, wenn durch einen Brand große Sachschäden, Betriebsunterbrechungen oder Personenschäden verursacht werden. Aus diesem Grund kommt dem betrieblichen Brandschutz eine besondere Bedeutung zu. Unternehmer sind gesetzlich verpflichtet, entsprechende Vorschriften zum Brandschutz einzuhalten. Dies gilt insbesondere in Betreiben mit explosionsgefährdeten Bereichen.

Gefährliche Verbindung

Die Vermeidung von brennbaren Stoffen stellt nach wie vor die einfachste Form des Ex-Schutzes dar. Aber in der Chemie- und Pharmaindustrie sowie in einigen anderen Industriezweigen gehören brennbare Stoffe zum Alltag. Brennbare Gase, Nebel und Dämpfe von brennbaren Flüssigkeiten sowie Wolken aus brennbaren Stäuben können in Verbindung mit Luft eine gefährliche explosionsfähige Atmosphäre bilden. In solchen Ex-Bereichen können Betriebsmittel, wie elektrische und mechanische Geräte, ein nicht zu unterschätzendes Risiko darstellen. Prozessbedingt lassen sich die Stoffe häufig nicht vermeiden.

Der Ex-Schutz in Ex-Bereichen konzentriert sich in diesen Fällen auf das Ausschalten möglicher Zündquellen in explosionsfähiger Atmosphäre. Es existiert mittlerweile eine Vielzahl qualitativ hochwertiger und zertifizierter Brandschutzprodukte, die auf die Methoden des sekundären Explosionsschutzes zurückgreifen und ein Zusammentreffen von Zündquelle und explosionsfähiger Atmosphäre verhindern. Hierzu zählen neben den automatischen, punktförmigen Brandmeldern mit unterschiedlicher Sensorik auch Handfeuermelder, Sondermelder, Signalgeber und Bestandteile von Feststellanlagen.

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Schnelle Lokalisierung

Der Umgang mit explosiven und leicht entzündbaren Stoffen, wie er in vielen Industriebereichen üblich ist, erfordert ein effizientes Sicherheitskonzept. So bietet unter anderem das Unternehmen Esser für diese Einsatzbereiche modernste Brandmeldetechnik, die mit der EU-weit gültigen Atex-Richtlinie konform ist. Mit der Ex-Sicherheitsbarriere können alle Atex-Brandmelder der Serie IQ8Quad Ex (i), die für den Einsatz in den Ex-Zonen 1 und 2 vorgesehen sind, als voll adressierbare Melder eingesetzt werden.

Da die Stromversorgung der Ex-Melder direkt über den Feldbus erfolgt, wird keine zusätzliche externe Versorgung benötigt, was einen geringeren Installationsaufwand bedeutet. Einzeladressierung für Brandmelder in Ex-Bereichen wird zunehmend von der Feuerwehr vorgeschrieben, da hierdurch auch in den hochsensiblen Ex-Bereichen im Alarmfall der Brandort schnell lokalisiert werden kann und somit weitere Maßnahmen zur Brandbekämpfung zeitoptimal durchgeführt werden können.

Breite Palette

Inzwischen existiert eine breite Palette von Peripherieelementen, die für den Einsatz in explosionsgefährdeten Bereichen zum Einsatz kommen. Diese Brandschutzprodukte greifen auf die Methoden des sekundären Explosionsschutzes zurück und verhindern ein Zusammentreffen von Zündquelle und explosionsfähiger Atmosphäre – qualifiziert und zertifiziert. Neben den automatischen Brandmeldern ergänzen Herd- und Sondermelder sowie Signalgeber und Feststellanlagen das Portfolio.

Ziel von Maßnahmen zur Vermeidung von Gefahren sollte es sein, auch Brandmelder in explosionsgefährdeten Bereichen der Zone 1 als voll adressierbare Melder einsetzen zu können. So kann über die Brandmelderzentrale jeder Ex-Melder lokalisiert und sein jeweiliger Zustand ermittelt werden. Möglich ist dies durch Verwendung einer busfähigen Ex-Sicherheitsbarriere. Durch den Einsatz dieser Funktionseinheit wird der Betrieb sowie die Wartung von eigensicheren Ex-Meldern vereinfacht.

Dipl.-Ing./Dipl.-Kfm. Waldemar Ollik, Produktmanager Brandmeldetechnik der Novar GmbH a Honeywell Company

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